Fortuna Düsseldorf träumt von der Bundesliga-Rückkehr. Doch vor dem Rückrunden-Start gibt es einige Personal-Sorgen. Damit allerdings steht Fortuna in der 2. Bundesliga nicht alleine da.
Verletzte, Sperren, Asien-CupProbleme en masse: Das ist die Lage bei Fortunas Aufstiegs-Konkurrenz
Der große Traum von der Bundesliga-Rückkehr! Fortuna Düsseldorf ist als Tabellenvierter mittendrin im Aufstiegsrennen der zweiten Liga – und erster Verfolger des Spitzen-Trios. Doch vor dem Rückrunden-Start bei der Hertha (Sonntag, 21. Januar 2024, 13.30 Uhr) plagen Chefcoach Daniel Thioune (49) diverse Personal-Sorgen.
Die jüngste Hiobsbotschaft hatte den Düsseldorfer Trainer erst vor wenigen Tagen ereilt: Abwehr-Bulle Jamil Siebert (21) verletzte sich im Spanien-Test gegen Dordrecht, zog sich einen Innenbandriss im linken Knie zu. Damit wird der in der Hinrunde so starke Innenverteidiger mindestens zwei Monate fehlen!
Fortuna Düsseldorf: Personal-Sorgen vor dem Rückrunden-Start
Damit nicht genug: Auch Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann (31) ist nach seiner Fuß-OP noch nicht wieder einsatzbereit. Zudem muss Mittelfeld-Arbeiter Marcel Sobottka (29) noch mit einem Muskelfaserriss passen. Der Routinier war erst gar nicht mit ins Trainingslager nach Spanien gereist.
Allerdings: Auch für Fortunas Aufstiegs-Konkurrenz gab es zuletzt mehrere unerfreuliche Nachrichten. EXPRESS.de gibt einen Überblick.
Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
Holstein Kiel: Mit einem souveränen 3:0 gegen Hannover waren die „Störche“ am letzten Hinrunden-Spieltag an die Tabellenspitze gestürmt. Doch während sich in der Winterpause bei vielen anderen Klubs zuvor verletzte Profis wieder fit meldeten, sind die Personal-Sorgen für Kiel-Coach Marcel Rapp (44) in den vergangenen Wochen immer größer geworden.
So zog sich Offensivmann Fiete Arp (24, fünf Liga-Tore) im Hannover-Spiel einen Sehnenanriss im Adduktorenbereich zu und befindet sich derzeit in der Reha. Seine Rückkehr wird frühestens im März erwartet. Und auch Kapitän Philipp Sander (25) fällt aus. Der Mittelfeldmann musste nach einem infizierten Hämatom am Oberschenkel operiert werden. Ebenfalls nicht einsatzbereit: Top-Torschütze Benedikt Pichler (26, sieben Treffer), den Probleme mit der Leiste plagen, und Innenverteidiger Carl Johansson (29, Patellasehnenprobleme). Stürmer Steven Skrzybski (31, fünf Treffer) ist ebenfalls noch angeschlagen.
Kein Wunder also, dass Rapp Alarm schlägt – und Winter-Verstärkungen fordert. Derart personell gebeutelt dürften die Kieler ihre Spitzenposition nämlich kaum behaupten können. Der Holstein-Trainer hat bereits verraten, dass der Klub an Transfers arbeite. Vollzugsmeldungen gab es bislang jedoch noch nicht.
FC St. Pauli: Die Kiez-Kicker sind die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der zweiten Liga, überwinterten mit zwei Zählern Rückstand auf Kiel als Tabellenzweiter. Doch auch Cheftrainer Fabian Hürzeler (30) droht zum Rückrunden-Auftakt Ungemach.
Nicht in Form neuer Verletzungen – Leih-Angreifer Scott Banks (22, Kreuzbandriss) und Mittelstürmer Simon Zoller (32, muskuläre Probleme) waren beide im Verlauf der Hinrunde ohnehin kein Faktor gewesen. Dafür werden zum Rückrunden-Start zwei absolute Leistungsträger vorerst nicht zur Verfügung stehen: Kapitän Jackson Irvine (30) und Connor Metcalfe (24). Das Mittelfeld-Duo nimmt mit Australien am Asien-Cup teil (12. Januar bis 10. Februar).
Hürzelers „Problem“: Sollten die Australier das Endspiel erreichen, werden beide Nationalspieler die ersten fünf (!) Pflichtspiele des neuen Jahres verpassen. Darunter auch zwei Duelle mit Fortuna Düsseldorf: das Samstagabend-Gastspiel in der Liga (27. Januar, 20.30 Uhr) sowie das Pokal-Viertelfinalspiel drei Tage später zu Hause (30. Januar, 20.45 Uhr). Fakt ist jedenfalls: Ohne Irvine (17 Hinrunden-Spiele – drei Tore, vier Assists) und Metcalfe (20 – zwei, zwei) ist Pauli sicher nicht das Pauli von vor der Winterpause.
Hamburger SV: Auch HSV-Cheftrainer Tim Walter (48) wird zum Rückrunden-Start nicht aus dem Vollen schöpfen können. Besonders ärgerlich für die „Rothosen“: Kapitän und Abwehrchef Sebastian Schonlau (29) ist schon wieder verletzt! Und wieder ist es eine Wadenblessur. Bereits in der Hinrunde hatte der Innenverteidiger nur fünf Pflichtspiele bestreiten können. Und auch jetzt ist lediglich leichtes Lauftraining drin. Wann Schonlau auf den Platz zurückkehrt, ist unklar. Fakt ist dagegen: Ohne den Abwehr-Leader wackelte die Hamburger Hintermannschaft teilweise bedenklich. Obendrein muss Linksverteidiger Miro Muheim (25) zum Rückrunden-Auftakt beim FC Schalke 04 (20. Januar, 20.30 Uhr) noch eine Rotsperre abbrummen.
Erfreulich dagegen für Walter: Ludovit Reis (23) steht vor dem Comeback. Der Niederländer hatte die letzten neun Pflichtspiele der Hinrunde aufgrund einer Schulterverletzung verpasst, ist nun wieder fit. Allerdings: Ob die lädierte Schulter hält, muss sich erst zeigen.
Hamburger SV: Tim Walter soll Team zum Aufstieg führen
Und dann ist da ja noch die psychologische Komponente: So war der HSV in den vergangenen Spielzeiten im Schlussspurt stets in heftige Turbulenzen gekommen. Gleich mehrmals hintereinander wurde der Aufstieg auf den letzten Metern verspielt.
Im Gegensatz zu den direkten Konkurrenten Kiel, St. Pauli und auch Düsseldorf ist in der Hansestadt daher zweifelsfrei der größte Druck auf dem Kessel. Und wehe, die Erfolgserlebnisse bleiben mal aus. Dann wird's im Norden nämlich ganz schnell ganz ungemütlich. Nicht zuletzt Fortuna-Coach Thioune kann ein Lied davon singen …
Am Ende zeigt sich also: Nicht nur die Düsseldorfer, sondern auch die restlichen Spitzenteams der zweiten Liga starten alles andere als sorgenfrei in die Rückrunde.
Bedeutet einerseits: Wer Ausreden sucht, hat diese womöglich jetzt schon gefunden. Vielmehr dürfte im Aufstiegskampf aber wohl eines entscheidend sein: Nicht meckern, sondern machen!