Fortuna Düsseldorf sucht nach dem Winter-Trainingslager noch nach Verstärkungen. Vor allem der Defensive gilt das Augenmerk. EXPRESS.de stellt einige potenzielle Abwehr-Zugänge vor.
Abwehr-Verstärkung gesuchtHat Allofs auch diese Bundesliga-Profis im Auge? „Schließen nichts aus“
Nur noch wenige Tage, dann rollt in der zweiten Liga wieder der Ball! Für Fortuna Düsseldorf fällt der Rückrunden Startschuss am kommenden Sonntag (21. Januar, 13.30 Uhr) in Berlin. Dann sind Cheftrainer Daniel Thioune (49) und sein Team bei der Hertha gefordert.
Dass sich der Düsseldorf-Trainer noch die eine oder andere Kader-Verstärkung wünscht, ist kein Geheimnis. Wie auch die Tatsache, dass die Sport-Bosse Klaus Allofs (67) und Christian Weber (40) den Winter-Markt aktuell genauestens sondieren.
Fortuna Düsseldorf fahndet nach Defensiv-Verstärkung
Seit dem bitteren Verletzungs-Aus für Jamil Siebert (21, Innenbandriss im Knie) ist das Düsseldorfer Transfer-Ziel klar umrissen: Kommen soll ein Abwehr-Spezialist, der bestenfalls nicht nur zentral, sondern auch auf den Außenverteidigerpositionen agieren kann.
Gleich mehrere Faktoren machen dieses Unterfangen aber zur echten Herkulesaufgabe: So ist Fortunas finanzieller Spielraum arg begrenzt. Für einen Akteur, der sofort weiterhelfen kann, dürfte damit sowieso nur ein Leih-Deal infrage kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Markt im Winter naturgemäß weniger üppig bestückt ist als im Sommer. Die Auswahl ist also begrenzt.
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Dass Fortuna bei einem direkten Zweitliga-Rivalen fündig wird, ist ebenfalls unwahrscheinlich. Hintergrund: Mehr als die halbe Liga – inklusive der sportlich bislang nicht überzeugenden Absteiger Hertha und Schalke – schielt noch mit mindestens einem Auge nach oben. Und da Allofs und Weber nicht mit dem prall gefüllten Geldkoffer vorstellig werden können, werden sich die Klubs dreimal überlegen, ob sie einen Profi an einen direkten Konkurrenten abgeben. Der Fall des in Nürnberg gänzlich glück- und wirkungslosen Christoph Daferner (25) bildet da eine Ausnahme.
Womit die zwei anderen Profi-Ligen Deutschlands in den Fokus rücken: Mit Verstärkungen aus der dritten Liga hatte Fortuna im Sommer gute Erfahrungen gemacht: Sowohl Vincenct Vermeij (29) als auch Yannik Engelhardt (22, kamen beide vom SC Freiburg II) schlugen voll ein. Auch Siebert, der zuvor anderthalb Jahre bei Viktoria Köln gekickt hatte, präsentierte sich nach seiner Rückkehr sofort zweitliga-reif. Eine Garantie, dass ein Drittliga-Stammspieler auch eine Etage höher direkt funktioniert, gibt es allerdings nicht.
Diese Bundesliga-Profis könnten für eine Leihe interessant werden
Spannend dürfte für Fortuna daher auch der Blick auf die Ersatzbänke der Bundesligisten sein. Dort finden sich nämlich einige verheißungsvolle Akteure. „Klar gucken wir auch in Richtung erste Liga, wir schließen nichts aus und sind uns auch ganz bestimmt nicht zu fein dafür, uns noch einen und noch einen Korb abzuholen. Wir versuchen alles, um Fortuna zu verstärken“, erklärte Allofs nun gegenüber der „Rheinischen Post“. EXPRESS.de hat einige von ihnen näher unter die Lupe genommen.
