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„Vor jedem Spiel Durchfall“Ex-Bundesliga-Profi lüftet bedenkliches Kabinen-Geheimnis

Cédric Brunner und Dominick Drexler am 28. September 2018 beim Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Köln.

Cédric Brunner (l.) und Dominick Drexler am 28. September 2018 beim Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Köln.

Cédric Brunner sucht weiter nach einem neuen Verein – doch den ganz großen Druck verspürt der frühere Bundesliga-Profi nicht. Im Gegensatz zu seiner Zeit in Lohn und Brot.

von Béla Csányi  (bc)

Alleine in Deutschland träumen Millionen Fans vom Leben als Fußball-Profi, beneiden die Stars aus der Bundesliga um deren Glamour-Welt. Auch wenn die Spieler oftmals fürstlich absahnen und ein vermeintlich sorgloses Leben führen, ist nicht jeder in seiner Rolle glücklich.

Während DFB-Boss Andreas Rettig (61) zuletzt über die harte Zeit nach der Karriere sprach, gab der aktuell vereinslose, aber noch immer aktive Cédric Brunner (30) Auskunft über die persönlichen Schattenseiten während der Laufbahn.

Cédric Brunner verrät: „War bei weitem nicht der Einzige“

Auch wenn der Schweizer nach eigener Einschätzung gerade alles gibt, um sich möglichen neuen Arbeitgebern zu empfehlen, kann er sich mit seiner Lage gut anfreunden.

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Zwar fehlen ihm der tägliche Umgang mit Kollegen, die Spiele und der seit Jahren gelebte Profi-Alltag. Weggefallen ist dafür der gewaltige Druck, der Brunner nicht nur auf Schalke begleitete – und ihm spürbar zusetzte.

In der „Neuen Zürcher Zeitung“ berichtete der Ex-Profi von Schalke 04 und Arminia Bielefeld: „Ich hatte vor jedem Spiel Durchfall, wirklich vor jedem.“ Dabei lüftete er auch ein bedenkliches Kabinen-Geheimnis aus seiner bisherigen Laufbahn.

Denn mit der körperlichen Kapitulation vor den psychischen Strapazen sei er bei früheren Arbeitgebern längst keine Einzelerscheinung gewesen. „Ich war bei weitem nicht der Einzige“, verriet Brunner.

Andere Kollegen hätten sich kurz vor Anpfiff übergeben müssen, so wie es Weltmeister Per Mertesacker (40) einst auch von sich selbst berichtet hatte. Begleiterscheinungen einer Traumwelt, die Außenstehenden möglichst verborgen bleiben sollen.

Darum bemängelt Brunner: „Im Fußball wird eigentlich alles auseinandergenommen – außer der Kopf.“ Er selbst treibt neben dem Fußball bereits sein Psychologie-Studium voran, erkennt zudem, dass er über die Jahre abstumpfte. Auf Stress und Rückschläge reagiere er nun nicht mehr so sensibel wie früher.

Sorglos erlebte Brunner aber auch die jüngste Station auf Schalke nicht, versetzte sich in enttäuschte Fans und deren Ernüchterung hinein. Zu allzu vielen Glücksgefühlen trug die königsblaue Misere mit Bundesliga-Abstieg und dem turbulenten Zweitliga-Jahr nicht gerade bei.

Seinen kommenden Verein will sich der Schweizer daher ganz genau überlegen. Er wolle „abwägen, was an diesem Punkt in meinem Leben überwiegt“, stellte Brunner klar. Drei Angebote aus der 2. Bundesliga habe er daher zuletzt bereits abgelehnt.