„Habe mir auch andere Sachen angehört“Trotz zahlreicher Angebote: Darum bleibt Hübers beim FC

Die FC-Profis um Jan Thielmann und Timo Hübers (vorne) beim Training am Mittwoch (26. Juni 2024).

Die FC-Profis um Jan Thielmann und Timo Hübers (vorne) beim Training am Mittwoch (26. Juni 2024).

Er soll in der 2. Liga ein wichtiger Eckpfeiler in der Defensive des 1. FC Köln sein: Timo Hübers hat sich trotz Ausstiegsklausel für die 2. Bundesliga entschieden. Warum, erklärte er am Mittwoch.

von Uwe Bödeker (ubo)

Klatschnass geschwitzt, aber glücklich – so präsentierte sich FC-Verteidiger Timo Hübers (27) nach dem Training am Mittwoch (26. Juni 2024). Der Innenverteidiger gibt weiter Vollgas, geht mit dem 1. FC Köln in die 2. Bundesliga und fühlt sich sichtlich wohl dabei.

Mit seinem Verbleib hat nicht jeder gerechnet – mit seinem Abgang schon. So kam die Meldung überraschend, dass sich der 1,90 Meter große Defensivspezialist in der Sommerpause doch zum FC bekannt hat (Vertrag bis 2026).

Timo Hübers spricht über Wechselgedanken

Hübers hatte eine Ausstiegsklausel im Kontrakt, der italienische Erstligist Udinese Calcio zeigte Interesse, auch Klubs aus England, wie Fulham. Je nach Klub-Stärke hätte der FC drei bis fünf Millionen Euro für den Verteidiger kassieren können. Dass er ins Grübeln kam, ist kein Geheimnis: „Es war super enttäuschend, wie die letzte Saison verlaufen ist. Da war ich erstmal froh, ein paar Tage freizuhaben und einen neutraleren Blick auf die Situation zu bekommen. Ich habe mir dann auch andere Sachen angehört, das hatte ich in der Saison offen kommuniziert“, erzählt der Verteidiger.

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Nach reiflichen Überlegungen war dann klar: Er bleibt in Köln! „Ich habe dann ganz egoistisch entschieden und mir das rausgesucht, was für mich das coolste Gesamtpaket hat. Das ist für mich der FC gewesen – mit den Parametern, dass mir der Verein schon am Herzen liegt.“

Dann zählt Hübers auf, was alles für den FC spricht: „Das fängt an mit den Menschen, die hier arbeiten, geht weiter über die Leute, die uns im Stadion unterstützen, dann das Stadion selbst, die Stadt – da gibt es trotz 2. Liga noch eine Menge, was den Verein super attraktiv macht.“

Hübers macht aber auch keinen Hehl daraus, dass die sportliche Perspektive ein wichtiges Kriterium war. Auch mit anderen Profis, die eine Klausel hatten, wurde gesprochen: „Ja klar, wir haben uns aber nicht täglich ausgetauscht. Jeder muss auch gucken, was für ihn wichtig ist. Glücklicherweise war es bei vielen der FC.“

Mit Florian Kainz, Mark Uth, Luca Waldschmidt, Jan Thielmann, Eric Martel oder Linton Maina bleiben viele Stammkräfte, obwohl sie hätten gehen können. Hübers ist zufrieden mit der Situation: „Da ist der vor zwei Monaten prognostizierte Weltuntergang doch nicht eingetreten. Was Spielertransfers und Abgänge angeht, haben wir jetzt doch eine super schlagkräftige Truppe beisammen. Die Summe der Argumente hat dann zu meiner Entscheidung geführt.“

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Eine Prognose, was mit dieser Mannschaft drin ist, will Hübers noch nicht abgeben: „Wir haben Tag drei in der Vorbereitung. Lasst uns erstmal zusammenfinden. Wir haben eine gute Truppe beisammen, besser als viele gedacht hätten. Alles andere schauen wir mal.“

Er will bei der Entwicklung und er Mission Wiederaufstieg vorangehen: „Ich bin mit 27 Jahren einer der ältesten, da will ich mit meinem Erfahrungsschatz die Jungen profitieren lassen. Ich will viel einfließen lassen.“ Dass sein kongenialer Partner in der Innenverteidigung, Jeff Chabot (26) nicht mehr da ist, wird er verkraften: „Er hat eine super Saison gespielt, da ist es absolut verständlich, dass er die Chance wahrnimmt, wahrscheinlich Champions League zu spielen. Wir haben mit Dominique Heintz einen Spieler, der super parat steht. Da sind wir gut aufgestellt.“