Auch Bayern wollte ihnNach Fehlstart kommt raus: Nuri Sahin war nicht einziger BVB-Kandidat

Nur Sahin kommt ins Stadion.

Nur Sahin, hier am 18. Oktober 2024, hat beim BVB keinen guten Start hingelegt.

Nuri Sahin hat mit dem BVB den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren hingelegt. Nun wurde bekannt: Er war im Sommer nicht der einzige Trainer-Kandidat in Dortmund.

von Antje Rehse  (are)

Nach einem schwachen Saisonstart steht Nuri Sahin (36) in der Kritik. Zu allem Überfluss wurde nun bekannt, dass der BVB im Sommer an einem prominenten Trainer dran war. Schafft es Sahin, bei Borussia Dortmund nochmal das Ruder rumzureißen?

Nach der Trennung von Edin Terzic (41), der den BVB zuvor ins Champions-League-Finale geführt hatte, machten sich die Dortmunder im Sommer auf die Suche nach einem neuen Mann.

BVB-Führung spricht Sahin Vertrauen aus – Experten zweifeln

Die Wahl fiel schließlich auf den bisherigen Co-Trainer Sahin. Die BVB-Bosse sollen sich laut Medienberichten zuvor aber auch intensiv mit Roberto De Zerbi (45) beschäftigt haben, entschieden sich dann aber doch für die Stallgeruch-Variante.

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Der Italiener hat sich durch seine Arbeit bei Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion einen Namen gemacht, wurde zwischenzeitlich auch beim FC Bayern als Nachfolger von Thomas Tuchel (51) gehandelt. Mittlerweile trainiert er Olympique Marseille.

Sahin ist in Dortmund nicht mehr unumstritten – auch wenn sein Job noch nicht akut gefährdet ist. Man habe „vollstes Vertrauen“, betonte Sportdirektor Sebastian Kehl (44). „Ich sehe ihn sehr konstruktiv, gewissenhaft und intensiv mit der Mannschaft arbeiten“, urteilte Sportboss Lars Ricken (48) in den „Ruhr Nachrichten“.

Und doch: In der Bundesliga legte der BVB unter dem unerfahrenen Coach den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren hin – trotz einer vielversprechenden Transfer-Periode im Sommer. Zuletzt gab es drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge. Dass nun die De-Zerbi-Personalie öffentlich wurde, dürfte im Umfeld für weitere Unruhe sorgen.

Sky-Experte Dietmar Hamann (51) sieht große Probleme auf Sahin zukommen. „Ich habe das Gefühl, dass jetzt nach zehn Spielen die Situation eingetreten ist, dass viele Spieler diesen Trainer nicht mehr wollen“, sagte der ehemalige Nationalspieler nach der BVB-Niederlage in Augsburg am vergangenen Samstag (26. Oktober 2024).

„Führungsspieler, Qualitätsspieler, Torjäger, schnelle Spieler. Die Dortmunder haben eigentlich alles, was für mich eine Mannschaft haben muss“, schrieb Hamanns Experten-Kollege Lothar Matthäus (63) in seiner Sky-Kolumne und monierte: „Dennoch ist es Sahin noch nicht gelungen, sich seine ersten elf, zwölf, 13 Spieler herauszupicken, die sein Vertrauen bekommen.“

Der Weltmeister von 1990 fordert von Sahin mehr Entschlossenheit. „Er kennt den Fußball. Er muss Entscheidungen treffen. Klare Entscheidungen, manchmal auch unpopuläre Entscheidungen“, so Matthäus: „Du kannst nicht alle gleich behandeln. Jedem Spieler einen Gefallen zu tun, bringt Borussia Dortmund nicht weiter.“