Fortuna Düsseldorf hat den letzten Test der Winter-Vorbereitung hinter sich. EXPRESS.de erklärt die wichtigsten Erkenntnisse für Cheftrainer Daniel Thioune.
Fortuna vor Rückrunden-StartWas Hoffnung und was Sorgen macht: Drei Erkenntnisse der Winterpause
Noch eine Woche, dann wird es ernst! Am Sonntag (21. Januar 2024, 13.30 Uhr) steigt für Fortuna Düsseldorf in der Bundeshauptstadt der Rückrunden-Auftakt der zweiten Liga. Mit dem Auswärts-Kracher bei Hertha BSC beginnt für die Rot-Weißen gleichzeitig auch die Mission Aufstieg!
Denn alle in Düsseldorf sehnen sich nach der Bundesliga-Rückkehr! Als Tabellenvierter haben Fortuna und Chefcoach Daniel Thioune (49) dabei noch alle Chancen.
Fortuna Düsseldorf: Die Erkenntnisse der Winter-Vorbereitung
Die Generalprobe bei Drittligist Arminia Bielefeld hat am Samstag (13. Januar) zwar nicht den erhofften Sieg gebracht (2:2). Dennoch ist Düsseldorf-Trainer Thioune auf der Zielgeraden der Winter-Vorbereitung natürlich um diverse Erkenntnisse reicher. EXPRESS.de gibt einen Überblick.
Erste Erkenntnis: Es gibt nicht viele Erkenntnisse! Was etwas salopp klingen mag, ist für Thioune tatsächlich ein reales Ärgernis: Denn der Fortuna-Coach konnte in den vergangenen Wochen nie mit der kompletten Truppe arbeiten.
So war Mittelfeld-Arbeiter Marcel Sobottka (29, Muskelfaserriss) gar nicht erst mit ins Spanien-Camp nach Marbella gereist. Linksverteidiger Nicolas Gavory (28) lag an der Costa del Sol vom ersten Tag an flach, trainierte kein einziges Mal mit der Mannschaft. Selbes galt für Matthias Zimmermann (31), der nach seiner Fuß-OP ausschließlich individuell arbeitete. Zwischenzeitlich musste dann auch Jordy de Wijs (29) kürzertreten. Wie auch Daniel Ginczek (32), der das Camp schließlich zwei Tage vor Schluss verließ und nach Duisburg wechselte.
Thioune und sein Trainerteam mussten daher immer wieder reagieren, Übungen umstrukturieren und anpassen. Das dürfte den Coach ordentlich gewurmt haben! Ebenso wie die Tatsache, dass sich vor dem letzten Test der Winter-Vorbereitung in Bielefeld in Yannik Engelhardt (22) und Felix Klaus (31) weitere Leistungsträger krank abmeldeten.
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Zweite Erkenntnis: Auf die Offensive ist Verlass! Zwar blieben die Rot-Weißen im ersten Spanien-Test gegen den niederländischen Erstligisten Nijmegen ohne Tor (0:2), dafür ließen es die Fortunen wenige Tage später ordentlich scheppern: 6:2 hieß es am Ende gegen Hollands Zweitligist Dordrecht. Auch in Bielefeld erzielten die Düsseldorfer zwei Treffer.
Was Thioune freuen dürfte: Nahezu die komplette Offensiv-Abteilung feierte dabei Erfolgserlebnisse. Ob Zehn-Tore-Mann Vincent Vermeij (29), Griechen-Trickser Christos Tzolis (21), Super-Sprinter Jona Niemiec (22) oder auch Rechtsaußen Klaus – jeder trug sich in die Torschützenliste ein. Wie auch Edel-Techniker Isak Johanesson (20), der nach wie vor auf sein erstes Zweitliga-Tor für Fortuna wartet.
Ebenfalls erfreulich: Leih-Stürmer Christoph Daferner (25), der erst vor zwei Wochen aus Nürnberg gekommen war, scheint auch schon angekommen zu sein. Sowohl gegen Dordrecht als auch in Bielefeld knipste der Mittelstürmer. Das macht Hoffnung!
Dritte Erkenntnis: Hinten herrscht Personal-Alarm! Das bittere Verletzungs-Aus für Jamil Siebert (21) war die Schock-Nachricht der Winter-Vorbereitung. Der junge Innenverteidiger wird mit einem Innenbandriss mindestens zwei Monate ausfallen. Eine herbe Schwächung für Fortunas Defensive.
Doch auch ansonsten bereitet die verbliebene Hintermannschaft Sorgen. Rechtsverteidiger Zimmermann kann nach seiner Fuß-OP derzeit noch nicht mit dem Team trainieren. Kapitän Andre Hoffmann (30) ist zwar nach langer Verletzungspause zurück, aber noch nicht wieder in Top-Form. Linksverteidiger Gavory muss ebenfalls erst mal wieder auf die Beine kommen. Takashi Uchino (22) arbeitet leidenschaftlich, ist aber noch kein gleichwertiger Zimmermann-Ersatz. In Bielefeld beorderte Thioune dann sogar Mittelfeld-Youngster Sima Suso auf die Linksverteidiger-Position. Alles andere als eine Ideal-Lösung.
Fakt ist zudem: Fortuna kassierte in jedem der drei Winter-Tests jeweils zwei Gegentore. Und das Programm in den kommenden Wochen wird heftig: Nach dem Hertha-Spiel geht es in Liga und Pokal zweimal gegen Top-Team St. Pauli. Danach wartet die ungemütliche Auswärts-Aufgabe in Paderborn. Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Jahres-Start wäre da eine eingespielte und verlässliche Abwehrreihe. Und diese hat Fortuna aktuell eben nicht.
Für alle Fans der Rot-Weißen besteht also durchaus Hoffnung – aber eben auch ausreichend Anlass zur Skepsis. Die Offensiv-Power ist zweifelsohne da. Und: Womöglich können die Sport-Bosse Klaus Allofs (67) und Christian Weber (40) ja noch einen Winter-Coup landen und die derzeit wackelige Defensive aufrüsten. Darauf verlassen sollte sich jedoch niemand.
Eines ist derweil klar: Auch in der Rückrunde verspricht der Aufstiegskampf in der zweiten Liga Spannung pur. Wie es am Ende für Fortuna ausgeht, wird sich zeigen.