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Kommentar zur Flick-WendeDFB-Team macht endlich wieder Spaß – doch ein Zweifel bleibt

Hansi Flick guckt im Deutschland-Spiel in Nordmazedonien auf seine Uhr.

Noch hat Hansi Flick, hier am 11. Oktober 2021 in Nordmazedonien, mit der DFB-Auswahl über ein Jahr Zeit bis zur WM 2022 in Katar. Doch bis dahin wartet noch Arbeit auf den Bundestrainer.

Deutschland hat unter Hansi Flick dank des Start-Rekords den Platz bei der WM 2022 sicher. Unter dem Löw-Nachfolger sieht es nach der DFB-Wende aus, aber es fehlt noch an echten Herausforderungen. Ein Kommentar.

von Béla Csányi  (bc)

Skopje. Als erstes Land weltweit hat Deutschland seine Katar-Hausaufgaben gemacht und das Ticket für die WM 2022 gelöst. Dabei musste die Nationalmannschaft vor Hansi Flicks (56) Amtsantritt sogar zwischenzeitlich um die direkte Qualifikation zittern. Unter dem neuen Trainer fällt vieles wieder deutlich leichter als in den schwerfälligen letzten Jahren der Löw-Ära. Einen Zweifel konnte Flick allerdings noch nicht ausräumen – weil ihm schlicht die Gelegenheit fehlte. Ein Kommentar.

Hansi Flick mit perfekter Start-Bilanz beim DFB

Fünf Spiele, fünf Siege, 18:1 Tore. Mit einem Sturmlauf hat die DFB-Auswahl die ersten Begegnungen unter Löw-Nachfolger Flick souverän gewonnen. Den Start-Rekord seines Vorgängers und früheren Chefs hat er damit bereits eingestellt – und dürfte ihn im sechsten Spiel zu Hause gegen Liechtenstein am 11. November sogar noch ausbauen.

Dass er eine strauchelnde Mannschaft mit offenem Ohr und positiver Energie praktisch aus dem Stegreif wieder in die Erfolgsspur führen kann, zeigte der frühere Löw-Assistent bereits beim FC Bayern, den er nach der Entlassung von Niko Kovac (49) zu sechs Titeln in Serie führte.

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Schon ein Pokal bei den folgenden beiden Turnieren, der Katar-WM 2022 und der Heim-EM 2024, wäre Flick ähnlich hoch anzurechnen. In welcher Form das Team zunächst zur Wüsten-WM reist, muss sich aber noch zeigen. Altbekannte Problemzonen wie die defensiven Außenbahnen oder die Besetzung im Sturm werfen weiter Fragen auf.

Flick-Euphorie beim DFB-Team: Spieler sprechen schon vom WM-Titel

Denn obwohl einzelne Spieler wie Serge Gnabry (26) oder Manuel Neuer (35) schon wieder vom WM-Titel sprechen, hat Flick bislang noch nicht beweisen können, dass das Nationalteam unter seiner Leitung auch wieder gegen große Gegner bestehen kann. Dafür fehlte es schlicht an den richtigen Gradmessern.

Die eng getaktete WM-Qualifikation servierte Flick zum Start ein Programm aus Liechtenstein (2:0), Armenien (6:0), Island (4:0), Rumänien (2:1) und Nordmazedonien (4:0). Im November folgen dann erneut Liechtenstein und Armenien. Bei der WM in 13 Monaten warten auf Deutschland dann aber wieder die üblichen Größen aus Frankreich, Italien, Spanien oder Brasilien.

Für Flick und den DFB bedeutet das: Im kommenden Jahr muss die Nationalmannschaft sich um möglichst viele hochklassige Testspielgegner bemühen, um auch der unter Löw so wackligen Defensive wieder verstärkt auf den Zahn zu fühlen. Zwischen Juni und September 2022 sind in der Nations League schon einmal sechs Spiele auf hohem Niveau garantiert. Erst dann gibt es einen ersten klaren Eindruck davon, ob die DFB-Auswahl ein Jahr nach dem Trainerwechsel schon bereit ist für den großen Wurf.