Bringt er den FC Bayern München wieder zur Verzweiflung? Marvin Schwäbe, die Nummer eins des 1. FC Köln, spricht über das spannende Saison-Finale in der Bundesliga und den Abschied von Keeper-Kollege Timo Horn.
Zerstört er letzte Bayern-Chance?Schwäbe über FC-Kracher & Horn-Abschied: „Klare Linie“ und warme Worte
Wenn er seinen Kasten am Samstag (27. Mai 2023, 15.30 Uhr) sauber hält, platzt Bayerns letzte Meister-Chance. Marvin Schwäbe (28) steht auch am 34. Spieltag im Tor des 1. FC Köln – eben weil das Titel-Rennen noch nicht entschieden ist.
Ansonsten, das hat Steffen Baumgart (51) vergangene Woche erklärt, hätte Nummer-eins-Vorgänger Timo Horn (30), der den Klub nach 21 Jahren verlässt, sein Abschiedsspiel bekommen. „Der Trainer fährt da eine klare Linie. Von daher brauche ich dazu nicht viel sagen“, meint Schwäbe.
Schwäbe über Abschiedsspiel für Horn: „Trainer fährt eine klare Linie“
Zum Stellenwert von Horn, den er im November 2021 nach neuneinhalb Saisons als Stammkeeper abgelöst hatte, möchte er aber schon etwas sagen: „Für die Stadt und den Verein ist es sehr, sehr schade, ihn zu verlieren. Timo ist eine super Persönlichkeit, ein super Sportsmann. Er hat dem FC über Jahre sehr, sehr viel gegeben.“
Schwäbe war im Sommer 2021 von Bröndby IF ans Geißbockheim gewechselt, um Horn herauszufordern – hat sich auch das eine oder andere abgeguckt: „Natürlich schaut man darauf, wenn man weiß: Der Mann ist schon 20 Jahre hier, kennt jeden. Sportlich gesehen hat jeder Torwart seine Eigenheiten und schaut, wie er diese bestmöglich auf den Platz bekommt.“
Das gelingt dem gebürtigen Hessen so gut, dass Steffen Baumgart ihn zuletzt sogar bei der Frage, welchem seiner Profis er den Sprung in die Nationalmannschaft zutrauen würde, erwähnte.
Schwäbes Reaktion: „Das ist natürlich schön zu hören. Aber ich glaube, da bin ich noch ein Stück weit weg.“ Kann sich ändern…
Marvin Schwäbe: „Eine Saison, die man gerne im Hinterkopf behält“
Samstagnachmittag gegen die Bayern hat Kölns Nummer eins gewiss ausreichend Gelegenheiten, Eigenwerbung zu betreiben. Nach dem Patzer gegen RB Leipzig brauchen die Münchner unbedingt einen Sieg in Müngersdorf und müssen hoffen, dass Dortmund parallel nicht gegen Mainz gewinnt – sonst ist der elfte Titel in Serie futsch.
Schwäbe hält sich mit einem Meister-Tipp zurück, sagt: „Wir freuen uns sehr darauf. Das sind genau die Spiele, auf die man hinarbeitet, wenn man ein Stück weit mitentscheiden kann. Wir wollen zeigen, was wir können, und gewinnen.“
Fakt ist: Für eine Titel-Chance müssen die Bayern vorbei am FC-Torhüter – was im Hinspiel (1:1) erst in der letzten Minute durch einen Distanz-Knaller von Joshua Kimmich (28) gelang. „Ich hatte einige Möglichkeiten, mich auszuzeichnen, und konnte der Mannschaft helfen. Bis zur 90. Minute, was sehr schade war“, blickt Schwäbe zurück.
Dennoch war das Unentschieden in der Allianz-Arena einer seiner stärksten Auftritte der Saison, die nun nach 42 Pflichtspiel-Einsätzen endet. Schwäbe saß nur beim Pokal-Auftakt in Regensburg auf der Bank.
Sein Fazit: „Wenn man sieht, wo wir vor sechs Wochen standen und wo wir jetzt landen, können wir sehr zufrieden sein. Auch mit den internationalen Spielen, was wir alles erlebt haben. Das ist schon eine Saison, die man gerne im Hinterkopf behält.“