Fans wählten ihn zum „Mann des Spiels“Flick mit Psycho-Kniff bei Leroy Sané

Leroy Sané geht in St. Gallen vom Feld und hebt den Daumen Richtung Tribüne.

Leroy Sané hebt den Daumen nach Abpfiff des Quali-Spiels gegen Liechtenstein am 2. September 2021.

Um Leroy Sané gibt es seit Saisonbeginn viele Diskussionen. Hansi Flick wurde nachgesagt, beim FC Bayern ein unterkühltes Verhältnis zum Spieler gehabt zu haben. Dazu äußerte sich der Bundestrainer.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Stuttgart. Er ist der Spieler, um den es seit Saisonbeginn die meisten Diskussionen gibt. Leroy Sané (25) polarisiert die Fans und ist Dauer-Thema sowohl beim FC Bayern als auch bei der Nationalmannschaft. Die eigenen Fans pfiffen ihn zuletzt aus, Sané drohte zum echten Problem zu werden.

Beim WM-Quali-Spiel in Liechtenstein bot der so hochveranlagte Kicker wieder das komplette Spektrum. Eckbälle ins Nichts, verlorene Dribblings, Fehlpässe – aber auch Zug zum Tor und Einsatz. Mal gab es leichte Pfiffe in St. Gallen, dann wieder Applaus. Am Ende gelang Sané in der 77. Minute ein feiner Treffer zum 2:0-Endstand. Der Fanclub Nationalmannschaft kürte ihn sogar zum „Mann des Spiels“ mit 43,5 Prozent der Stimmen – vor Jamal Musiala (22,5) und Kai Havertz (12,4).

Hansi Flick (56) nutzte am Samstag (4. September 2021) einen psychologischen Kniff, um den sensiblen Profi weiter zu motivieren. Bei der Video-Analyse im Waldhotel zeigte er der versammelten Mannschaft eine Sané-Aktion aus der zweiten Halbzeit des Liechtenstein-Spiels. „Wir haben eine Szene gezeigt, als er in der zweiten Halbzeit nach einem Ballverlust hinterhergegangen und den Ball zurückgeholt hat. Der Wille ist da, nachzusetzen, sich reinzuhauen. Da kann man einiges erkennen“, verriet der Bundestrainer.

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„Leroy ist immer in der Lage, sich Freiräume zu verschaffen und gefährlich zu werden. Seine Dynamik ist enorm wichtig. Später hat er dann sein Tor geschossen. Wenn er so spielt, ist alles gesagt, da sind wir super happy. Er hat gezeigt, dass er absolut bereit ist.“

Zu Bayern-Zeiten galt das Verhältnis zwischen Flick und Sané als angespannt. Dem widersprach der Löw-Nachfolger energisch: „Es hieß, er und ich hätten in München Probleme gehabt. Das ist Unsinn und hineininterpretiert. Das wird hier auch nicht so sein. Wir haben immer offen über Dinge gesprochen. Wir haben nie Probleme miteinander gehabt“.

Schon direkt nach dem Spiel in St. Gallen hatte Flick seinen Torschützen Sané gelobt: „Das sind die Dinge, die er kann. Er hat gezeigt, dass er auf einem wirklich guten Weg ist.“ Mit der Videositzung legte er nun noch einmal nach, um das Selbstvertrauen des Münchners zu stärken.