Dem Bremer SV mangelt es weder an Humor noch an Titeln, gegen den übermächtigen FC Bayern wollen sich die Bremer dennoch nicht ,,verarschen‘‘ lassen.
,,Wir wollen uns nicht verarschen lassen‘‘Bremer SV vor Bayernspiel mit Seitenhieb gegen Werder
Bremen. Am Mittwoch (25. August 2021) tritt der FC Bayern München in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Bremer SV an. Das Spiel hätte eigentlich bereits Anfang August stattfinden sollen, doch eine behördlich angeordnete Verfügung machte den Hanseaten einen Strich durch die Rechnung. Es ist das klassische Duell zwischen David und Goliath. Auf der einen Seite der Deutsche Rekordmeister, der 2020 den Henkelpott gewann, auf der anderen Seite der Bremer SV aus der Bremen Liga, der fünfthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball. Aber: Auch der Bremer SV darf sich Rekordmeister nennen. Der Klub ist mit inzwischen 15 Titeln der Rekordmeister der Bremenliga (Verbandsliga).
Bremer SV gegen Bayern im Weserstadion
Zunächst war die Partie für Freitag, den 06. August, angesetzt. Im Vorfeld musste das Spiel jedoch abgesagt werden. Zwei Bremer Spieler hatten sich mit Corona angesteckt, waren bei den Testungen positiv. Nun ist die Quarantäne beendet und die betroffenen Spieler wieder genesen. Dem Spiel am Mittwochabend (20.15 Uhr/Sport 1 und Sky) steht also nichts mehr im Wege.
Statt im Stadion am Panzenberg, der Heimstätte des Bremer SV, findet die Partie gegen den großen FC Bayern allerdings im Bremer Weserstadion statt, wo sonst der SV Werder Bremen seine Heimspiele bestreitet. Die Bremer Verantwortlichen erwarten etwa 10.000 Zuschauer im Weserstadion.
,,So oft bekommt man die Bayern hier (im Weserstadion, Anm. d. Red.) ja nicht mehr zu sehen‘‘, sagte der Sportliche Leiter Ralf Voigt (56), was sich als kleiner Seitenhieb gegen Werder verstehen lässt. Immerhin stieg der Deutsche Meister und Pokalsieger aus dem Jahr 2004 erst in der letzten Saison aus der Bundesliga in die 2. Bundesliga ab und kommt deshalb zumindest in dieser Saison nicht mehr in den Genuss, die Münchner als Gäste begrüßen zu dürfen.
Ralf Voigt: „Das Ergebnis ist zweitrangig“
Dass es den Nordlichtern nicht an Humor fehlt, zeigt übrigens auch der Slogan, mit dem der Verein selbstironisch wirbt: „Seit 1962 nicht in der Bundesliga“. Der Klub hat aber nicht nur diese spaßige Seite, er kann sich auch ernst präsentieren. Denn über die Außenseiterrolle ist sich der Bremer SV bewusst, mit einem spektakulären Sieg rechnen nicht einmal die größten Träumer im Verein. ,,Das Ergebnis ist zweitrangig. Wichtig ist, wie wir auftreten‘‘, sagte Ralf Voigt am Montag und fügte das für ihn Wichtigste an: ,,Wir wollen uns nicht verarschen lassen.‘‘
Eines ist sicher: Viel schlechter als der Stadtnachbar von Werder Bremen kann es der Bremer SV wohl kaum machen. Der SVW gewann keines der letzten 29 Duelle mit dem Branchenprimus FC Bayern. Den schwierigsten Job am Mittwochabend werden aber nicht die Spieler auf dem Platz haben, sondern Trainer Benjamin Eta (41). Er muss entscheiden, wen er im Jahrhundertspiel aufstellt – und vor allem, für wen im Kader für das Pokalspiel leider kein Platz ist. (jm)