Tor und Elfmeter nicht bekommenKiel-Profi tobt wegen Schiri Zwayer: „Dann höre ich nächste Saison auf!“

2:2 im Kellerduell zwischen Holstein Kiel und dem VfL Bochum. Nach der Partie lederte Lewis Holtby so richtig gegen Schiedsrichter Feli Zwayer los.

von Tobias Schrader  (tsc)

Auf dieser Partie stand im Vorfeld Abstiegskampf drauf – und es war am Ende eine Menge Abstiegskampf drin! Mit Holstein Kiel und dem VfL Bochum trafen am 21. Spieltag der Bundesliga der Tabellenvorletzte und das Schlusslicht aufeinander.

Die beiden Keller-Teams der Bundesliga trennten sich am Sonntagnachmittag (9. Februar 2025) mit 2:2, Kiel steht somit bei 13 Zählern, Bochum bei elf.

Lewis Holtby: „Das ist ein Skandal!“

Die Störche hätten mit einem Sieg am 1. FC Heidenheim vorbei auf Platz 16 springen können. In der Schlussphase der Bochum-Partie sah es kurz danach aus, als könne das gelingen.

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In der 73. Minute erzielte Kiel-Kapitän Lewis Holtby (34) den vermeintlichen 3:2-Treffer. Lange hielt der Jubel im Holstein-Stadion aber nicht an. Schiedsrichter Felix Zwayer (43) wurde von Video-Assistent Tobias Reichel (39) an den Monitor geschickt.

Was war passiert? In der Entstehung des Tores leitete Holtby in der eigenen Hälfte seinen eigenen Treffer ein, wurde von Bochum-Stratege Tom Krauß (23) verfolgt. Der VfL-Profi blieb plötzlich liegen, die Partie lief aber weiter.

Zu sehen war in der Wiederholung, dass Holtby in seinem Rücken Krauß leicht mit dem Arm im Gesicht traf. Eine klare Fehlentscheidung also, um das Tor zurückzunehmen? Eigentlich nicht.

Aber Zwayer hob den Arm, statt Tor für Kiel gab es Freistoß für Bochum in der Kieler Hälfte. Und Holtby war im Nachgang der Partie außer sich!

„Jetzt mal ganz im Ernst, ich sage da nichts mehr zu. Ich sage auch nichts mehr zum Schiedsrichter, vor allem zu ihm. Wenn das wirklich ein Foul ist... Das ist ein Skandal! Jetzt mal ehrlich. Also mein Ding gegen Dortmund, wo ich die Rote Karte sehe, das ist ein Foul. Aber das heute war kein Foul!“, polterte Holtby am DAZN-Mikrofon los.

Zwayer habe Holtby auf dem Platz gesagt, dass er Krauß komplett durch das Gesicht gewischt habe. Das sah der Kiel-Profi gänzlich anders: „Ich wische ihm überhaupt nicht durch das Gesicht. Ich halte nur den Sicherheitsabstand und er läuft in meine Hand rein und ich berühre ihn mit meinem kleinen Finger. Wenn das Foul ist, dann höre ich am besten nächste Saison auf.“

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Krauß selber räumte nach der Partie sogar selber ein, dass er und sein Team Glück gehabt haben, dass Zwayer den Treffer zurückgenommen hat: „Auch wenn ich danach ein bisschen Kopfschmerzen hatte, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich Kiel verstehe. Man muss das nicht unbedingt geben, da haben wir ein bisschen Glück.“

Das zurückgenommene Tor war allerdings nicht die einzige Aufregerszene um Holtby. Der 34-Jährige hätte zu Beginn der 2. Halbzeit zu gerne einen Elfmeter für sich gehabt, nachdem er durch den Bochumer Ivan Ordets (32) im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Zwayers Pfeife blieb aber stumm.

Holtby dazu: „Ordets macht einen Schritt nach hinten, tritt mir auf die Achillessehne. Ich habe dem Schiedsrichter auch gezeigt, dass ich blute. Dann sagt er: ‚Ja, er sieht dich aber nicht.‘ Trotzdem falle ich ja deswegen.“

Auf die Bemerkung des DAZN-Reporters, Zwayer habe gesagt, dass es eher ein Unfall war, konnte Holtby nur lachen: „Hahaha Unfall, er trifft mich trotzdem in der Box. Sie merken, mir fehlen für beide Entscheidungen die Worte, was soll ich dazu noch sagen?“