Beim 1. FC Köln stehen 2025 Vorstandswahlen an. Im Hintergrund sind schon zahlreiche Namen gefallen. EXPRESS.de checkt die Kandidaten.
Von Litti, Hector & Poldi bis zu Prestin14 Vorstandskandidaten im Check: Diese Namen kursieren beim FC
2025 wird beim 1. FC Köln nicht nur sportlich ein spannendes Jahr. Im Herbst wird auf der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt.
Der Mitgliederrat wird im Hintergrund mit geeigneten Kandidaten sprechen, um dann ein Trio zur Wahl vorzuschlagen. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig. Top-Kandidaten wie Ex-Rhein-Energie-Boss Dieter Steinkamp (64), CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (72) oder Ex-Ford-Chef Bernhard Mattes (68) konnten in der Vergangenheit nicht für den Posten gewonnen werden.
FC-Vorstand 2025: Gespräche laufen im Hintergrund
Interessenten können auch ohne den Mitgliederrat antreten. Die Bewerbungsfrist für den FC-Vorstand endet am 31. Juli 2025. Im Herbst 2025 wird dann das neue FC-Präsidium gewählt. Bisher sind schon zahlreiche Namen gefallen. EXPRESS.de nimmt die Vorstands-Kandidaten, die bisher gehandelt wurden, unter die Lupe:
Matthias Scherz (53): Der ehemalige Stürmer hat in 291 Spielen für den FC 71 Treffer erzielt. Er sagte schon im April 2024, dass er großes Interesse an einem Job im FC-Präsidium hat: „Ich möchte nicht ins operative Geschäft, es würde nur für mich darum gehen, eine Vorstandsposition einzunehmen.“ Scherz hatte schon 2019 erste Gespräche geführt. Damals warf man ihm vor, dass er kein Konzept ausgearbeitet hatte. Im neuen Jahr übernimmt Scherz erstmal den Job des Cheftrainers bei Bezirksligist SC Fliesteden. Prognose: Eher unwahrscheinlich.
Pierre Littbarski (64): Litti hat 406 Spiele mit dem Geißbock absolviert. Er schlug einen Weltmeister-Vorstand beim FC vor. Mit den Kollegen Bodo Illgner und Thomas Hässler holte er 1990 den Titel. Littbarksi brachte auch Kölns Ex-Nationalspieler Jonas Hector ins Spiel. Litti selber wollte sich bisher aber nicht festnageln lassen, ob er dabei ist. Erst müsse jemand mit einem Konzept und einer guten Strategie kommen. Er beobachtet die Lage erstmal und produziert seit einigen Monaten regelmäßig FC-Beiträge auf seinem Instagram-Kanal. Prognose: Könnte in einem Team eine Rolle spielen
Bodo Illgner (57): Der Ex-Torwart (382 Spiele für Köln, 119 für Real Madrid) wollte 2019 Sportdirektor beim FC werden. Für einen Vorstandsposten sagte er aber diesmal ab via „Bild“: „Es ehrt mich natürlich sehr, dass Litti und die Fans meinen Namen ins Gespräch bringen. Ich habe auch schon mit Litti telefoniert. Es passt allerdings im Moment gar nicht in meine Lebensplanung rein. Ich bin immer viel unterwegs von einem Kontinent zum anderen. Insofern geht das nicht.“ Illgner lebt in Florida/USA. Prognose: Er hat deutlich abgesagt.
Thomas „Icke“ Hässler (58): Der gebürtige Berliner hat 182 Spiele für den FC absolviert. Aktuell trainiert er den Bezirksligisten Spandau 06. Ob er sich beim FC tatsächlich in der Vorstandsarbeit einbringen will, ist fraglich. Prognose: Eher unwahrscheinlich.
Jonas Hector (34): Prägte eine Ära als Führungsspieler beim FC – auch nach seiner Karriere in Köln beheimatet und mit enger Bindung zum FC. Ob er nach 347 Profi-Spielen für die Kölner auch im Vorstand mit anpacken will, hat er öffentlich noch nicht beantwortet. Prognose: Sehr interessanter Kandidat – nach außen nicht sonderlich kommunikativ, aber intern ein absoluter Anführer.
Lukas Podolski (39): 181 Spiele für den FC – und doch ist er viel mehr für den Verein. Wie beliebt er bei den Fans ist, zeigte sich einmal mehr bei seinem Abschiedsspiel im Oktober im Rhein-Energie-Stadion. Der aktuelle Präsident Werner Wolf will mit ihm in Polen über ein künftiges Engagement im Klub sprechen. Poldi kann sich alles vorstellen, sagte einst: „Als Spieler nicht mehr, aber für alles danach bin ich offen. Trainer, Manager, Präsident.“ Prognose: Schwierig, denn Poldi lässt sich nicht in die Karten schauen. Fakt ist: Wenn er in den Vorstand will, schafft er das auch.
