Die Thioune-Serie bei Fortuna Düsseldorf geht weiter. Auch im sechsten Spiel unter dem neuen Trainer bleibt der Fußball-Zweitligist ungeschlagen. Das 1:1 gegen den Hamburger SV war aber sehr ärgerlich.
Last-Minute-Dämpfer gegen den HSVErst Bodzek-Kitsch, dann Schock-Ausgleich für Fortuna
von Patrick Scherer
Alles war angerichtet für einen tollen Fußball-Samstag: Nach mehr als zwei Jahren endlich mal wieder mehr als 30.000 Zuschauer in der Arena, auch die Ultras kehrten zurück und mit dem Hamburger SV war am Samstag (19. März 2022) auch noch einer der klangvollsten Zweitliga-Klubs bei Fortuna Düsseldorf zu Besuch.
Fortuna-Coach Daniel Thioune setzte auf ein 4-4-2, brachte sieben Spieler, die auch bei der irren Corona-Schlacht in Paderborn in der Vorwoche auf dem Platz gestanden hatten. Nach ihrer Quarantäne kehrten zudem Andre Hoffmann, Jordy de Wijs, Matthias Zimmermann und Daniel Ginczek zurück in die Startelf.
Und Fortuna, die in weißen Sondertrikots von Kult-Künstler Jacques Tilly aufliefen, war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Das lag auch daran, dass zunächst sehr ballsicher wirkende Hamburger mit zunehmender Spielzeit immer unkonzentrierter wurden und unzählige Bälle verloren.
Irre: Jordy de Wijs tritt über den Ball
Zweimal rettete das Aluminium für den HSV. Zunächst bei einem Freistoß des guten Edgar Prib, den Hamburg-Keeper Daniel Heuer Fernandes noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte. Irre: Der Abpraller landete Zentimeter vor der Torlinie vor den Füßen von de Wijs, doch der Verteidiger trat am Ball vorbei.
Kurz vor der Pause schoss Emma Iyoha, der toll von Ginczek freigespielt wurde, an den Außenpfosten. Es wirkt fast so, dass Iyoha einfach nicht sein erster Treffer im Fortuna-Trikot gelingen will.
Zudem hatten die Düsseldorfer weitere gute Halbchancen, bei denen der letzte Pass fehlte. Der agile Khaled Narey übersah mehrfach besser postierte Mitspieler. Ginczek zeigte ihm auch gestenreich seinen Frust darüber. Und der HSV? Ein einziges Schüsschen von David Kinsombi musste F95-Keeper Florian Kastenmeier parieren.
Im zweiten Durchgang ging es direkt so weiter: Ao Tanakas Schuss wurde noch von einem HSV-Verteidiger abgefälscht, sonst wäre er wohl im langen Eck eingeschlagen. Auch in der Folge blieb Fortuna die deutlich bessere Mannschaft.
Eklatanter Bock von Florian Kastenmeier
Doch ein eklatanter Kastenmeier-Bock eine Viertelstunde vor Schluss hätte den Spielverlauf dann beinahe auf den Kopf gestellt. Doch der HSV ließ die dicke Chance liegen.
Und dann wurde es richtig kitschig: Kapitän Adam Bodzek feierte nach Rippenbrüche Anfang Dezember sein Comeback. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung traf der 36-Jährige mit einem Schlenzer aus 18 Metern ins Eck. Der Rest war rot-weißer Jubel in der mit 31.353 Zuschauern besetzten Arena.
Fünf Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz
Doch in der Nachspielzeit machte Robert Glatzel mit einem Kopfballtreffer nach Ecke den perfekten Fortuna-Samstag kaputt. Fortuna hat mit diesem Remis als Tabellenzwölfter fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.