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Riemann-Wirbel in BochumFortuna-Legende „Lumpi“ Lambertz mahnt: „Ist nicht unser Bier“

Fortuna Düsseldorfs Co-Trainer Andreas Lambertz steht vor dem Spiel gegen Paderborns U21 lachend auf dem Platz.

Andreas „Lumpi“ Lambertz, hier am 5. August 2023 beim Regionalliga-Spiel gegen die U21 des SC Paderborn, schaffte einst mit Fortuna Düsseldorf den Aufstieg über die Relegation.

Fortuna Düsseldorf will in der Relegation gegen den VfL Bochum den Traum von der Bundesliga-Rückkehr wahr werden lassen. Einer, der weiß, wie es geht, ist Kult-Kicker Andreas „Lumpi“ Lambertz.

von Anton Kostudis  (kos)

Die Fortuna-Fans kennen ihn als legendären Kämpfer im Mittelfeld und Mann der klaren Worte: Andreas „Lumpi“ Lambertz (39)! Der langjährige Düsseldorf-Profi ist mittlerweile als Co-Trainer unter Jens Langeneke (47) bei der zweiten Mannschaft der „Rot-Weißen“ tätig. Und kennt sich in Sachen Relegation bestens aus ...

Vor zwölf Jahren war Lambertz Teil jener Mannschaft, die in zwei denkwürdigen Partien gegen Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga packte. Nun spricht Düsseldorfs Kult-Kicker exklusiv bei EXPRESS.de über die Aussichten seines Herzensvereins in der Relegation.

Fortuna Düsseldorf: „Lumpi“ Lambertz glaubt an den Aufstieg

Am Donnerstagabend (23. Mai, 20.30 Uhr) tritt die Fortuna zum Hinspiel beim VfL Bochum an. Vier Tage später, am Montagabend (27. Mai, 20.30 Uhr) fällt dann die endgültige Aufstiegs-Entscheidung. Für Lambertz ist die Marschroute klar: „Jetzt heißt es, ein gutes Hinspiel abzuliefern. Und sich eine gute Ausgangsposition zu erspielen und dann im Rückspiel zu Hause das Ding zu ziehen!“

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Seinerzeit triumphierten die Fortunen um Lambertz im Mai 2012 zunächst mit 2:1 im Berliner Olympiastadion gegen Otto Rehhagels (85) Hertha. Ein 2:2 im Rückspiel besiegelte dann den Aufstiegs-Coup. „Wir hätten ja damals auch nicht gedacht, dass wir in Berlin auf einmal gewinnen. Aber das war natürlich der Optimalfall“, erinnerte sich Lambertz. Nun soll das Aufstiegs-Wunder wiederholt werden!

Beim kommenden Gegner herrscht vor den beiden Endspiel-Duellen derweil ordentlich Unruhe. Am Montag (20. Mai) gaben die Bochumer bekannt, dass Stamm-Keeper und Vize-Kapitän Manuel Riemann (35) nicht in der Relegation auflaufen wird. Grund seien „unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen“. Ein Störfeuer zur absoluten Unzeit.

Für Lambertz spielt das alles jedoch keine Rolle. „Absoluter Quatsch, das sollte uns völlig egal sein. Es interessiert mich nicht, was in Bochum passiert. Und das sollte auch niemanden bei uns interessieren“, stellte der Kult-Kicker klar. „Das ist nicht unser Bier. Wir müssen auf uns schauen und unser Ding machen“, so der Düsseldorfer Aufstiegs-Held weiter.

Lambertz glaubt ohnehin, dass Fortuna-Coach Daniel Thioune (49) seine Mannen bestmöglich einstellen wird. „Er weiß, was er da zu machen hat. Er hat die Jungs super durch die Saison gelenkt und wird wissen, wie er die Truppe auf die Spiele einstellt.“

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Was ein möglicher Aufstieg auslösen und womöglich für die Zukunft bedeuten würde? „Dass in der Stadt viel steckt, wissen wir alle. Es muss nur noch weiter geweckt werden“, so Lambertz.

Fortuna endlich wieder in der Bundesliga? „Das ist doch einfach das Geilste. Bei den Großen mitmischen und hier und da für eine Überraschung sorgen“, so Lambertz, der nach dem Aufstieg 2012 schließlich 28 Erstliga-Spiele mit der Fortuna erlebte – allerdings nach nur einer Saison wieder abstieg.

Eine Sache hängt der Fortuna-Legende dabei natürlich immer noch nach: Lambertz und seine Teamkollegen hatten am 10. Mai 2012 mit dem turbulenten 2:2 gegen die Hertha den Aufstieg erkämpft. Nach der Partie brachen dann alle Dämme. Lambertz feierte inmitten der Fans – mit einer Pyro-Fackel in der Hand.

Die Aktion sollte Folgen haben: Mehrere Tausend Euro musste der damalige Fortuna-Profi zahlen. Obendrein hagelte es zwei Spiele Sperre. „Ich werde immer noch und immer wieder darauf angesprochen“, so Lambertz heute. „Ich musste seinerzeit ordentlich bluten für die Aktion. Aber ich habe das Ding weder mit ins Stadion gebracht, noch angezündet. Es wurde mir halt in die Hand gedrückt. Und ich habe dafür bezahlt. Heute kann ich schon darüber schmunzeln.“

Nicht nur schmunzeln, sondern ausgelassen jubeln will Lambertz am kommenden Montagabend. Dann könnte die Fortuna vor mehr als 50.000 Fans den ersehnten Aufstieg perfekt gemacht haben. Hoffentlich mit einem echten Feuerwerk – allerdings nur auf dem Rasen.