Neuer Vertrag & StammplatzFortunas Siebert kann es selbst kaum glauben: „Manchmal schon surreal“

Fortuna Düsseldorfs Jamil Siebert steht im Spiel gegen Eintracht Braunschweig auf dem Platz.

Jamil Siebert, hier am 7. April 2024 im Spiel gegen Eintracht Braunschweig, ist bei Fortuna Düsseldorf die große Abwehr-Entdeckung der Saison.

Jamil Siebert ist in dieser Saison bei Fortuna Düsseldorf durchgestartet. Jetzt hat der Abwehr-Youngster über seinen kometenhaften Aufstieg gesprochen.

von Anton Kostudis  (kos)

Er ist in dieser Saison die große Abwehr-Entdeckung bei Fortuna Düsseldorf: Eigengewächs Jamil Siebert (22). Der Jungspund liefert Woche für Woche ab, ist aus der Startelf schon längst nicht mehr wegzudenken.

Keine Frage: Der Innenverteidiger, der zu Saisonbeginn von seiner anderthalbjährigen Leihe zu Drittligist Viktoria Köln zurückgekehrt war, hat sich in seiner Heimatstadt Düsseldorf prächtig entwickelt.

Fortuna Düsseldorf: Jamil Siebert ist Abwehr-Entdeckung der Saison

Nicht nur Coach Daniel Thioune (49) traut dem jungen Defensiv-Spezialisten auch für die Zukunft viel zu. Die Konsequenz: Mitte März stattete die Fortuna Siebert vorzeitig mit einem neuen Arbeitspapier aus.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Zuvor sollen schon einige Bundesliga-Klubs Interesse bekundet haben. „Jamil wird die Zukunft gehören, wenn er so konzentriert weiterarbeitet“, erklärte Sport-Vorstand Klaus Allofs (67) zum Deal, der Siebert unter anderem eine saftige Gehaltserhöhung eingebracht haben soll.

Siebert hatte in der Hinrunde in jedem Pflichtspiel für die Fortuna auf dem Platz gestanden und im September auch für die deutsche U21-Nationalmannschaft debütiert. Nachdem ihn dann ein Innenbandriss im Knie zum Rückrunden-Start außer Gefecht setzte, ist er nun zurück.

Bemerkenswert: Seit Siebert am 8. März dieses Jahres beim 2:0 gegen den Hamburger SV sein Comeback feierte, gab es für die Düsseldorf in der zweiten Liga vier Siege aus vier Spielen – drei davon ohne Gegentor. Im Verbund mit Nebenmann Tim Oberdorf (27) überzeugt der wuchtige 1,93-Meter-Mann seit Wochen in der Abwehr-Zentrale. Zum Leidwesen arrivierter Kräfte wie Holland-Kante Jordy de Wijs (29) und auch Kapitän Andre Hoffmann (31, derzeit verletzt), die aktuell außen vor sind.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Seinen kometenhaften Aufstieg im Fortuna-Dress kann der junge Abwehr-Bulle dabei manchmal selbst noch gar nicht fassen. „Ich bin nicht mit der Erwartung hier hergekommen, dass ich in der Hinrunde alle Spiele mache. Dass ich überhaupt so viele Spiele mache. Für den Verein, für den du in der U9 gespielt hast. Manchmal ist es schon surreal“, erklärte Siebert jetzt im Fortuna-Podcast „Nachspielzeit“ (hier geht's zur kompletten Folge vom 7. April). Für den Innenverteidiger sei es „schon ein kleiner Traum. Und ich versuche, jeden Tag zu genießen.“

Dabei will der gläubige Christ bescheiden bleiben. „Ich versuche, dankbar zu sein für das, was ich habe. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich Profi-Fußballer bin. Dass ich gesund bin. Es gibt so viele, die diesen Traum auch verwirklichen wollen – und es nicht schaffen“, erklärte Siebert weiter. „Deswegen versuche ich, jeden Tag dankbar zu sein. Was auch nicht immer leicht ist, da bin ich ehrlich.“

Die nächste sportliche Herausforderung wartet auf Siebert und die Fortuna am kommenden Samstag (13. April, 13 Uhr). Dann gastieren die Rot-Weißen bei Aufsteiger Wehen Wiesbaden. Und sollten gewarnt sein: In der Hinrunde (3. November 2023) hatten die Hessen den Düsseldorfern eine empfindliche 1:3-Heimpleite zugefügt.

Jamil Siebert spielt bei Fortuna mit Selbstvertrauen auf

„Wir haben in der Hinrunde gesehen, dass es gegen sie sehr unangenehm sein kann. Ich glaube aber, dass wir jetzt mit anderen Voraussetzungen da hinfahren“, meinte Siebert.

Hintergrund: Seinerzeit hatte die Fortuna unter der Woche noch die strapaziöse Pokal-Reise nach Unterhaching und 120 Minuten in den Beinen (6:3 n.V.). „Irgendwann war dann auch die Kraft weg“, erinnerte sich der Innenverteidiger, der jedoch klarstellte: „Wir haben etwas gutzumachen!“

Siebert selbst will in Wiesbaden natürlich mit einer weiteren Top-Leistung mithelfen, dass die Düsseldorfer den Laden hinten möglichst erneut dichthalten. „Es gibt Selbstvertrauen, wenn man weiß, dass man hinten stabil steht. Wir wollen da weitermachen, wo wir jetzt aufgehört haben“, so der Abwehrmann.

Siebert ist zudem überzeugt, dass seine Fortuna im Saison-Endspurt noch weitere wichtige Punkte im Aufstiegskampf einfahren wird. „Wir haben eine reife Mannschaft, die weiß, worauf es ankommt und wann es drauf ankommt. Wann wir zu hundert Prozent da sein müssen.“ Den nächsten Beweis dafür wollen der Verteidiger und seine Kollegen am Samstag erbringen.