Erst Frust, dann FreudeTeamkollegen helfen Fortuna-Star nach herber Enttäuschung: „Sehr dankbar“

Fortuna Düsseldorfs Christos Tzolis beim Spiel in Kaiserslautern im Gespräch mit dem Schiedsrichter.

Christos Tzolis (M.) erlebte zuletzt eine frustrierende Reise zur griechischen Nationalmannschaft. Am Samstag (30. März 2024) feierte er gemeinsam mit Shinta Appelkamp (l.) und Fortuna Düsseldorf einen umjubelten 3:1-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern.

Fortuna Düsseldorf hat sich in der 2. Bundesliga durch ein 3:1 beim 1. FC Kaiserslautern auf Rang drei der Tabelle vorgeschoben. Ein Akteur der Rot-Weißen ballerte sich dabei den Frust von der Seele.

von Anton Kostudis  (kos)

Im Fußball liegen Freude und Frust bekanntlich nah beieinander. Wie nun auch Christos Tzolis (22) am eigenen Leib erfahren musste. Fortuna Düsseldorfs Offensiv-Wirbelwind war am Samstag (30. März 2024) – mal wieder – der spielentscheidende Mann beim 3:1 in Kaiserslautern.

Erst knipste der Grieche auf dem Betzenberg nach 74 Minuten zum wichtigen 1:1. Dann setzte er nur acht Minuten später den Schlusspunkt zum 3:1. Danach startete die rot-weiße Jubel-Party. Allerdings: Nur wenige Tage vorher hatte die Stimmungslage bei Tzolis noch ganz anders ausgesehen ...

Fortuna Düsseldorf: Christos Tzolis ballert sich Länderspiel-Frust weg

Hintergrund: Tzolis war von Griechenlands Nationaltrainer Gustavo Poyet (56) in der jüngsten Länderspielpause erstmals wieder in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen worden. Die Griechen hatten in den Playoffs der EM-Qualifikation noch die große Chance, eines der letzten drei Tickets für das Turnier in Deutschland zu ergattern.

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Allerdings: Nach anfänglicher Freude über das Comeback wurde die Reise zum Nationalteam am Ende zur Frust-Veranstaltung für den Fortuna-Star. Denn am Ende durfte Tzolis keine einzige Minute für sein Land auf dem Platz stehen. Im Playoff-Halbfinale gegen Kasachstan (5:0 am 21. März) nominierte ihn Griechen-Coach Poyet zwar für den Kader, ließ den Düsseldorfer aber über 90 Minuten draußen.

Im entscheidenden Finale um das EM-Ticket in Georgien (26. März) blieb Tzolis dann sogar nur der Platz auf der Tribüne. Von dort musste der Fortune dann mit ansehen, wie sein Land im Elfmeterschießen (2:4) sensationell scheiterte und die Georgier die erste EM-Teilnahme ihrer Geschichte perfekt machten. Der Traum für Tzolis und die Griechen war derweil auf bittere Weise geplatzt.

Doch wer dachte, dass Tzolis nach seiner Rückkehr nach Düsseldorf nun erst mal Trübsal bläst, hatte sich mächtig getäuscht. Fortuna-Trainer Daniel Thioune (49) beorderte den Griechen-Trickser auch in Kaiserslautern wieder in seine Startelf. Und Tzolis? Der ballerte sich den Länderspiel-Frust mal so richtig von der Seele!

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Nach unauffälliger erster Hälfte war Tzolis zur Stelle, hatte mit seinem Doppelpack wesentlichen Anteil am Düsseldorfer Auswärtserfolg, der den Rot-Weißen mindestens über Nacht den Sprung auf den Aufstiegs-Relegationsrang bescherte.

„In der ersten Halbzeit hat Kaiserslautern uns das Leben richtig schwer gemacht. Wir wussten, dass wir uns nach der Pause steigern mussten“, erklärte Tzolis nach der Partie. Ex-Fortuna Marlon Ritter (29) hatte die „Roten Teufel“ im ersten Durchgang nach 26 Minuten in Führung gebracht. Und tatsächlich: Wie schon beim spektakulären 4:3 im Hinspiel kam Düsseldorf auch diesmal zurück. Neben Tzolis traf auch Shinta Appelkamp (23) zum letztendlichen 3:1-Erfolg (76.).

Tzolis steht nun bei 17 Zweitliga-Toren in dieser Spielzeit, überholte damit den bisherigen Führenden: HSV-Torjäger Robert Glatzel (30/16 Treffer). „Ich bin sehr glücklich über meine Tore und bin meinen Mitspielern, die mich heute wieder mit tollen Pässen in Szene gesetzt haben, sehr dankbar. Noch glücklicher bin ich aber über den Sieg“, meinte Tzolis im Anschluss bescheiden. Glatzel kann derweil am Sonntag (31. März, 13.30 Uhr) im Fernduell der Torjäger – und auch im Aufstiegskampf – wieder nachlegen: Dann sind die Hamburger in Fürth zu Gast.

Fortuna Düsseldorf: Tzolis freut sich auf Halbfinal-Kracher im DFB-Pokal

Am kommenden Mittwochabend (3. April, 20.45 Uhr) wartet auf Tzolis nun das bislang größte Spiel im Fortuna-Dress: Dann treten die Rot-Weißen im Halbfinale des DFB-Pokals bei Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen an. „Wir wollen den Tag genießen, unseren Fußball spielen und uns nicht vor Leverkusen verstecken“, kündigte Tzolis an.

Übrigens: Der Abschied des griechischen Nationaltrainers Poyet stand schon weit vor den EM-Playoffs fest. Womöglich erlebt Tzolis unter dem Nachfolger des Uruguayers ja auch im griechischen Nationaldress noch ein Happy End.