Bei einem tödlichen Polizeieinsatz in Eichstetten am Kaiserstuhl ist einem Bericht zufolge der Stiefvater des deutschen U21-Nationalspielers Kenneth Schmidt erschossen worden.
Kurz nach Winter-WechselDrama um deutschen U21-Star: Stiefvater bei Polizeieinsatz offenbar erschossen
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Absperrband der Polizei und zahlreiche Markierungen am Montag (17. Februar 2025) vor dem Haus in Eichstetten am Kaiserstuhl, wo es am Sonntag einen tödlichen Polizei-Einsatz gegeben hatte.
Drama um Kenneth Schmidt (22)! Im Januar wechselte der U21-Nationalspieler auf Leihbasis für anderthalb Jahre vom SC Freiburg zu Hannover 96, wenige Wochen nach seinem Transfer ereilt den Abwehrspieler jetzt ein persönlicher Schicksalsschlag.
Wie die „Bild“ am Mittwoch (19. Februar 2025) berichtet, soll sein Stiefvater in Eichstetten am Kaiserstuhl bei einem Polizeieinsatz erschossen worden sein.
Tödliche Schüsse ereigneten sich in Eichstetten nahe Freiburg
Einschusslöcher in Fensterscheiben zeugten in dem Weindorf nahe Freiburg auch am Montag noch vom Drama am Vorabend: Polizisten hatten auf der Straße auf einen bewaffneten Mann geschossen, wie die Ermittlungsbehörden mitteilten.
Der 48-Jährige hatte demnach zuvor seine Lebensgefährtin (47) und das gemeinsame Kind (10) geschlagen und mit einer Schrotflinte bedroht. Der Mann sei nach einer Notoperation im Krankenhaus gestorben.
Dem Bericht der „Bild“ zufolge ist er der Stiefvater von Schmidt, der in Freiburg geboren und aufgewachsen ist, beim SC zum Profi und Junioren-Nationalspieler reifte. Zu Jahresbeginn war er wegen mangelnder Spielzeit in die 2. Bundesliga nach Hannover ausgeliehen worden.
Der aktuelle Tabellenachte im Fußball-Unterhaus teilte auf Anfrage mit: „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zum jetzigen Zeitpunkt hierzu nicht näher äußern können.“
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Kenneth Schmidt am 9. Februar 2025 beim Drittliga-Spiel der zweiten Mannschaft von Hannover 96 beim SC Verl.
Das Motiv des Mannes aus dem knapp 3800-Einwohner-Dorf bezeichneten die Ermittlungsbehörden zunächst als „völlig unklar“. Die Ermittler äußerten sich zunächst auch nicht zur Nationalität des laut Mitteilung polizeibekannten Mannes.
Das Landeskriminalamt nahm Ermittlungen wegen des tödlichen Schusswaffengebrauchs auf, wie eine Sprecherin bestätigte. Der Mann habe die Wohnung mit der Waffe verlassen und sei auf der Straße von herbeigeeilten Polizisten gestellt worden.
Polizisten mit Schrotflinte bedroht – dann fallen Schüsse
Seine Schrotflinte legte er laut Polizei auch trotz mehrmaliger Aufforderung nicht ab, stattdessen habe er die Beamten damit bedroht. Dann sei es zum Schusswaffengebrauch der Einsatzkräfte gekommen
Die 47-jährige Frau hatte den Notruf am Sonntagabend selbst abgegeben und sich dann mit dem zehnjährigen Kind in einem Zimmer der Wohnung verbarrikadiert, wie die Polizei mitteilte. Der 48-Jährige soll weiter randaliert und versucht haben, die Zimmertür einzutreten.
Dann habe er ersten Erkenntnissen zufolge mit einer Schrotflinte auf die verschlossene Tür geschossen, im Zimmer aber niemanden getroffen, hieß es. Das Kind habe durch den Schuss jedoch ein Knalltrauma erlitten. Ein durch den Krach auf das Geschehen aufmerksam gewordener Nachbar habe daraufhin eine Leiter an das Fenster des Zimmers im ersten Stock gelehnt, sodass das Kind flüchten konnte. (dpa/bc)