Beim 1. FC Köln stehen im Jahr 2025 wichtige Entscheidungen an. Im Herbst wird ein neuer Vorstand gewählt – Trainer Gerhard Struber hat eine klare Sicht auf die Dinge.
„Muss man mal einen Haken dran machen“Strubers Appell für eine bessere FC-Zukunft
Der 1. FC Köln strebt nach einer besseren Zukunft. Im Jahr 2025 soll der Aufstieg in die Bundesliga geschafft werden. Auch hinter den Kulissen geht es heiß her: im Herbst wird ein neuer Vorstand gesucht.
Im Klub-Umfeld wird schon seit Monaten intensiv diskutiert – ist es besser auf Kontinuität zu setzen oder muss eine neue Führung her? Das amtierende Vorstands-Trio mit Werner Wolf (68) Eckhard Sauren (53) und Carsten Wettich (44) wurde auf der letzten Mitgliederversammlung nicht entlastet. Im Hintergrund bringen sich neue Kandidaten wie Dieter Prestin (68) in Stellung.
FC: Trainer Struber spricht über Kontinuität beim 1. FC Köln
Das alles sorgt natürlich auch für hausgemachte Unruhe. Doch die kann die sportliche Abteilung alles andere als gebrauchen, um das sportliche Ziel Aufstieg zu erreichen.
Trainer Gerhard Struber (47) sprach zuletzt im Interview mit EXPRESS.de auch über seine persönlichen Pläne: „Mein Ziel war es immer, in einer Top-Liga in Europa zu arbeiten. Da braucht es Zwischenziele und Vereine, wo man sich entwickeln kann. Da ist der FC schon ein sehr fordernder Verein mit großer Strahlkraft. Er ist zwar in der 2. Liga – aber als Trainer ist man hier auf jeden Fall gefragt, weil er in vielerlei Hinsicht sehr speziell ist.“
Auf die Frage, ob der 1. FC Köln ein gefühlter Erstligist sei, meinte der Coach: „Ja, aber genau das ist ja auch die Gefahr. Dass wir immer glauben: wir könnten und sollten eigentlich. Nein! Die Realität ist: Wir sind ein Zweitligist mit vielen tollen Fans, die hochemotional sind. Aber es gibt Gründe, warum der Verein über Jahre immer mal wieder mit Abstiegen zu kämpfen hatte.“
Der Trainer weiter: „Ich bin erst ein halbes Jahr hier. Aber gefühlt ist der Verein sehr emotional. Da kommt es dann auch mal zu Entscheidungen, die nicht der Sache dienen. Das kann dann mal gut gehen und mal nicht. Dann hüpft man nach oben und oder nach unten.“
Struber hat eine klare Vorstellung, was der Verein bräuchte, um langfristig und Schritt für Schritt nach oben zu gehen: „Ein stabiles Management in den nächsten Jahren, gute Entscheidungen in Sachen Kader und eine moderne Spielidee. Und Zeit, in Ruhe zu arbeiten und etwas zu entwickeln.“
Ruhe und Kontinuität – Strubers Appell für eine besser Zukunft. Ob die FC-Familie dies nach jahrelangen Aufs und Abs und etlichen personellen Umbrüchen umsetzen kann, scheint fraglich.
Beim FC ist eigentlich immer etwas los und Ruhe kehrt eigentlich nie ein. Kurz vor Weihnachten wurde das Aus von Geschäftsführer Markus Rejek (56) vermeldet. Wie geht Struber damit um?
Er versucht alles, was er nicht beeinflussen kann, auszublenden: „Das beschäftigt mich und die Mannschaft im Alltag erstmal nicht. Wenn ich mich um all das kümmern würde, dann würde ich nach kürzester Zeit K.o. gehen. Gleichzeitig weiß ich aber, was passiert und ich weiß auch, dass für den Verein in der aktuellen Situation ein Vorstand, der Rückendeckung hat, brutal wichtig ist. Genauso für die Geschäftsführung. Der Verein braucht nichts anderes als Stabilität. Das würde ich mir wünschen.“
Hier seht ihr Impressionen aus dem Trainingslager des 1. FC Köln:
Der Coach fordert sogar eine andere Kultur rund um den FC, wenn man dauerhaft erfolgreich sein will: „Überall werden Fehler gemacht, in jedem Unternehmen. Man sieht ganz große Firmen in Deutschland, die richtig zu tun haben aktuell. Nehmen wir das Beispiel Transfersperre – ganz klar, die war nicht toll. Trotzdem muss man mal einen Haken dranmachen. Und sich nach dem Abstieg auf die Zukunft konzentrieren, anstatt zu jammern. Positive Energie wird allen im Verein helfen. Nur wenn Ruhe einkehrt, kann man gute strategische Entscheidungen treffen.“
Auch in Sachen Geißbockheim-Ausbau hat der FC-Trainer einen klaren Wunsch: „Ein paar Plätze, damit der Trainingsbetrieb für alle Mannschaften etwas einfacher organisiert werden kann. Allein im Franz-Kremer-Stadion, wo einerseits trainiert wird, finden auf der anderen Seite auch die Ligaspiele der Frauen und des Nachwuchses statt. Der Rasen wird schon extrem beansprucht.“
Bei RB Salzburg gab es andere Bedingungen. Struber braucht aber nicht alles an Komfort, nur ein paar Plätze mehr: „In der Salzburger RB-Welt herrschen fantastische Bedingungen. Vier Rasenplätze, zwei beheizt. Die Infrastruktur ist hochmodern. Aber das brauche ich gar nicht. Ich finde es sogar sehr charmant, wenn die ganzen Jugendspieler in der Nähe sind und auch sehen, wie wir trainieren.“