Revolution in der Bundesliga? Am kommenden Wochenende werden Schiedsrichter erstmals Entscheidungen per Lautsprecher in den Stadien mitteilen.
Wurde lange gefordertSchon am Wochenende: Bundesliga-Schiris erklären Entscheidungen per Durchsage
Schon am kommenden Wochenende startet in der Bundesliga und der 2. Bundesliga eine Testphase mit Durchsagen der Schiedsrichter zur Erklärung nach Eingriffen des Video-Assistenten. Dies teilte die DFL am Montag (27. Januar 2025) auf einer Pressekonferenz mit.
Die von der DFL-Kommission Fußball initiierte Pilotphase ganz nach dem Vorbild der US-Football-Liga NFL ist zunächst auf neun Stadien beschränkt. Am 20. Spieltag kommt die Neuerung bei fünf Partien zum Einsatz.
Bundesliga: Schiri-Durchsagen erstmal nur als Test
„Wir haben überlegt, wie wir mehr Verständnis bei den Menschen wecken und die Transparenz in den Stadien erhöhen können. Die bleiben oft ratloser zurück als die Leute vor den TV-Bildschirmen“, sagte Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl (51) als Mitglied der Kommission Fußball.
Und weiter: „Wir finden, dass dieses Announcement für die Transparenz im Stadion und für das Verständnis für den Schiedsrichter ein Fortschritt sein kann.“ Man halte diese Testphase „für sehr, sehr gut“.
In den für die Testphase ausgewählten Stadien soll vor den Spielen ein 60-sekündiger Erklär-Clip zur Neuerung laufen. Der Referee wird sich in zwei Fällen über die Lautsprecher zu Wort melden, und zwar wenn er am Monitor war oder wenn er eine Entscheidung nach VAR-Eingriff ändert.
Per Knopfdruck kann er hierfür sein Headset freigeben. Ausgewählt für die Testphase wurden die Stadien in München, Dortmund, Frankfurt, Freiburg, Leipzig, St. Pauli, Hamburg, Düsseldorf und Magdeburg.
Man werde „erstmal schauen, was es bringt, und reflektieren“, so Knut Kircher, Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH. Dann werde man sehen, ob sich auch eine „flächendeckende“ Einführung lohne. Die Referees wurden auf die Neuerung mit verschiedenen Trainingsmaßnahmen bereits seit vergangenen Juli vorbereitet.
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„Es ist ein ungewohntes Terrain für die Schiedsrichter“, führte Kircher aus: „Deshalb mussten wir Überzeugungsarbeit leisten, und nicht jeder fühlt sich damit direkt wohl.“
Unter anderem der Weltverband Fifa hat in verschiedenen Wettbewerben bereits Testläufe durchgeführt, etwa bei der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland. (sid)