„Ist der Typ lächerlich“Zittersieg in Heidenheim: BVB-Coach rastet völlig aus – Experten üben scharfe Kritik

Borussia Dortmund hat sich zu einem 2:1 in Heidenheim gezittert. Interimstrainer Mike Tullberg rastete nach der Partie völlig aus.

von Tobias Schrader  (tsc)Béla Csányi  (bc)

Fünf Spiele in Folge war Borussia Dortmund ohne Sieg in der Bundesliga. Am Samstag (1. Februar 2025) war es dann mal wieder so weit: Beim 1. FC Heidenheim siegte der BVB am 20. Spieltag mit 2:1.

Nach der Partie kam es dann zu einer Szene, wie man sie nach einem normalen Bundesliga-Erfolg so eigentlich nicht sieht.

BVB: Mike Tullberg rastet vor Gästeblock aus

Nach der Entlassung von Ex-Trainer Nuri Sahin (36) übernahm U19-Coach Mike Tullberg (39) die Mannschaft interimsweise. Stand in der Bundesliga gegen Bremen (2:2) und in Heidenheim (2:1) und in der Champions League gegen Schachtar Donezk (3:1) an der Seitenlinie.

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Bereits vor dem Auswärtserfolg stand allerdings fest: Ab Montag (3. Februar) wird Niko Kovac (53) die Schwarz-Gelben als neuer Chefcoach übernehmen.

Für Tullberg war der Sieg in Heidenheim also vorerst die letzte Partie bei den Profis, in der kommenden Woche wird er die U19 wieder übernehmen.

Für den Dänen, der seit 2019 an der Strobelallee arbeitet, war der Sieg an der Brenz aber anscheinend sehr emotional. Nach dem Abpfiff riss er sich seine Jacke vom Leib, schleuderte sie auf den Boden und nahm im Vollsprint Kurs auf den Gästeblock.

Hier seht ihr die Tullberg-Szene auf X:

Vor den mitgereisten BVB-Fans ließ er seinen Emotionen freien Lauf, ballte mehrfach die Faust und brüllte seine gesamte Freude raus. In den Sozialen Medien kam die Szene allerdings nicht überall gut an.

Zwar gab es durchaus positive Reaktionen wie „Mike Tullberg nach dem Schlusspfiff, ich liebe wirklich alles daran!“ oder „Ich muss sagen, Tullberg werde ich schon vermissen.“

Allerdings gab es viele Stimmen, die den 39-Jährigen für seinen Jubel-Ausbruch kritisierten. „Ja gut, Tullberg übertreib halt. Das ist so overacted“, oder „Tullberg ist heute siebenmaliger Meister, Pokalsieger und Weltmeister geworden. Leck mich am Arsch, ist der Typ lächerlich“, hieß es unter anderem.

In die gleiche Kerbe schlug auch die Sky-Crew im Studio nach der Konferenz, auch dort wurde Tullberg in der Analyse knallhart abgestraft. Erik Meijer (55) sagte kurz und knapp: „Soll ich es mit einem Wort machen? Übertrieben!“

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Noch deutlicher wurde Experten-Kollege Dietmar Hamann (51), der sogar schimpfte: „Ich fand es peinlich. ‚Übertrieben‘ ist da für mich noch untertrieben.“ Der Ex-Nationalspieler warf Tullberg Selbstdarstellerei vor und erklärte, dass dessen Ego-Show die BVB-Bosse in ihrer Entscheidung gegen Tullberg und für Kovac als korrekt bestätigt habe.

„Alles, was er vorher gesagt hat, hat er heute widerlegt“, sagte Hamann über die vorigen Tullberg-Bekundungen, es gehe in der aktuellen Lage nicht um ihn. „Als ich die Bilder gesehen habe, habe ich gedacht: Es geht dir um dich. Es geht aber nicht um ihn.“

Tullberg selbst betonte im Sky-Interview nach Abpfiff erneut: „Es geht um den Verein und die Mannschaft“. Über seinen Ausbruch sagte er anschließend: „Der Verein bedeutet mir was. Solche Ausbrüche gibt es auch in der U19, da gucken nur nicht so viele drauf.“

Sportdirektor Sebastian Kehl (44) wurde nach der Partie ebenfalls zu der Szene befragt: „Es war nicht einstudiert, es war sehr emotional und spontan. Man sieht, wie er diesen Klub lebt. Es hat ihm viel bedeutet und es war für ihn in den letzten Tagen eine Herzensangelegenheit.“