Klingt die Zweitliga-Saison der Fortunen ohne großes Drama aus? Abstiegssorgen sind schon lange kein Thema mehr in Düsseldorf. Und um noch mal ernsthaft im Aufstiegsrennen mitzumischen, bräuchte es bekanntlich ein mittelgroßes Wunder.

Anreize für einen positiven Saison-Abschluss gibt es freilich trotzdem noch: Nicht nur im Kampf um die TV-Gelder geht es noch um einiges. Sondern auch sportlicher Ehrgeiz, das Prestige und die Fairness spielen eine Rolle.

Fortuna Düsseldorf: Holstein Kiel kommt als Wundertüte

Für Fortunas kommenden Heim-Gegner Holstein Kiel (Samstag, 6. Mai 2023, 13 Uhr) ist die Saison derweil schon längst gelaufen. Die Störche stellen im Moment das absolute Mittelmaß der 2. Bundesliga dar: Zehn Siege, zehn Unentschieden und zehn Niederlagen haben die „Störche“ bisher gesammelt. Wirklich konstant haben sich die Norddeutschen in der laufenden Saison nicht präsentiert. Trotzdem sollte Fortuna sich vor den Kielern in Acht nehmen!

Denn aktuell stellt das Team von Marcel Rapp (44) zwei der gefährlichsten Topscorer der 2. Bundesliga. Ex-Fortune Steven Skrzybski (30) steht bei 13 Toren und acht Vorlagen. Sein Teamkollege Fabian Reese (25) kommt auf neun Tore und sechs Assists. Starke Zahlen!

Die beiden Offensivkräfte in Schach zu halten, wird Düsseldorfs Abwehr ordentlich beschäftigen. Bereits im Hinspiel am 29. Oktober vergangenen Jahres in Kiel hatte das KSV-Duo Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (25) ordentlich auf Trab gehalten, der schlussendlich aber nur einmal hinter sich greifen musste. In der 70. Spielminute traf Skrzybski für die Gastgeber zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Fortuna gewann am Ende 2:1 an der Förde, sollte aber gewarnt sein.

Wie häufig Skrzybski allerdings noch für die „Störche“ auf Torejagd gehen wird, ist unklar. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2024. Die Qualitäten des ehemaligen Fortunen – Skrzybski war leihweise in der Rückrunde der Saison 2020/21 in zwölf Spielen für die Rot-Weißen aufgelaufen (ein Tor, zwei Assists) – haben aber längst auch bei der Konkurrenz für Aufsehen gesorgt.

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Ohnehin stehen die Kieler im Sommer vor einem Mega-Umbruch. Reese wird sich in der kommenden Saison Hertha BSC anschließen. Acht weitere Abgänge stehen bereits fest. Darunter auch Kapitän Hauke Wahl (29) und Rekordspieler Alexander Mühling (30). Als wäre das nicht genug, beendet Fin Bartels (36) – gebürtiger Kieler und Identifikationsfigur – nach Abschluss dieser Spielzeit seine Karriere. Es kommt also eine Menge Arbeit auf die Verantwortlichen zu. Die Kader-Planungen im Norden laufen bereits auf Hochtouren.

Spielt der Kieler Umbruch Fortuna am Ende in die Karten? Fakt ist: Am Samstag stehen elf Kieler auf dem Platz, die bereits jetzt wissen, dass sie in der kommenden Saison nicht mehr zusammenspielen werden. Welche psychologischen Folgen diese Tatsache hat, bleibt abzuwarten.

Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune (48) rechnet mit einer Wundertüte. Oder, wie er es sagt: „Kiel ist ein Überraschungsei.“ Der Düsseldorf-Coach meint jedoch: „Die Kieler Themen sind die Kieler Themen. Wir bleiben lieber bei uns.“