Alarmstufe Rot beim FCHeftige Fan-Wut gegen Keller – neue Gerüchte um möglichen Nachfolger

FC-Sportboss Christian Keller (r.) nach der Niederlage gegen Paderborn im Sky-Interview. (Foto: 25. Oktober 2024)

FC-Sportboss Christian Keller (r.) nach der Niederlage gegen Paderborn im Sky-Interview. (Foto: 25. Oktober 2024)

Beim 1. FC Köln brennt nach dem 1:2 gegen Paderborn der Baum. Für Sport-Geschäftsführer Christian Keller wird es nun extrem eng. Rund ums Geißbockheim gibt es neue Gerüchte um einen möglichen Nachfolger.

Christian Keller (45) stand kreidebleich in den Katakomben des Rhein-Energie-Stadions und versuchte, die erneute Pleite zu erklären. Der 45-jährige Geschäftsführer des 1. FC Köln war sichtlich angeschlagen und rhetorisch bei weitem nicht so eloquent wie sonst immer.

Kein Wunder, die Entwicklungen in den letzten Wochen – die 1:5-Klatsche in Darmstadt, der Grottenkick beim 1:2 gegen Paderborn (25. Oktober 2024), magere 12 Punkte von möglichen 30 – all das hat Spuren hinterlassen. Und bei vielen Fans des FC genießt Keller längst kein Vertrauen mehr.

Christian Keller: „Eindeutig zu wenig“

Als er auf dem Rasen nach dem Spiel ein Sky-Interview gab, tobten die Anhänger auf der nahen Südtribüne. Keller-Raus-Rufe und Pfiffe waren zu hören.

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Keller sagte mitten im Interview zu den Reaktionen: „Wir haben leider wieder keine drei Punkte geholt und die Menschen hier haben die Erwartungshaltung, dass wir in der zweiten Liga besser abschneiden. Wir haben auch schon gezeigt, dass wir es besser können. Irgendwo muss sich ja die Wut und das Enttäuschen entladen. Jetzt geht das auf mich, aber das ist mir lieber, als wenn es auf die Spieler geht. Die müssen am Dienstag wieder spielen.“

Beim Gang in die Kabine wurde Keller von den Rängen beschimpft. Dann stammelte er: „Zwölf von 30 Punkten ist eindeutig zu wenig. Ob ich jetzt von Krise sprechen würde – ich weiß es nicht. Aber es ist ein unbefriedigender Zustand. Ich verstehe, dass die Menschen verärgert sind, weil es nicht unser Anspruch sein kann, dass wir gegen einen guten SC Paderborn daheim 1:2 verlieren.“

Auf die Frage, warum Gerhard Struber (47) der richtige Trainer für den FC ist, meinte er: „Weil er für unsere Spielidee steht. Weil er für unsere Werte steht. Weil er in der Lage ist, junge Spieler zu entwickeln.“ Zumindest von der Spielidee war zuletzt nichts mehr viel zu sehen. Struber soll die Mannschaft aber noch erreichen.

Hier die FC-Einzelkritik zur Paderborn-Pleite sehen:

„Da würde ich keinerlei Abstriche machen“, so Keller. Dass er hinter dem Coach steht, ist logisch, denn das Schicksal des Trainers ist eng mit ihm verknüpft. Sollte Struber es nicht hinbekommen, muss auch Keller gehen.

Hinter den Kulissen gibt es im Verein schon zahlreiche Gerüchte. Der Vorstand muss sich wappnen für den Fall, dass der Negativ-Trend anhält. Der Abstand auf die Aufstiegsränge dürfte am Samstag weiter zunehmen, der Abstand auf die unteren Plätze abnehmen. Absturz-Gefahr! Alarmstufe Rot!

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Köln trifft am Dienstag im Pokal auf Kiel, danach geht es nach Berlin. Im schlimmsten Fall stehen danach vier Niederlagen in Folge in den Statistiken. Am 9. November kommt Fürth nach Köln, danach ist Länderspielpause. Zeit, um zu reagieren. Nachdem bereits die Namen Jonas Boldt und Fredi Bobic gefallen waren, tauchte jetzt ein neuer Name auf: Rachid Azzouzi. Der 53-Jährige wurde zuletzt in Fürth als Geschäftsführer entlassen.

Azzouzi war in der Vergangenheit mehrfach ein Kandidat beim FC auf den Posten des Sport-Geschäftsführers. Zuletzt gab es 2019 Kontakt, da entschied man sich aber am Ende für Horst Heldt. Ende der 1980er-Jahre spielte Azzouzi bei den FC-Junioren.

Keller will noch nicht darüber nachdenken, dass er seinen Job bald los sein könnte. Ob er noch die Rückendeckung des Vorstands spüre? „Warum sollte ich sie nicht spüren? Es ist vielleicht etwas vermessen, alles, was passiert ist, an einer Person festzumachen.“