„Eine Katastrophe für den Verein“Uli Hoeneß tritt gegen ehemaligen Bayern-Trainer nach

Uli Hoeneß blickt wütend in die Ferne.

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß am 24. Juli 2024 im Trainingslager des Rekordmeisters.

Uli Hoeneß und Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel werden wohl keine Freunde mehr. Der Ehrenpräsident soll sich auf einer Mitarbeiter-Tagung kritisch über den ehemaligen FCB-Coach geäußert haben.

von Sebastian Bucco  (buc)

Rund fünf Monate ist es her, dass Thomas Tuchel (51) als Trainer für den FC Bayern München an der Seitenlinie stand. Doch auch 108 Tage nach dem Amtsaustritt des Coaches hallt dessen schwierige Zeit an der Säbener Straße nach.

Zumindest bei Ehrenpräsident Uli Hoeneß (72) scheint der Stachel über die erste verpasste Meisterschaft seit zwölf Jahren noch tief zu sitzen. Auf einer internen Mitarbeiter-Tagung vor 120 Führungskräften zu Wochenbeginn – dem „Leadership Summit“ in der Allianz-Arena – soll sich der 72-Jährige laut der „Sport Bild“ sehr kritisch über Tuchel geäußert haben.

Thomas Tuchel war laut Uli Hoeneß für den FC Bayern „eine Katastrophe“

Demnach war der Ex-Trainer laut Hoeneß „eine Katastrophe“ für den Verein. Zudem sei der Unterhaltungswert des Fußballs unter Tuchel deutlich auf der Strecke geblieben. Die Defensivtaktik Tuchels schmeckte dem mächtigen Bayern-Boss so gar nicht. Hoeneß wollte seine Aussagen gegenüber der „Sport Bild“ nicht bestätigen.

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Der defensive Ansatz des 51-Jährigen sorgte vor allem in der Rückrunde immer wieder für Frust bei den Bayern. Unter anderem verlor man desolate Spiele gegen Hoffenheim und Stuttgart. Der bittere Höhepunkt: die peinliche 2:3 Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim, nachdem man schon mit zwei Toren geführt hatte.

Hoeneß war deswegen bereits in der Vergangenheit einer der größten Kritiker von Thomas Tuchel. Großer Streitpunkt im April dieses Jahres war beispielsweise die Transferpolitik des Ex-Trainers. Der Ehrenpräsident äußerte sich damals darüber, dass Tuchel keine Spieler weiterentwickeln würde, sondern lieber neue verpflichtet.

Der ehemalige Trainer des Rekordmeisters reagierte empört. „Das ist so weit an der Realität vorbei, dass ich eigentlich gar nicht darauf reagiert hätte, wenn es nicht von Uli Hoeneß gekommen wäre“, sagte der Tuchel als Reaktion auf die Kritik.

Über Tuchels Nachfolger sprach Hoeneß jedoch nur in den höchsten Tönen. Unter Vincent Kompany (38) würde der FC Bayern endlich wieder das „Showbusiness“ adäquat bedienen. Alleine in den ersten neun Pflichtspielen unter dem Belgier erzielte der Rekordmeister 33 Tore.

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Sogar über die Trainer-Kritik nach drei sieglosen Spielen in Serie gegen Leverkusen, Aston Villa und Stuttgart echauffierte sich Hoeneß vor den Mitarbeitern. Der FC Bayern könne nicht jedes Jahr die Champions League gewinnen, soll Hoeneß gesagt haben. Thomas Tuchel erreichte mit den Bayern immerhin das Halbfinale der Königsklasse, eine mehr als zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidung brachte den Trainer und den FCB damals im Spiel gegen Real Madrid um eine Teilnahme am Finale gegen Borussia Dortmund, das die Madrilenen 2:0 gewannen.

Tuchel übernimmt am 1. Januar 2025 die englische Nationalmannschaft, soll die „Three Lions“ zum ersten Titel seit dem WM-Sieg 1966 führen.