Fortuna Düsseldorf ist in der 2. Bundesliga beim Schlusslicht VfL Osnabrück gefordert. Vor der Partie gab Trainer Daniel Thioune ein Update in Sachen Personal.
Fortuna-Sorgen vor OsnabrückViele Ausfälle, aber Hoffen auf Hoffmann – wen lässt Thioune vorne ran?
Mit dem letzten Aufgebot nach Niedersachsen! Wenn Fortuna Düsseldorf am Freitagabend (15. März 2024, 18.30 Uhr) beim Zweitliga-Schlusslicht VfL Osnabrück gastiert, hat Coach Daniel Thioune (49) wieder mal nur begrenzte Auswahl. Denn die Personallage bei den Rot-Weißen bleibt angespannt.
Erwartungsgemäß stehen Thioune für das Gastspiel bei seinem Ex-Verein diverse Leistungsträger nicht zur Verfügung. Hoffnung gibt es allerdings noch bei einem Fortunen.
Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune hofft noch auf Andre Hoffmann
So könnte Kapitän und Abwehrchef Andre Hoffmann (30) tatsächlich noch den Sprung in den Kader schaffen. Der Innenverteidiger hatte sich vor drei Wochen einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen, stand zuletzt aber wieder mit seinen Kollegen auf dem Platz.
„Wir haben ihn am Mittwoch rausgenommen, um ihn komplett runterzufahren. Und um Andre die Chance zu geben, heute bei voller Belastung den Daumen nach oben und unten zu senken“, erklärte Thioune am Donnerstag (14. März) bei der obligatorischen Pressekonferenz. Einen Startelf-Einsatz seines Kapitäns schloss der Düsseldorf-Trainer jedoch aus: „Ein Einsatz von Beginn an oder über eine längere Dauer würde sicher das Risiko erhöhen, dass Andre nicht schadlos aus der Partie kommt. Somit wird er, wenn es grünes Licht gibt, auf der Bank Platz nehmen und vielleicht im Laufe des Spiels ein Faktor werden können.“
Sollte es für den Kapitän am Ende nicht reichen, könnten zwei Akteure aus der U23 den Kader auffüllen: So trainierten Tim Corsten (22) und Jan Boller (24) in dieser Woche bei den Profis mit. „Dann werden wir auf beide Spieler oder einen der beiden zurückgreifen“, kündigte Thioune an.
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Ansonsten bleibt das Fortuna-Lazarett prall gefüllt. In Jordy de Wijs (29) als auch Joshua Quarshie (19) fallen zwei Defensiv-Spezialisten mit einem Muskelfaserriss in der Wade definitiv aus. Und auch für „Allzweckwaffe“ Emmanuel Iyoha (26) kommt die Partie in Osnabrück noch zu früh. Das Eigengewächs schlägt sich seit Wochen mit einer hartnäckigen Muskelverletzung im Bauchbereich herum. „Da ist noch nicht wirklich Besserung eingetreten“, berichtete Thioune.
Ebenfalls passen muss Mittelfeld-Youngster Sima Suso (18, Innenbandteilanriss im Knie). „Er wird nach der Länderspielpause vielleicht wieder anteilig ins Training zurückkehren“, so Thioune, der weiterhin auch auf Sechser-Routinier Marcel Sobottka (29, muskuläre Probleme) verzichten muss. „Er ist anteilig im Training, aber noch nicht bei den intensiven Formen. Wir bauen ihn ganz behutsam auf“, erklärte der Fortuna-Coach.
Dafür hat der Düsseldorfer Trainer im offensiven Mittelfeld und im Angriff die Qual der Wahl. So ist Shinta Appelkamp (23) nach seinem Muskelfaserriss zurück – und eine ernsthafte Alternative für die Start-Formation. „Er ist schmerzfrei und hat eine coole Trainingswoche gehabt. Ich freue mich, dass er wieder in der Verfassung ist, in der er schon häufiger war. Ich mache mir schon Gedanken, da ein bisschen was durcheinanderzubringen. Ich weiß aber auch, dass wenn ich Shinta draußen habe, ihn auch frühzeitig bringen kann“, sagte Thioune über den Techniker, der in der Rückrunde erst drei Pflichtspiel-Minuten auf dem Buckel hat. Das dürfte sich am Freitagabend ändern.
Links und rechts dürfte es derweil keine Veränderungen geben. 14-Tore-Mann Christos Tzolis (22) und Felix Klaus (31) sind gesetzt. „Christos ist gerade ein bisschen outstanding, er wird von Woche zu Woche besser. Und bei Felix habe ich immer die gewisse Verlässlichkeit, dass ich das bekomme, was ich in einem Matchplan auch brauche“, lobte Thioune das Offensiv-Duo. Doch der Fortuna-Trainer betonte auch: „Der Konkurrenzkampf ist groß.“ So lieferte zuletzt Dennis Jastrzembski (24) als Joker ab, bereitete nach Einwechslung das 2:0 gegen den Hamburger SV (8. März) mit starkem Pass vor. Und auch Jona Niemiec (22) scharrt mit den Hufen: „Er brennt sicherlich auch. Wir sind auf den Außen gut aufgestellt“, so Thioune.
Die spannendste Frage: Wer stürmt an vorderster Front? Vincent Vermeij (29) saß zuletzt gegen den HSV 90 Minuten auf der Bank. Darf nun erneut Christoph Daferner (26) ran? Der Winter-Zugang glänzt mit Laufstärke, wartet aber noch auf sein erstes Fortuna-Tor. „Christoph hat es gut gemacht, gegen den Ball. Aber er muss zusehen, dass er für mehr Torgefahr sorgt und selber in Abschlusspositionen kommt“, merkte Thioune an.
Aber: Osnabrück ist für Vermeij ein absoluter Lieblingsgegner! Fünfmal in bislang vier Partien netzte Düsseldorfs Holland-Hüne gegen die Lila-Weißen ein. „Ich weiß, dass Vincent Vermeij eine sehr, sehr gute Quote gegen den VfL Osnabrück hat. Und dass er definitiv nicht glücklich ist, wenn er 90 Minuten hinter mir auf der Bank sitzt. Das hat er gezeigt diese Woche im Training, mit einer Reaktion“, sagte Thioune, der sich über das Gerangel im Sturm freut: „Dieser Konkurrenzkampf hilft uns.“
Trotz der Personal-Engpässe blickte Thioune dem Duell mit seinem Herzensverein zuversichtlich entgegen. Seine Truppe sei bereit, betonte der Coach: „Ich fand das Training brutal gut, diese Woche. Es war sehr, sehr viel Feuer drin. Auf dem Platz und untereinander.“ Zudem winkt der Fortuna ein Meilenstein: Ein Auswärts-Dreier beim VfL wäre der 250. Zweitliga-Sieg in der Vereinsgeschichte.
So könnte Fortuna Düsseldorf beim VfL Osnabrück spielen: Kastenmeier – Zimmermann, Siebert, Oberdorf, Gavory – Engelhardt – Klaus, Tanaka, Johannesson, Tzolis – Vermeij.