Er kam 2022 aus KölnInternet-Video entlarvt ihn: Zweitliga-Profi für ein Jahr alte Szene bestraft

Oualid Mhamdi (M.) nach dem Spiel von Greuther Fürth bei Schott Mainz am 17. August 2024 im Gespräch mit Trainer Alexander Zorniger.

Oualid Mhamdi (M.), hier nach dem Spiel von Greuther Fürth bei Schott Mainz am 17. August 2024 mit Trainer Alexander Zorniger, ist von seinem Verein sanktioniert worden.

Eine vor einem Jahr gezeigte Geste holt Oualid Mhamdi von Greuther Fürth jetzt wieder ein. Am Freitag veröffentlichte der Zweitligist eine Stellungnahme zum Vergehen seines Spielers.

2022 wechselt Oualid Mhamdi (21) aus der U19 von Viktoria Köln zu Greuther Fürth, ein Jahr später gewinnt der Linksverteidiger mit der U23-Auswahl von Marokko den Afrika-Cup der Junioren. Ein weiteres Jahr später, im Sommer 2024, bringt ein Video von jenem Pokal-Coup das Abwehr-Talent in Erklärungsnot.

Mhamdi hatte den Gewinn der Afrikameisterschaft gemeinsam mit den Kollegen bereits auf dem Rasen ausgelassen gefeiert, ließ sich dabei vor der Kamera auch zu einer Geste hinreißen, die in den vergangenen Wochen in einem kurzen Video-Ausschnitt bei Social Media kursierte. Jetzt nahmen der Profi und sein Verein Stellung.

Oualid Mhamdi spielt seit 2022 bei Greuther Fürth

Mit der rechten Hand imitierte Mhamdi eine „Kopf ab“-Geste, streckte danach den Zeigefinger Richtung Himmel. Ein Verhalten, über das auch im Lager des Kleeblatts diskutiert wurde. Am Freitag (23. August 2024) meldete sich Greuther Fürth schließlich mit einer Stellungnahme.

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Mhamdi verteidigt sich darin, erklärt über die eigentlich unmissverständliche Handbewegung: „Ich kann selbst nicht sagen, warum ich das gemacht habe, es sollte keine Anlehnung an eine ,Kopf-Ab-Geste‘ sein.“

Was genau er habe ausdrücken wollen, könne er mit einem Jahr Abstand selbst nicht mehr sagen, so Mhamdi weiter: „Es tut mir sehr leid und ich kann nur versichern, dass es keinerlei Bedeutung hatte. Ich habe mich einzig und allein über den Sieg unserer Teams gefreut. Ich verstehe, dass das falsch rüberkommen kann und dafür möchte ich mich entschuldigen.“

Die Verantwortlichen des Klubs überzeugte die Argumentation offenbar nur bedingt, daher wurde Mhamdi nach Vereins-Angaben sanktioniert. Wie genau, ließ der Verein in seiner Mitteilung allerdings offen.

Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi (53) sagte lediglich: „Unser Kleeblatt steht für klare Werte und diese müssen von uns allen eingehalten werden. Wir stehen in der Öffentlichkeit und haben eine Vorbildfunktion, da sind solche Gesten erst recht nicht tragbar und deshalb haben wir Oualid auch entsprechend sanktioniert.“

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In seinen bisherigen zwei Jahren in Fürth hatte Mhamdi 20 Spiele für die erste und 17 für die zweite Mannschaft der Franken in der Regionalliga absolviert.

In der laufenden Saison kommt er in der 2. Bundesliga und im DFB-Pokal auf jeweils einen Kurzeinsatz. Für die Olympische Spiele, die Marokko dank des Sieges beim Afrika-Cup qualifiziert war, wurde Mhamdi nicht berücksichtigt.