100 Millionen EuroEin Profi hängt alle ab: Er hat die höchste Ausstiegsklausel der Bundesliga

Josip Stanisic (Leverkusen) in einem Zweikampf mit Leroy Sané (FC Bayern München).

Josip Stanisic und Leroy Sané in einem Zweikampf beim Spiel Bayer Leverkusen 04 gegen den FC Bayern München am 10. Februar 2024. (v.li.: Edmond Tapsoba, Josip Stanisic, Leroy Sané, Jonathan Tah)

Verträge mit Ausstiegsklauseln sind vor allem für junge Spieler sehr attraktiv – doch welcher Spieler hat in der Fußball-Bundesliga die höchste festgeschriebene Ablösesummer?

von Hannah Schlösser  (han)

Viele Vereine gewähren ihren Spielern bei dem Unterzeichnen eines neuen Vertrags die Möglichkeit einer Ausstiegsklausel. Sollte ein Spieler den Wunsch haben, seinen Verein zu verlassen, muss der neue Arbeitgeber eine festgelegte Summe bezahlen.

In dieser Saison überragen spielerisch zwei Mannschaften: Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart. Entsprechend wecken viele Akteure das Interesse anderer Klubs. Marktwert-König bleibt trotz einer komplizierten Saison zwar der FC Bayern, doch die höchste Klausel der Liga findet sich nicht in München.

Ein Bundesliga-Spieler überragt mit seiner Ausstiegsklausel alle

Der Spieler mit der höchsten Ausstiegsklausel in der Bundesliga kommt von Bayer Leverkusen, dem aktuellen Spitzenreiter. Mit einem Vorsprung von 16 Punkten kann der Tabellenführer am kommenden Spieltag (14. April) die Meisterschaft zu Hause gegen Werder Bremen klar machen.

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Ein wesentlicher Faktor auf dem Weg zum Titel ist die starke Abwehr. In 28 Spielen kassierte die Mannschaft von Xabi Alonso (42) nur 19 Gegentreffer und ist damit mit Abstand die beste Verteidigung der Liga. RB Leipzig und der BVB liegen auf Platz zwei mit 33 Gegentoren.

Der Spieler mit der laut „Sport Bild“ höchsten Ausstiegsklausel der Liga hat daran entscheidenden Anteil: Edmond Tapsoba (25) verlängerte im September 2023 seine Arbeitspapiere bis 2028, ließ sich dabei aber offenbar ein Hintertürchen einbauen.

Unter Alonso ist der Nationalspieler von Burkina Faso eine feste Stütze. Er kam 2020 von Vitória Guimaraes für 20 Millionen Euro. Unter dem spanischen Trainer hat er sich weiter verbessert und zeichnet sich nun durch starkes Zweikampfverhalten und eine herausragende Spieleröffnung aus.

An einem Verkauf des 25-Jährigen wird Leverkusen aufgrund dieser Leistungen ohnehin kein Interesse haben, die Ausstiegsklausel würde die Werkself im Fall der Fälle immerhin mehr als angemessen entschädigen. Sollte tatsächlich ein derartiges Angebot auf den Tisch kommen, wären Simon Rolfes (42) immerhin die Hände gebunden.

100 Millionen Euro wurden jedoch noch nie für einen Abwehrspieler gezahlt. Der bisher teuerste Verteidiger ist Josko Gvardiol (22), der zur Saison 2023/24 für 90 Millionen Euro von RB Leipzig zu Manchester City wechselte. Das Marktwert-Portal „Transfermarkt.de“ beziffert den aktuellen Wert von Tapsoba auf 40 Millionen Euro.

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Die zweithöchste Ablöse-Klausel von 85 Millionen Euro steht laut Bericht im Vertrag von Leipzigs Lois Openda (24), der im Sommer für 38,5 Millionen Euro in die Bundesliga gewechselt war.

Auch Platz drei und vier belegen Leipzig-Profis. Dani Olmo (25) könnten für 65 Millionen Euro und Benjamin Sesko (20) für 50 Millionen Euro den Verein verlassen. Auf Platz fünf steht demnach Leverkusens Jeremie Frimpong (23) mit 40 Millionen Euro. Summen, bei denen Abgänge deutlich eher vorstellbar wären als im Falle Tapsoba.

Es ist wenig überraschend, dass die Profis von Bayer und RB die Rangliste anführen, da beide Vereine bekannt dafür sind, Top-Talente zu entwickeln. Ausstiegsklauseln machen es teilweise erst möglich, international gefragte Hoffnungsträger in die Bundesliga zu locken.

Beim FC Bayern gibt es dagegen seit Jahren keine Ausstiegsklauseln mehr. Der Rekordmeister hat im Laufe der Zeit einen so hohen Stellenwert erlangt, dass Spieler nicht mehr mit Ausstiegsklauseln gelockt werden müssen.