„Sollten nicht den Fehler machen“ARD-Debatte vor EM-Finale: Schweinsteiger schreitet mit Appell ein

DFB-Debatte vor dem Endspiel der Heim-EM 2024. Deutschland schaffte es nicht ins Finale der Euro, der Blick ging daher auch in der ARD schon Richtung WM 2026. Bastian Schweinsteiger äußerte dabei einen Appell.

von Béla Csányi  (bc)

Mit Spiel 51 von 51 geht die EM 2024 in Deutschland am Sonntag (14. Juli 2024) zu Ende. In der ARD-Übertragung zum Endspiel zwischen Spanien und England war vor Anpfiff daher auch schon der Zeitpunkt für den Blick auf vier Wochen Europameisterschaft in der Bundesrepublik.

Wichtiger Bestandteil der Euro im eigenen Land: die deutsche Nationalmannschaft. Die begeisterte mit ihren Auftritten Millionen, ehe ebenso viele über das dramatische Aus im Viertelfinale trauerten. Die ARD-Runde mit Esther Sedlaczek (38), Alexander Bommes (48), Almuth Schult (33) und Bastian Schweinsteiger (39) debattierte daher auch schon über die Zukunft der Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36).

Bastian Schweinsteiger: EM-Fazit mit Warnung für die Zukunft

„Wer sind die Säulen für die Zukunft der Nationalmannschaft?“, leitete Moderator Bommes die Debatte über die Aussichten beim DFB ein.

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Nachdem sich Schweinsteiger zunächst für einen Verbleib seines früheren Kollegen Manuel Neuer (38) ausgesprochen hatte, lobte er auch „Kimmich, Musiala, Wirtz“ als hoffnungsvolle Spieler für Schlüsselrollen in den kommenden Jahren im Nationaltrikot.

„Vielleicht rückt auch ein Pavlovic ein bisschen mehr ins Scheinwerferlicht“, schob Schweinsteiger außerdem mit Blick auf den Mittelfeldspieler des FC Bayern nach, der die EM nur wegen eines Infekts im Vorfeld des Turniers verpasst hatte: „Wir haben genügend Spieler, die die Mannschaft anführen können.“

Ex-Nationaltorhüterin Schult lobte anschließend auch die Aussichten auf der Torhüter-Position, wo selbst für eine Zeit nach Neuer-Vertreter Marc-André ter Stegen (32) ausreichend Qualität vorhanden sei – etwa durch U21-Nationalkeeper Noah Atubolu (22) vom SC Freiburg.

Schweinsteiger war bei seinem Fazit dann allerdings noch ein entscheidender Appell mit Blick auf das große Ganze wichtig. Einen Jugendwahn dürfe es beim DFB nicht geben, betonte der Weltmeister von 2014.

„Wir sollten nicht den Fehler machen, nur jetzt auf die Jugend zu schauen. Sondern jetzt haben wir mal ein gutes Turnier gespielt. Bitte die beste Mannschaft, die besten Spieler immer zusammen – egal welches Alter das ist“, forderte Schweinsteiger: „Ob der 40 ist oder 25, die Qualität ist entscheidend, und darauf müssen wir uns konzentrieren.“

Bommes, der während der Schweinsteiger-Sätze bereits ein zustimmendes „genau!“ eingestreut hatte, schloss das Thema anschließend diplomatisch ab. Er sagte angesichts schon etablierter Spieler unter 23 Jahren wie Jamal Musiala und Florian Wirtz (beide 21): „Und wir haben auch Junge, die das schon auch eckpfeilerig bestreiten können, die nächsten zehn Jahre.“