Der 1. FC Köln hat wenige Tage nach dem siebten Abstieg der Klub-Geschichte einige Personal-Entscheidungen getroffen.
Personal-Beben beim FCSchultz geht nicht mit in Liga zwei – zahlreiche Abgänge beschlossen
Jetzt wird aufgeräumt beim 1. FC Köln!
Nach dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte beginnt bei der internen Aufarbeitung dieser Katastrophen-Saison die Suche nach den Schuldigen. Nachdem der Vorstand erneut bekräftigt hat, im Amt zu bleiben und die Job-Garantie für Sportboss Christian Keller (45) weiter Bestand hat, herrscht nun in der Trainer-Frage Einigkeit.
Timo Schultz konnte FC-Absturz nicht verhindern
Am Montag (27. Mai 2024) vermeldete der FC offiziell, was EXPRESS.de bereits am Freitag veröffentlichte: Der FC zieht die Reißleine und trennt sich von Timo Schultz (46). Der Coach hatte zwar am Pfingstmontag (20. Mai) gegenüber EXPRESS.de bekräftigt, dass „noch keine Entscheidung gefallen“ sei, doch insgeheim hatte er sich da wohl schon mit seinem Schicksal abgefunden.
Auch wenn Schultz die Rückendeckung der Mannschaft genoss, lieferte der Coach in seinen fünf FC-Monaten kaum Argumente für eine Weiterbeschäftigung. Spätestens der desolate Auftritt im entscheidenden Spiel gegen Heidenheim (1:4) hatte eine weitere Zusammenarbeit unmöglich gemacht.
Doch auch schon vor dem Endspiel mehrten sich bei den Verantwortlichen erhebliche Zweifel an Schultz. Denn weder der Punkteschnitt verbesserte sich im Vergleich zu Steffen Baumgart (52), noch war eine spielerische Weiterentwicklung zu sehen.
Schultz schaffte es trotz der beiden Wunder-Siege gegen Bochum und Union auch bis zum letzten Tag nicht, in die Köpfe der Spieler einzudringen. Eine echte Kämpfer- und Siegermentalität konnte er dem Team nie einimpfen. Ein Vorwurf, der bereits in der Schweiz laut wurde und ihn den Job beim FC Basel gekostet hat.
Hinter den Kulissen wurde lange überlegt und die Saison aufgearbeitet und analysiert. Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) soll noch lange der Überzeugung gewesen sein, dass Schultz auch den Neustart in der 2. Liga hinbekommen könnte. Doch am Ende wurde Keller intern überzeugt, dass ein Schnitt hermuss. Der Vertrag von Schultz endet nun am 30. Juni, er erhält keinen neuen Kontrakt.
Keller sagt: „Wir haben uns in der vergangenen Woche bewusst sehr viel Zeit genommen, um gemeinsam mit Timo die Rückrunde aufzuarbeiten und jeden Stein umzudrehen. Im Ergebnis waren wir übereinstimmend der Ansicht, dass wir in die mit großen Herausforderungen einhergehende Zweitligasaison mit neuen Impulsen im Trainerteam starten müssen. Bei Timo möchte ich mich für seinen großen Einsatz für den FC herzlich bedanken. Er hat als Trainer und als Mensch von seinem ersten bis zu seinem letzten Arbeitstag sein Bestes für den FC gegeben. Für seine Zukunft wünsche ich ihm im Namen aller FC-Verantwortlichen und FC-Mitarbeiter alles erdenklich Gute.“
Schultz meint zu seinem Aus: „Nach ausführlicher Analyse der Rückrunde sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit nicht über den Sommer hinaus zu verlängern. Da wir unser großes Ziel – den Klassenerhalt – nicht erreicht haben, bin ich der Meinung, dass es konsequent und richtig ist, dass jemand anderes einen Neuanfang startet. Ich möchte mich auf diesem Weg bei allen Menschen bedanken, die mich in der Zeit beim FC und in der Stadt Köln unterstützt haben. Dem FC wünsche ich viel Erfolg in der kommenden Saison.“
1. FC Köln: Auch Co-Trainer weg
Der FC beschloss zudem weitere personelle Abgänge: Personal-Beben beim FC! Co-Trainer Kevin McKenna (44) wird den Verein ebenso verlassen, wie André Pawlak (53). Pawlak soll woanders eine Cheftrainer-Rolle übernehmen.
„Wir möchten uns bei André und Kevin aufrichtig bedanken. Sie haben in jedem Moment ihr Herzblut und ihre Leidenschaft in ihre Arbeit für den FC gesteckt. Unter wechselnden Cheftrainern waren sie stets loyale, verlässliche Mitstreiter auf fachlich hohem Niveau. Für ihre jeweilige Zukunft wünschen wir den Beiden privat wie beruflich den bestmöglichen Erfolg“, sagt Keller.
Die spannende Frage ist nun, wen Keller als Nachfolger für Schultz findet. Der Sportchef hatte Schultz im Winter in einem intensiven Auswahlverfahren als den perfekten Coach für diesen Kader auserkoren und lag damit am Ende daneben. Während Mainz mit Bo Henriksen (49), der verfügbar gewesen wäre, am Ende noch auf Platz 13 stürmte, konnte Kellers Wunschkandidat den freien Fall nicht verhindern.
Erste Trainer-Namen kursieren am Geißbockheim
Kaum ist Schultz weg, kursieren sogar schon die ersten Namen rund ums Geißbockheim. Ex-Union-Trainer Urs Fischer (58) etwa. Oder Christian Eichner (41), mit dem es aber entgegen anders lautender Berichte bis zum heutigen Tag noch keinen direkten Kontakt gab.
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Denn es gehört zu Kellers Prinzipien, dass er keine Gespräche mit Trainer-Kandidaten führt, solange der aktuelle noch in Lohn und Brot steht. Das hat sich nun erledigt, nun muss der Sportboss Gas geben und schnellstmöglich Klarheit an der Seitenlinie schaffen. Die Zeit drängt.
FC-Vizepräsident Eckhard Sauren sagte gegenüber EXPRESS.de: „Wir haben die Zeit bis zum Trainingsauftakt am 21. Juni, die ist lang genug.“ Auf die Frage, was der FC für einen Coach braucht, sagte Sauren: „Einen, der uns schnellstmöglich in die 1. Liga bringt.“