Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann entpuppt sich als Fan von Kölns Coach Steffen Baumgart. Dessen Herangehensweise an den Fußball übertrage sich auf die Mannschaft des FC.
„Ganz andere Art von Fußball“Bayern-Trainer Nagelsmann schwärmt von Baumgarts Arbeit beim FC
Köln. Zweimal traf Julian Nagelsmann (34) schon als neuer Bayern-Trainer auf den 1. FC Köln. Im Testspiel verlor der Meister mit einer C-Elf mit 2:3, in der Liga gewannen die Bayern knapp 3:2. Es waren wohl nicht nur diese beiden Partien, die den Star-Trainer nun vom FC und Trainer Steffen Baumgart (49) schwärmen lassen. Im Toni Kroos-Podcast „Einfach mal luppen“ ist Nagelsmann am 6. Oktober 2021 schwer begeistert.
„Im Profi-Fußball ist viel darauf ausgelegt, Dinge zu vermeiden, keine Fehler zu machen, keine Gegentore zu kriegen, keine Standards zuzulassen. Man spricht immer nur von Vermeidung. Man sieht es jetzt herausragend in Köln. Wenn ich meinen Kollegen da sehe, wie der auftritt, was er spricht. Er hat einfach eine ganz andere Herangehensweise als sehr viele seiner Vorgänger in Köln“, sagt Nagelsmann.
Der Bayern-Coach bewundert Baumgarts Art: „Er spricht nicht vom Vermeiden, sondern von Mut, von Machen, von Handeln und ist sich durchaus bewusst, dass man da auch mal auf die Nase fällt. Aber am Ende - und das sieht man jetzt - spielt der FC mit dem nahezu gleichen Kader eine ganz andere Art von Fußball. Das heißt nicht, dass sie alles in Grund und Boden schießen, weil am Ende dann da doch zwei, drei Mannschaften in der Liga sind, die besser sind von ihren Spielern. Das mag sein. Aber allein das anzuschauen macht Spaß.“
Julian Nagelsmann ist ein neuer Fan von Steffen Baumgart
Für Nagelsmann ist der 1. FC Köln ein Paradebeispiel, dass sich das Denken des Trainers auf eine Mannschaft übertragen lässt.
„Es ist die Herangehensweise, wie du als Typ bist und wie du als Mensch gestrickt bist. Bist du einer, der immer nur alles vermeiden will oder bist du einer, der Dinge anpacken will mit dem Bewusstsein, dass auch mal was nicht klappt“.
Auch Toni Kroos lobt Arbeit des Kölner Trainers
Da konnte auch Real Madrid-Star Toni Kroos (31) nur zustimmen: „Wir hatten Baumi auch schon als Gast im Podcast. Ich glaube, dass die Qualität eines Trainers so entscheidend ist. Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Als Julian mit Hoffenheim Dritter wurde, da gab es trotzdem von Platz vier bis acht Mannschaften, die hatten qualitativ den besseren Kader. Daran sieht man, wie entscheidend ein guter Trainer ist.“
Ähnlich sieht es sein Bruder Felix (30): „Das Beispiel Köln passt wunderbar. Das ist in München vielleicht nicht so. Aber in Köln verzeiht man so auch viel eher mal eine Niederlage, bei der Art und Weise, wie sie spielen. Als Fan ist das dann viel einfacher zu akzeptieren“.
Im Podcast hat Nagelsmann auch noch einmal über die hohe Ablösesumme (bis zu 25 Mio. Euro bei vielen Erfolgen) gesprochen, die die Bayern an RB Leipzig für ihn zahlen mussten. „Man hört ja sehr oft, dass der Trainer mit die wichtigste Person im Verein ist. Daher finde ich es schon relativ normal, dass irgendwann auch Trainer etwas kosten.“
Über die Höhe der Summe könne man natürlich immer diskutieren. „Ob ein Mensch 5, 10, 25, 100 Millionen wert ist, weiß ich nicht.“ Grundsätzlich ginge es aber auch um das Standing eines Trainers. „Wenn du mit Spielern arbeitest, die 70 Millionen gekostet haben und du als Trainer bist der, der am schlechtesten verdient und am wenigsten gekostet hat, dann ist das meistens nicht zwingend förderlich.“