Hrvoje Smolcic (23, Eintracht Frankfurt): Der junge Kroate war im Sommer 2022 von seinem Jugendklub HNK Rijeka nach Frankfurt gewechselt. In dieser Saison kam der Linksfuß bislang zu sieben Bundesliga-Einsätzen, spielte dabei aber nur einmal durch. Der 1,85-Meter-Mann ist unter Coach Dino Toppmöller (43) kein Stammspieler, aber langfristig an die Hessen gebunden (Vertrag bis Sommer 2027). Smolcic kann zudem nicht nur innen, sondern auch hinten links verteidigen. In Frankfurt trauen sie dem jungen Kroaten eine tolle Entwicklung zu. Eine Leihe zur Fortuna könnte dabei durchaus Sinn ergeben.
Paul Jaeckel (25, Union Berlin): Der Abwehrmann erfüllte sich in der Vorsaison mit den „Eisernen“ den Traum von der Champions-League-Teilnahme, durfte in dieser Spielzeit dann unter anderem beim knappen 2:3 im Olympiastadion gegen Real Madrid auflaufen. Allerdings: Der ehemalige Wolfsburg- und Fürth-Profi ist bei Union nur Ergänzungsspieler (vier Einsätze in der Liga). Und das dürfte sich auch in der Rückrunde nicht ändern. Denn jüngst hatten die Köpenicker auf den Abgang Leonardo Bonuccis (36, Fenerbahce) reagiert und in Kevin Vogt (32, TSG Hoffenheim) einen neuen Abwehr-Leader verpflichtet. Vorteil: Jaeckel kennt die zweite Liga aus seiner Zeit in Fürth bestens (67 Einsätze), lief für das „Kleeblatt“ seinerzeit oft auch im defensiven Mittelfeld auf. Auch links sowie rechts hinten kann der Defensiv-Allrounder spielen. Damit erfüllt er Fortunas Anforderungsprofil quasi vollumfänglich.
Attila Szalai (25, TSG Hoffenheim): Für mehr als zwölf Millionen Euro Ablöse holte die TSG den ungarischen Abwehrmann im vergangenen Sommer vom türkischen Top-Klub Fenerbahce. Im Kraichgau läuft es für den Innenverteidiger aber noch nicht wie erhofft: Lediglich vier Einsätze in der Bundesliga und einer im Pokal stehen bislang zu Buche. Kein Wunder: Trotz des Vogt-Abgangs zu Union hat Hoffenheim noch sieben (!) Innenverteidiger im Kader. Eine Rückrunden-Leihe nach Düsseldorf könnte für Szalai nun für die nötige Spielpraxis sorgen. Ebenfalls interessant: Der 1,92 Meter große Szalai ist Linksfuß und kann auch auf die Außenverteidigerposition rücken.
Frederik Winther (23, FC Augsburg): Der Abwehr-Spezialist steht schon seit mehr als drei Jahren bei den Fuggerstädtern unter Vertrag, wurde allerdings immer wieder in seine Heimat verliehen. Der große Durchbruch ist bislang ausgeblieben. Und auch in der laufenden Spielzeit stand Winther nur dreimal im Bundesliga-Kader der Augsburger, kam aber keine einzige Minute zum Einsatz. Sein einziges Spiel absolvierte er am 13. August vergangenen Jahres – ausgerechnet beim bitteren Erstrunden-Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Unterhaching. Gut möglich, dass der FCA für die Rückrunde erneut eine Leihe anstrebt, um den jungen Dänen aufzubauen. Womöglich ja in der zweiten Liga bei Fortuna Düsseldorf.
Sicher werden auch Allofs und Weber diese vier Kandidaten kennen. Womöglich zaubert das Duo am Ende ja aber auch eine völlige Überraschung aus dem Hut.
Fakt ist: Die Zeit drängt! Denn nach dem Rückrunden-Auftakt bei der Hertha warten zwei Duelle mit dem FC St. Pauli sowie ein schweres Auswärtsspiel beim SC Paderborn. Da sollte die neue Abwehr-Verstärkung im besten Fall schon an Bord sein. Das hofft auch Allofs: „Rein theoretisch würden wir gerne schon heute einen Zugang präsentieren. So schnell wie möglich.“