Xabi Alonso zu Real Madrid? Bayer Leverkusen bekommt das Gerücht um seinen Trainer nicht aus der Welt – auch, weil der sich nicht zu einem Verbleib über die Saison hinaus bekennt.
„Praktisch sicher, dass …“Hört Alonso in Leverkusen auf? Vorjahres-Vergleich schürt Unruhe
von Béla Csányi (bc)
Seine zweite volle Saison wird Xabi Alonso (43) bei Bayer Leverkusen aller Voraussicht nach ohne großen Titel abschließen. Was mit dem Supercup-Sieg gegen den VfB Stuttgart begonnen hatte, droht mit Enttäuschungen gegen den FC Bayern (Bundesliga und Champions League) und Arminia Bielefeld (DFB-Pokal) zu Ende zu gehen.
Bei Bayer 04 wünschen sich Fans und Verantwortliche dennoch nichts sehnlicher, als in eine dritte Saisonvorbereitung mit dem spanischen Erfolgstrainer zu gehen. Ob es dazu kommt, liegt daher ganz allein an Alonso selbst.
Xabi Alonso hat seine Zukunft in der Hand
Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison hatte Alonso längst Nägel mit Köpfen gemacht, seinen Verbleib für ein weiteres Jahr am 29. März 2024 offiziell verkündet – an einem Karfreitag.
Beim diesjährigen Start in das Osterwochenende war seine Zukunft ebenfalls wieder Thema, doch Alonso wollte sich nicht festlegen. Er wiederholte am Karfreitag (18. April) ausweichend: „Das ist kein guter Moment, um über die Zukunft zu sprechen.“
Außenstehende dürfen das durchaus als Warnsignal und Motiv für zunehmende Unruhe verstehen, auch wenn die Bayer-Bosse um Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes (43) immer wieder bemüht sind, Entspanntheit zu demonstrieren.
Dass Real Madrid sich mit wehenden Fahnen schon im Viertelfinale der Champions League verabschieden musste, dürfte intern dennoch für steigende Nervosität gesorgt haben: Die Königlichen, bei denen Trainer Carlo Ancelotti (65) auf der Kippe steht, gelten als größter Interessent an Alonso, der wohl nur wenige Vereine auf der Welt seinem aktuellen Leverkusen-Job vorziehen würde.
Sky berichtete entsprechend am Freitag, dass es aus der spanischen Hauptstadt schon Kontakt mit Alonso-Berater Inaki Ibánez gegeben habe, zuletzt hätten noch einmal Gespräche stattgefunden. Gut möglich, dass diese sich im Hintergrund nun intensivieren, auch wenn es zwischen beiden Vereinen noch keine Verhandlungen geben soll.
Das spanische Sport-Blatt „AS“ versicherte am Folgetag noch einmal, dass die Entscheidung ganz allein Alonso überlassen sei. Die Ablöseforderung im zweistelligen Millionenbereich sei kein entscheidendes Hindernis. „So verbleibt nur der Zweifel, ob Alonso Real Madrid absagen könnte“, schrieb die Zeitung aus Madrid – und lieferte die Einschätzung gleich mit: „Es ist praktisch sicher, dass er das nicht tun würde.“
In Leverkusen bestehe ohnehin eine Vereinbarung, nach der die Zustimmung im Falle der Anfrage eines Top-Vereins erteilt werde. Der Weg für Alonso scheint damit zwar bereitet, eine schnelle Entscheidung liegt fünf Spieltage vor Saisonende allerdings noch nicht in der Luft.