Nach den Investoren-Protesten in der Bundesliga ist Christian Keller in der Hoffnung auf Straffreiheit für den 1. FC Köln und die Konkurrenz vorgeprescht. Auch Alexander Wehrle vom VfB Stuttgart äußerte eine klare Meinung.
„Damit hätte ich ein Problem“Vorstoß von FC-Sportchef Keller: VfB-Boss Wehrle reagiert mit Klartext
von Béla Csányi (bc)
Der erste Spieltag ohne Investoren-Proteste! Nach etlichen Bundesliga-Wochen, die von geworfenen Tennisbällen, ferngesteuerten Autos und langen Spielunterbrechungen geprägt waren, ging die 23. Runde am Samstag (24. Februar 2024) komplett wie geplant über die Bühne.
Nachdem die DFL den zunehmenden Unmutsbekundungen Tribut gezollt hatte, steht die Reaktion des DFB noch aus: Mit seinem Sportgericht könnte der Verband bei penibler Auslegung massive Strafen gegen zahlreiche Vereine aussprechen. Die große Frage: Folgen Millionen-Rechnungen auf die Milliarden-Proteste?
Alexander Wehrle mit klarer Haltung nach Investoren-Protesten
Weil der 1. FC Köln nicht nur in dieser Saison Erfahrung mit teuren Zahlungsanforderungen aus Frankfurt hat, war Sport-Chef Christian Keller (45) am Freitag in die Offensive gegangen. Er hatte im RND-Interview Straffreiheit für alle vorigen Proteste in Zusammenhang mit dem Investoren-Einstieg gefordert.
„Wenn die DFB-Sportgerichtsbarkeit weitsichtig wäre, würde man nach der DFL-Entscheidung auch die potenziellen Strafgesuche einstellen und Ruhe einkehren lassen“, hatte Keller den Ball mit reichlich Druck Richtung DFB gespielt. Der dürfte in den kommenden Wochen über das weitere Vorgehen entscheiden.
Weil sich das Interesse an satten Strafzahlungen pro geworfenem Tennisball auch bei der Kölner Bundesliga-Konkurrenz in Grenzen hält, äußerte sich unter anderem Stuttgarts Vorstands-Boss Alexander Wehrle (49) ähnlich.
Bei Sky war er vor dem VfB-Heimspiel gegen seinen früheren Klub auf den Keller-Vorstoß angesprochen worden und sprach dabei Klartext. Die Kölner Haltung unterstütze er „zu 100 Prozent“, betonte Wehrle: „Jeden einzelnen Tennisball jetzt monetär zu bewerten, damit hätte ich ehrlich gesagt ein Problem.“
An den Erfolgen der Fan-Proteste gebe es keine Zweifel, machte der langjährige Kölner noch einmal deutlich. Auch ein Szenario weiterer Vorstöße für einen externen Geldgeber bügelte Wehrle bei dieser Gelegenheit unmissverständlich ab, erklärte: „Das Thema Investor ist beendet.“