Cheftrainer Tayfun Korkut ist nicht mehr Trainer beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Nach der 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach im Top-Spiel der Bundesliga am Samstagabend rutschten die Berliner auf Rang 17 ab.
Aus für KorkutHertha auf Abstiegsplatz: Coach nach Gladbach-Pleite beurlaubt
Das war es für Tayfun Korkut (47). Nach nur 14 Spielen ist die kurze Amtszeit des Cheftrainers bei Hertha BSC schon wieder zu Ende. Nach dem 0:2 am Samstagabend (12. März 2022) bei Borussia Mönchengladbach stecken die Berliner weiter tief im Tabellenkeller der Bundesliga fest, rutschten durch die Pleite sogar auf den direkten Abstiegsrang 17 ab. Alarmstufe Rot in der Hauptstadt!
Die verheerende Bilanz von nur zwei Siegen aus 14 Pflichtspielen (drei Remis) wurde Korkut bei Hertha BSC nun zum Verhängnis. Am Sonntagmorgen machte der Klub die Entscheidung offiziell. „Wir müssen am Wochenende punkten“, hatte Sportboss Fredi Bobic (50) vor der Partie gefordert – ein ziemlich klares Ultimatum. „Nach den jüngsten sportlichen Entwicklungen beenden wir die Zusammenarbeit mit Tayfun Korkut und Ilija Aračić mit sofortiger Wirkung“, schrieben die Berliner.
Tayfun Korkut bei Hertha BSC vor dem Aus
Korkut erklärte bei Sky über die Bobic-Aussagen: „Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass ich so einen Satz nicht hören müsste. Das ist aber sein gutes Recht.“ Der Coach hatte die Berliner Ende November 2021 von Klub-Legende Pál Dárdai (45) übernommen, konnte die dauerhaft kriselnde Hertha aber nicht zurück in die Erfolgsspur führen.
Der bislang letzte Bundesliga-Sieg der Hauptstädter datiert vom 18. Dezember 2021 – damals gab es ein überraschendes 3:2 gegen Borussia Dortmund. Es sollte jedoch eines der ganz wenigen Glanzlichter unter der Ägide Korkuts bleiben. Alassane Plea (29) und Matthias Ginter (28) schossen Borussia Mönchengladbach zum Heim-Erfolg (24. und 59. Minute). „Einfach ernüchternd“, haderte Berlin-Angreifer Davie Selke (27). „Das ist eine absolute Scheiß-Situation“, sagte er über das Abrutschen auf den Abstiegsplatz.
In der Tat: Die Lage beim „Big City Club“ ist dramatisch: Abermals wurde vor der Saison ordentlich in den Kader investiert, und abermals schmiert die Hertha in der Liga glorreich ab. Obendrein flogen die Berliner am 19. Januar ausgerechnet gegen Erz- und Stadtrivale Union aus dem DFB-Pokal (2:3 im Achtelfinale). Die kommenden drei Liga-Gegner verheißen zudem nichts Gutes: Hoffenheim, Leverkusen und wieder Union. Düstere Aussichten...
„Mich interessiert vor allem die Art und Weise, wie wir spielen. Was es für Konsequenzen und Folgen hat, werden wir sehen“, meinte Bobic vor dem Gastspiel im Gladbacher Borussia-Park. Der Hertha-Boss dürfte anschließend zwar registriert haben, dass Korkuts Team in der Schlussphase noch einmal alles probierte, letztlich aber gegen – ihrerseits ebenfalls nicht mit dem besten Selbstvertrauen ausgestattete Borussen –keine zwingende Torgefahr entwickeln konnte.
„Erst mal bedeutet das, dass wir uns in Ruhe besprechen. Und dann wird man sehen“, meinte Bobic vielsagend. Wie es nun bei der Hertha weitergehen sollte, war zunächst ungewiss. Am Sonntagmorgen herrschte dann Gewissheit. (kos)