Mit einer Schweigeminute vor Spielbeginn haben die Vereine der Fußball-Bundesliga am Samstag ihre Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung ausgedrückt.
„Wir verurteilen jede Art von Krieg“Liga steht zusammen: Starke Botschaften beim FC-Spiel in Fürth
Karnevals-Wochenende, Traum vom Platz im Europapokal. Doch den meisten Fans des 1. FC Köln war an diesem Wochenende klar, dass es wichtigere Dinge gibt.
Aus Solidarität mit der Ukraine haben die SpVgg Greuther Fürth und der 1. FC Köln am Samstag (26. Februar 2022) ein Banner am Mittelkreis entrollt. Vor dem Anstoß versammelten sich beide Mannschaften hinter dem Transparent und hielten es gemeinsam hoch. Auf dem in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau gehaltenen Banner stand in Großbuchstaben geschrieben: „STOP WAR. WIR GEGEN KRIEG.“
„Wir verurteilen jede Art von Krieg“, sagte der Stadionsprecher vor dem Anpfiff. Sport stehe für Miteinander, das Mitgefühl sei bei den unschuldigen Menschen, „die um Leben und Heimat fürchten“ müssen. Anschließend gab es, wie auch in den anderen Bundesligastadien, eine Schweigeminute. Auch im Kölner Fan-Block waren neben FC-Fahnen die der Ukraine zu finden. Zudem ein Transparent mit der Botschaft: „Make Fastelovend, not war“.
Ab Sonntagabend wird zudem das Kölner Rhein-Energie-Stadion für zwei Tage in den Farben der Ukraine leuchten. Am Montag hätte eigentlich der Rosenmontagszug mit einer friedlichen Feier im Stadion stattfinden sollen. „Deshalb möchten wir genau an diesem Tag die Strahlkraft der Pylonen nutzen, um allen Menschen, die gerade unfassbares Leid erfahren, ein Zeichen des Mitgefühls zu senden“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der Kölner Sportstätten, Franz Philippi.
Keine Karnevalsmusik in Leverkusen
Auch Bayer Leverkusen verzichtete am Karnevalssamstag auf das Abspielen entsprechend fröhlicher Musik, der SC Freiburg färbte Lichtstreifen in seinem Kabinenzugang in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau.
Der 1. FC Union Berlin spielte vor der Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 fast ausschließlich Lieder mit Krieg- und Friedensbezug. Vor dem Anpfiff des Spiels von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg gab es derweil zwei Schweigeminuten – neben den Opfern des Ukraine-Kriegs auch eine für den am Donnerstag bei einem Autounfall gestorbenen Gladbacher U23-Spieler Jordi Bongard (†20).
Ex-DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig schlägt Friedensabgabe vor
Der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Andreas Rettig (58), hat angesichts des Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine eine „Demokratie- und Friedensabgabe“ des Profi-Fußballs in Deutschland vorgeschlagen.
„Angesichts der schwindenden gesellschaftlichen Akzeptanz des Fußballs wäre das aus meiner Sicht ein guter Schritt, um ein Zeichen zu setzen“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung beim Drittligisten Viktoria Köln. Über die Höhe der Solidarabgabe müsse noch diskutiert werden, „aber es sollte ein namhafter Betrag zusammenkommen. Vielleicht können wir ja auch die Politik für diese Idee gewinnen“. (msw/sid)