Der Jubel des spanischen Siegtorschützen Mikel Merino im EM-Viertelfinale gegen Deutschland war eine Hommage an seinen Vater. Zudem hat Merino eine FC-Geschichte in seiner Vergangenheit.
Goldener Treffer gegen DeutschlandSpaniens EM-Held Merino mit besonderer FC-Geschichte
In der Bundesliga schaffte er als großer Hoffnungsträger am Ende nicht den Durchbruch. Dass er inzwischen längst auf internationalem Spitzenniveau angekommen ist, brachte der frühere Dortmunder Mikel Merino (28) Deutschlands Fußball-Fans am Freitag (5. Juli 2024) schmerzhaft bei.
In der 119. Minute traf der Mittelfeldspieler nach einer Flanke des Leipzigers Dani Olmo zum 2:1-Endstand für die Furia Roja, schoss seine frühere Wahl-Heimat damit aus dem Turnier.
Mikel Merino wechselte fast zum 1. FC Köln
Denn der zentrale Mittelfeldspieler stand von 2016 bis 2018 bei Borussia Dortmund unter Vertrag, absolvierte allerdings nur neun Pflichtspiele in schwarz und gelb. Im Januar 2017 stand auch eine Leihe beim BVB im Rau, damit Merino mehr Spielpraxis bekommt.
Einen Abnehmer für den Spanier gab es damals auch schon, sogar aus der Bundesliga. Mit dem 1. FC Köln soll damals bereits alles klar gewesen sein, Merino hatte sich schon auf seine Leihe ans Geißbockheim vorbereitet.
In letzter Sekunde platzte der Deal allerdings, am 31. Januar 2017, dem letzten Tag des Wintertransferfensters, der BVB wollte Merino plötzlich doch nicht abgeben und ihm noch eine Chance geben.
So blieb der heute 28-Jährige in Dortmund und wurde ein halbes Jahr später an Newcastle United verliehen und 2018 letztlich für sieben Millionen Euro an die Magpies verkauft, die ihn direkt für zwölf Millionen zu Real Sociedad transferierten.
Am Freitag schoss er dann das goldene Tor für Spanien gegen Deutschland, gefeiert wurde der Treffer anschließend an der Eckfahne. Nachdem er die Flanke mustergültig an Manuel Neuer (38) vorbei ins Netz geköpft hatte, wurde Merino zunächst von seinen Teamkollegen im spanischen Jubel-Knäuel begraben.
Als der Rest der Mannschaft wieder abgezogen war, tanzte der Profi von Real Sociedad San Sebastián ganz alleine freudig um die Eckfahne herum – genau wie sein Vater vor mittlerweile fast 33 Jahren.
Nach Umrundung der Fahne stieß Merino noch einen erleichterten Jubelschrei aus – auch im Wissen, den eigenen Papa als Matchwinner gehörig stolz gemacht zu haben.
Die zwei Szenen kannst du dir hier anschauen:
Ángel Merino (57), ebenfalls zentraler Mittelfeldspieler, hatte für den spanischen Klub CA Osasuna im Uefa-Pokal-Spiel beim VfB Stuttgart (3:2) im November 1991 ebenfalls ein Tor erzielt und es mit einem Tänzchen an der Eckfahne gefeiert.
Nun, im selben Stadion, also die Hommage des Sohnes an den Vater. Mikel Merino war im EM-Viertelfinale gegen die deutsche Elf am Freitagabend in der 80. Minute als Stabilisator im Mittelfeld eingewechselt worden.
Rund 40 Spielminuten musste er auf seinen großen Moment warten, dann entwischte er im Rücken von Antonio Rüdiger (31), schraubte sich dynamisch in die Luft – und feierte den goldenen Treffer anschließend leichtfüßig vor der spanischen Kurve. (mit dpa)