Team abgeschottetVolle Konzentration Abstiegskampf: Magath mit besonderer Maßnahme bei Hertha

Felix Magath steht auf dem Trainingsplatz.

Felix Magath (68) beim Training mit Hertha BSC am 15. März 2022.

Die Mission ist klar: Felix Magath soll Hertha BSC vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahren. Dafür greift er nun zu einer ganz besonderen Maßnahme.

Die kommenden Spieltage habe es in sich. Und für Hertha BSC entscheidet sich: Abstieg oder Klassenerhalt! Trainer Felix Magath (68) hat nach seiner Rückkehr aus der Corona-Quarantäne schon ordentlich die Zügel angezogen. Medizinbälle waren bei den schweißtreibenden Einheiten schon dabei. Am Freitag mussten die Hertha-Profis in einer Turnhalle die Seite bis Decke hochklettern. Anpacken für die Rettung.

Und „Quälix“ hat sich noch mehr einfallen lassen. Er nutzt die Länderspielpause für ein Trainingslager in Harsewinkel. Am Dienstag (29. März 2022) schottet Magath das Team komplett ab. In Harsewinkel wollen sich die Berliner auf den Schlussspurt in der Bundesliga einstimmen, Hertha belegt aktuell den 16. Tabellenplatz.

Das Restprogramm dürfte extrem werden: Zunächst geht es am 2. April auswärts gegen Bayer Leverkusen. Dann steht das Derby im Olympiastadion gegen Union Berlin an. Richtige Thriller folgen gegen die Keller-Konkurrenten Augsburg (auswärts), Stuttgart (heim) und Bielefeld (auswärts). An den letzten beiden Spieltagen kommt Mainz und die Hertha muss noch auswärts beim BVB antreten.

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Magath will seine Truppe nun im Rettungs-Lager in Harsewinkel auf die anstehende Belastung körperlich und psychisch vorbereiten. Ob es ihm gelingt?

Beim 3:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim hatte Magath aufgrund einer Corona-Infektion gefehlt, dennoch holte das Team seinen ersten Sieg nach zuvor neun Ligaspielen ohne Erfolg. Magath verfolgte das Spiel aus dem Hotel, der ehemalige Münchner und Wolfsburger Meistertrainer wurde von seinem schottischen Assistenten Mark Fotheringham vertreten.

Hertha: Bobic will Ruhe um Investor Windhorst

Nach überstandener Corona-Infektion wurde der neue Coach nun freigetestet. Begleitet wurde Magaths Rückkehr auf den Rasen von den Nebengeräuschen bei der Hertha. Zwischen Investor Lars Windhorst und Präsident Werner Gegenbauer tobt ein öffentlicher Machtkampf.

Sportchef Fredi Bobic will eine weitere Eskalation unterbinden: „Für mich steht immer der Verein im Vordergrund, nicht die Person. Das wissen beide. Ich möchte das Beste für den Verein. Und aus Sicht des Vereins finde ich die Bitte verständlich, dass man das Ganze jetzt mal ein bisschen runterdimmt bis zum Klassenerhalt.“

Der Verein produziere gerade „sehr viel Lautstärke“, sagte Bobic: „Das macht mich schon auch nachdenklich, und das werde ich intern auch klar ansprechen. Meine Devise wird immer sein: miteinander reden, nicht übereinander reden.“ (ubo/dpa/sid)