Die DFL stellt die Weichen für die Zukunft: Bei der Mitgliederversammlung wurde Hans-Joachim Watzke zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
BVB-Boss mit zwei MammutaufgabenWatzke rückt an die Spitze der DFL und ins DFB-Präsidium

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BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist seit dem 14. Dezember 2021 neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball-Liga.
Von Königsblau zu Schwarz-Gelb: Die Klubs der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga haben am 14. Dezember 2021 Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke (62) zum neuen Aufsichtsrats-Vorsitzenden der DFL gewählt.
Damit ist er der Vorsitzende der Geschäftsführung von Borussia Dortmund auch 1. Stellvertretender Sprecher des Präsidiums des DFL. Sein Vorgänger, Ex-Schalke-Finanzchef Peter Peters (59), hatte wegen seiner Kandidatur für das Präsidentenamt beim Deutschen Fußball-Bund seine Ämter niedergelegt.
Hans-Joachim Watzke: „Neuanfang wohnt Zauber inne.“
„Ich habe mich 17 Jahre erfolgreich gegen ein solches Amt gewehrt. Jetzt haben sie mich an einem schwachen Punkt erwischt. Ich spüre eine sehr große Verantwortung und hoffe, der gerecht zu werden“, sagte Watzke: „Einem Neuanfang wohnt ein Zauber inne, dass man wieder etwas aufeinander zugeht. Wir müssen den deutschen Fußball wieder mehr zum Strahlen bringen. Das können wir nur gemeinsam angehen.“
Peters wird auf eigenen Wunsch von seinen Ämtern in DFL-Gremien zum 11. Februar 2022 und damit einen Monat vor dem DFB-Bundestag (11. März 2022) zurücktreten wird.
Der Ex-Schalker gehörte dem DFL-Präsidium (früher: Ligavorstand) seit 2004 an. Ab 2007 war er 1. Vizepräsident. Auf der DFL-Generalversammlung im August 2019 wurde er nach einer Anpassung der Struktur des DFL e.V. zum 1. Stellvertretenden Sprecher des Präsidiums gewählt und damit auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der DFL GmbH.
Die Aufgaben sind schwierig: Im Streit mit dem Kartellamt muss er für einen Ausgleich zwischen Anhängern der 50+1-Regelung und den Investorenklubs sorgen. Spannend dürfte auch sein, ob sich Watzke als Interessenvertreter der Großklubs versteht oder auch die Nöte der kleinen Vereine im Blick hat.
Watzke: Schwierige Aufgabe im DFB-Präsidium
Für Watzke bedeutet die neue Aufgabe gleichzeitig, dass er einen zweiten Mammut-Job bewältigen muss: Als 1. Vizepräsident des DFB muss er dazu beitragen, dass die chaotischen Verhältnisse im Machtzentrum des deutschen Fußballs endlich enden und das Vertrauen in den Verband wiederhergestellt wird – mit welchem Präsidenten dann auch immer.
Wie lange Watzke im Amt ist, ist noch offen, denn schon im nächsten Sommer könnte es auch zu einer Neuordnung kommen: Für die DFL-Generalversammlung, die im kommenden August stattfindet, ist turnusgemäß die Neuwahl aller Klub-Vertreter im Präsidium, des DFL-Aufsichtsrats und des Lizenzierungsausschusses vorgesehen.
Bis dahin aber wird er dabei sein, wenn DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (52) am 1. Januar seinen Posten an Nachfolgering Donata Hopfen (45) übergibt. (ach)