Dieter Prestin (68): Der ehemalige Verteidiger absolvierte 316 Spiele für den FC. War danach in der Versicherungsbranche tätig und strebt nun ein Amt im Präsidium an. Er hatte im Jahr 2024 eine Opposition an den Start gebracht. Die Pläne scheiterten zunächst, weil sich Stefan Jung (53) krankheitsbedingt zurückgezogen hatte und Sonja Fuss (46) kein Mitglied beim FC war. Aktuell sortiert sich Prestin neu, will wieder angreifen und antreten. Prognose: Einer der wenigen Kandidaten, die öffentlich ihr Interesse bekundet haben. Die Frage ist, ob er mit bei seinem neuen Anlauf genug Vertrauen und Mitstreiter findet?
Sonja Fuss (46): Zweimal Weltmeisterin, dreimal Europameisterin mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. 2009/10 spielte sie 33 Mal für den 1. FC Köln. Sie wäre die erste Frau im FC-Präsidium. Mit Prestin und zahlreichen Mitstreitern (u. a. Harald Konopka, Peter Neururer, Tony Woodcock oder Roger van Gool) hatte sie ein umfassendes Konzept ausgearbeitet. Anfang Juli 2024 sickerte dann durch, dass sie nicht kurzfristig in den Vorstand kann, weil sie kein Mitglied des FC ist. Wer in den Vorstand gewählt werden will, muss ein Jahr Mitglied sein. Sollte sie sich angemeldet haben, kann sie im Herbst 2025 einen neuen Versuch starten. Prognose: Hat auch öffentlich ihr Interesse bekundet, könnte als Frau eine Bereicherung für die FC-Führung sein.
Lionel Souque (53): Der Boss von FC-Hauptsponsor Rewe ist gleichzeitig auch FC-Aufsichtsratschef. Er liebäugelt mit einem Posten im Vorstand. Zuletzt sagte er allerdings, dass er einen Vertrag bei der Rewe-Group bis 2028 habe. Diese Aufgabe sei erfüllend. Prognose: 2025 kann ihn keiner überreden, anzutreten. 2028 dürfte er bereitstehen.
Werner Wolf (68): Amtierender FC-Präsident. Auch wenn der Vorstand bei der letzten Mitgliederversammlung nicht entlastet wurde, sieht er das nicht als Rote Karte, sondern nur als Gelbe Karte. Er will wieder antreten, ob im selben Team, wie bisher, wird sich zeigen. Prognose: Wiederwahl in der gleichen Konstellation aktuell unwahrscheinlich, bei einem Aufstieg der Mannschaft könnte sich das nochmal ändern.
Eckhard Sauren (52): Finanz-Experte und aktuell Vizepräsident als sogenannter Sport-Vorstand. Sauren ist auch im Galopp-Sport aktiv, war 2024 Deutschlands erfolgreichster Besitzer von Rennpferden. Er gilt als äußerst ehrgeizig und hat mit dem Kapitel 1. FC Köln noch lange nicht abgeschlossen. Gerüchte besagten, dass er auch ohne seine bisherigen Mitstreiter Wolf und Carsten Wettich weitermachen will. Prognose: Interessanter Kandidat, der in einem anderen Team am Ball bleiben könnte.
Carsten Wettich (44): Der Rechtsanwalt ist aktuell auch als Vizepräsident an der Macht. Ob es in der Konstellation weitergeht, ist fraglich. Welche Pläne Wettich verfolgt, ist aktuell noch unklar. Er selber scheint sich auch nicht entschieden zu haben, ob er weiter kämpfen will. Prognose: Grübelt, ob er sich das nochmal antut – eher unwahrscheinlich.
Hier seht ihr die Laufzeiten der FC-Verträge:
Alexander Leisten: Der Finanzexperte und Vermögensverwalter ist bestens vernetzt in Köln. Er sitzt auch im Beirat des 1. FC Köln und ist ein enger Vertrauter von Eckhard Sauren. Mit ihm könnte er in einem neuen Vorstandsteam in die erste Reihe beim FC treten. Prognose: Guter Netzwerker, interessanter Kandidat.
Michael Mronz (57): Der Sport-Manager machte das CHIO in Aachen groß. Hat gute Drähte zu Sponsoren und ist politisch bestens vernetzt. Mronz sitzt im FC-Beirat und ist seit 2023 IOC-Mitglied. Diese Tätigkeit würde sich nicht mit einem Amt im FC-Präsidium ausschließen. Prognose: Könnte ein interessanter Partner sein, wenn seine anderen Lebensziele damit vereinbar wären.