Nicht erst seit er Bayer Leverkusen zum nationalen Überflieger gemacht hat, schauen Fußballfans bei Xabi Alonso (42) ganz genau hin. Der Erfolgs-Coach der Werkself zieht alleine schon wegen seiner glanzvollen Spieler-Karriere die Blicke auf sich.

Im Laufe dieser Spielzeit gingen so schon mehrere Videos vom Leverkusener Trainingsplatz viral, in denen die Trainer-Arbeit des spanischen Welt- und Europameisters deutlich wurde. Auch aktuell sorgt Alonso in den sozialen Netzwerken wieder für Aufsehen.

Xabi Alonso spricht Klartext im Leverkusen-Training

Vor allem beim Kurznachrichtendienst X verbreiteten zahlreiche Fußball-Accounts zu Wochenbeginn einen knapp eine Minute dauernden Clip. Der startet mit einem gestikulierenden Bayer-Trainer, der zehnmal in Folge ein unmissverständliches „No“ über den Rasen ruft, dabei mehrmals tadelnd mit dem Zeigefinger wedelt und den Spielzug einer entsprechenden Übung mittendrin abbricht.

Wenige Sekunden später folgt dann die Erklärung: „No long ball“, also keinen langen Ball fordert er auf Englisch von seinen Schützlingen in einer Trainingsform, in der das Aufbauspiel im Vordergrund steht. Mit dem Spielgerät am Fuß trottet Alonso anschließend zum Ort des Geschehens, zeigt ganz genau an, was er stattdessen von seinen Spielern verlangt.

Die leisten direkt im Anschluss Folge, lösen die nächste Situation mit flachen Anspielen. Ganz so, wie es ihr Trainer in den Spielen sehen will und oft genug auch zu sehen bekommt. Das energische Eingreifen des Trainers trägt immerhin auch Früchte. Und was für welche!

Noch immer hat die Werkself in keinem von drei Wettbewerben ein Spiel verloren, 2023/2024 sind es jetzt schon 45 Partien ohne eine Niederlage. Und noch immer ist mit weiteren Titeln in DFB-Pokal und Europa League sogar das Triple möglich. Kein Wunder, dass ihn selbst kritische Geister, wie Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann (54) in einem RTL-Interview, adeln: „Es gibt wenige, die das Spiel so gut verstehen wie Xabi.“

Hier gibt es das Video auf X zu sehen:

Viral ging der bereits im September 2023 von Sky-Reporter Marlon Irlbacher veröffentlichte Leverkusener Trainings-Clip allerdings erst jetzt. Durch den Upload auf diversen Seiten ist die genaue Reichweite kaum zu beziffern, liegt aber schon beim Anblick einzelner Posts bei etlichen Millionen Aufrufen.

Lob und Erklärungsversuche für Eingreifen von Xabi Alonso

In den Kommentaren finden sich vor allem Lobeshymnen auf Alonso. Dass ausgerechnet ein früherer Experte für exzellente lange Bälle jetzt vor allem das flache Spiel bevorzugt, ringt einigen Fußball-Fans aber auch ein Schmunzeln ab.

Hier mehr lesen: Leverkusen-Boss kleinlaut: 150 Millionen Euro für Wirtz? „Da habe ich wieder einen Fehler gemacht“

„Xabi Alonso dabei zu sehen, wie er lange Bälle unterbindet, ist so, als würde Manuel Neuer als Trainer seinem Torhüter die Ausflüge aus dem Strafraum verbieten. Das ist gegen die Natur“, schrieb ein Nutzer augenzwinkernd. Ein anderer kommentierte den vermeintlichen Kurswandel verständnisvoll: „Ist doch logisch: Niemand wird seinen Seitenwechseln das Wasser reichen können.“

Klar ist aber auch: Lange Bälle gehören während der Spiele durchaus zum Repertoire der Werkself, gerade die einst von Alonso in Perfektion auf den Rasen gezauberten Seitenverlagerungen. Ausgeführt werden die etwa von Taktgeber Granit Xhaka (31). In frühen Spielphasen ziehen die Leverkusener ihr Spiel allerdings bevorzugt mit kontrollierten Flachpässen auf. Ganz so, wie im Training einstudiert.