Das Gastspiel mit Fortuna Düsseldorf beim Zweitliga-Schlusslicht VfL Osnabrück ist für Trainer Daniel Thioune ein besonders emotionales. Was der Düsseldorf-Coach über die Rückkehr zu seinem Heimatklub sagt.
Emotionen garantiertThioune vor bewegender Rückkehr nach Osnabrück: „Da, wo ich hinwollte“
Für ihn ist es definitiv kein Spiel wie jedes andere: Am Freitagabend (15. März 2024, 18.30 Uhr) steht für Daniel Thioune (49) in Osnabrück eine besonders emotionale Premiere an: Erstmals kehrt der Coach mit Fortuna Düsseldorf für ein Pflichtspiel zu seinem Herzensverein zurück.
Für den kommenden Gegner der Rot-Weißen schnürte Thioune einst von 1996 an 170-mal selbst die Schuhe (65 Tore), feierte mit den Lila-Weißen im Jahr 2000 den Zweitliga-Aufstieg. Später coachte er erst jahrelang im Nachwuchs – und stand schließlich in 105 Pflichtspielen bei den Profis an der Seitenlinie. Das Highlight seiner Amtszeit: Im Jahr 2019 führte er die Niedersachsen zurück ins Unterhaus.
Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune vor emotionaler Rückkehr
Thioune erinnerte sich: „Ich war Anfang 20, als ich als Spieler zum VfL gekommen bin. Es war für mich als Osnabrücker natürlich das Größte, in diesem Stadion spielen zu dürfen. Ich habe mein erstes Tor als Profi an der Bremer Brücke geschossen, ich bin irgendwann als Erster aus der Kabine gekommen, weil ich Mannschaftskapitän sein durfte. Ich bin mit dem Verein als Spieler aufgestiegen. Das hat mich natürlich als Mensch geprägt, auf meinem Weg, erwachsen zu werden.“
Dabei habe der junge Spieler Thioune sicher auch nicht immer die richtige Entscheidung getroffen, wie der Fortuna-Coach heute einräumte. „Aber dann hat mir der liebe Gott eine zweite Chance gegeben, vielleicht auch vieles besser zu machen. Nach meiner Rückkehr zum VfL war ich irgendwann Profi-Trainer. Ich war da angekommen, wo ich hinwollte.“
Als solcher – nämlich als Profi-Coach – bekam es Thioune bislang zweimal in seiner Karriere mit seinem Heimatverein zu tun: Als HSV-Trainer feierte er am 18. Januar 2021 einen klaren 5:0-Erfolg. Im Hinspiel der laufenden Saison entführte sein Ex-Klub dann am 6. Oktober 2023 einen Punkt aus der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Allerdings: Noch nie stand Thioune als Gäste-Coach an der Bremer Brücke an der Seitenlinie. Nun ist es so weit.
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Von den Emotionen will sich Thioune dabei nicht beeinflussen lassen. „Sie können sich sicher sein, dass ich maximal fokussiert sein werde. Wir wollen dieses Fußball-Spiel mit aller Macht gewinnen“, versicherte der Fortuna-Coach. „Für uns geht es nur in eine Richtung. Und das ist vorwärts.“
So ganz ausblenden kann Thioune die Vergangenheit freilich nicht. „Dann gehe ich meine paar Schritte aus der Kabine. Und freue mich, meine Familie zu sehen. Viele Freunde zu sehen. Viele Menschen, die mich begleitet und mir geholfen haben, ein Trainer zu sein, der in der zweiten Liga wirken darf. Das sind dann meine persönlichen Momente“, blickte der Düsseldorfer Trainer voraus.
Thioune ist sich aber sicher: Seine Truppe wird das besondere Setting nicht aus dem Konzept bringen. „Es hat keinen Einfluss auf meine Mannschaft. Davon darf sich keiner berührt führen. Es ist mit Anpfiff ein Fußballspiel. Und darauf werde ich es dann auch reduzieren“, erklärte der Düsseldorf-Trainer.
Thioune warnte seine Truppe aber eindringlich vor dem vermeintlichen Außenseiter: „Sie sind deutlich stabiler unterwegs als in der Hinrunde. Sie haben in der Rückrunde zu Hause noch kein Gegentor kassiert.“ Ebenfalls bemerkenswert: Zuletzt feierte das Team von Coach Uwe Koschinat (52) zwei Siege gegen die Top-Teams Hannover und HSV. „Wir haben sehr viel Respekt vor den gezeigten Leistungen. Osnabrück muss all-in gehen, in den nächsten Spielen. Und wir wissen, dass wir keinen unterschätzen dürfen. Wir haben aber auch viel Selbstvertrauen“, so Thioune.
Der Düsseldorfer Trainer weiter: „Ich weiß, was die Bremer Brücke machen kann. Aber ich weiß auch, dass meine Mannschaft in der Lage ist, ganz viel Intensität auf den Platz zu bringen.“ Thioune ist sich sicher: „Wir sind in der Lage, ans Maximum gehen zu können. Aber das musst du auch tun, wenn du bei einem Verein, der mit dem Rücken zur Wand steht, gewinnen willst.“