Plötzlich fliegen GegenständeKrimi im EM-Halbfinale: TV-Mitarbeiterin muss ARD-Team schützen

Alexander Bommes (r.) am 10. Juli 2024 beim EM-Halbfinale in der ARD-Übertragung neben Bastian Schweinsteiger.

Alexander Bommes (r.) am 10. Juli 2024 beim EM-Halbfinale in der ARD-Übertragung neben Bastian Schweinsteiger.

Mittendrin statt nur dabei: Für einige ihrer EM-Übertragungen hat sich die ARD dieses Motto zu Herzen genommen. Bastian Schweinsteiger und Alexander Bommes brachte das im Halbfinale aber nicht nur Vorteile.

von Béla Csányi  (bc)

Feuchtfröhliche Halbfinal-Party im Dortmunder EM-Stadion: Nach dem späten 2:1-Sieg gegen die Niederlande zeigten sich die England-Fans auf den Tribünen des Westfalenstadions schon mal als Party-Europameister.

Mit Beginn der Nachspielzeit hatte Joker Ollie Watkins (28) die „Three Lions“ am Mittwoch (10. Juli 2024) in ihr zweites EM-Finale in Serie geschossen, sofort brachen abseits der Oranje-Kurve alle Dämme. Der Moment, in dem auch das TV-Team der ARD um Moderator Alexander Bommes (48) und Experte Bastian Schweinsteiger (39) die Flucht ergreifen musste.

ARD-Team bei EM-Halbfinale mitten in der England-Kurve

Bei den Stadion-Umbauten vor Beginn der Europameisterschaft hatte die Uefa in die deutschen Arenen auch mehrere improvisierte TV-Bühnen bauen lassen.

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Eine davon auf der Nordtribüne gegenüber der Gelben Wand nutzte die ARD für die Berichterstattung während des Spiels, nachdem Schweinsteiger und Bommes den Vorlauf des Halbfinals noch vom Spielfeldrand aus abgespult hatten.

Der große Vorteil, der schon bei vielen Spielen zu beobachten war: Die Berichterstatter sind mittendrin, haben die Fans um sich herum und können die Stimmung direkt zum Fernseh-Publikum ins Wohnzimmer transportieren. Je nach Spielsituation kann es mitten im Geschehen aber auch mal turbulenter werden.

In der Nachbereitung des Halbfinal-Krimis lieferte die ARD hierzu einen kurzen Blick hinter den Kulissen, zeigte einen schnellen Einspieler mit Szenen im Anschluss an den englischen Siegtreffer zu Beginn der Nachspielzeit.

Dabei zu sehen: Weil Bommes und Schweinsteiger schon wenige Minuten später wieder live auf Sendung gehen mussten, galt deren optischem Erscheinungsbild oberste Priorität.

Und weil Hunderte England-Fans im Jubel-Taumel ihre oftmals noch gut gefüllten Bierbecher durch die Luft schleuderten, musste eine ARD-Mitarbeiterin geistesgegenwärtig reagieren, um die drohenden Bierduschen und Wurfgeschosse per Regenschirm abzufangen.

Weil Schweinsteiger da schon auf eigene Faust die Flucht ergriffen hatte, galt es in dieser Szene nur noch, Moderator Bommes zu schützen. Der rannte mehrere Meter vom TV-Pult nach hinten, seine mit Schirm ausgestattete Beschützerin immer dicht auf den Fersen.

„So werden wir betreut hier“, lobte Bommes den Einsatz, sagte Richtung Schweinsteiger: „Du bist erfahrener der Bierdusche aus dem Weg gegangen.“ Komplett im duftleeren Raum ging die ARD-Crew ihrer Arbeit dann aber doch nicht nach. In einer Schalte zum im Anschluss gesendeten Fußballquiz verriet Bommes über seinen Platz im Stadion: „Es regnet rein und hier riecht es nach Bier, denn wir stehen in der englischen Kurve.“