Der ehemalige Bundesliga-Profi Kevin Kuranyi hat die Arbeit des FC Schalke 04 und des VfB Stuttgart auf das Schärfste kritisiert. Bei seinen beiden Ex-Klub seien in der Vergangenheit zu viele Fehler gemacht worden.
Kuranyis Knallhart-Kritik„Und der darf seine Meinung nicht sagen“ – was Schalke und Stuttgart fehlt

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Kevin Kuranyi während eines Interviews am 27. November 2017.
341 Spiele hat Kevin Kuranyi (41) für den FC Schalke 04 und den VfB Stuttgart zu seiner aktiven Zeit als Profifußballer bestritten. Doch mittlerweile stecken seine ehemaligen Klubs tief im Abstiegskampf in der Bundesliga.
Bezüglich der Schalker Situation erklärt der 41-Jährige gegenüber „web.de“: „Ich habe die Hoffnung, dass sie es schaffen. Reis hat bisher sehr gute Arbeit geleistet und Schalke ist in der Rückrunde stabil. Die Vorrunde war schwach und es ist schon mal ein kleines Erfolgserlebnis, da wieder rausgekommen zu sein. Es ist aber sicher keine einfache Aufgabe.“
Kevin Kuranyi: „Problem sind die Strukturen der Vereine“
Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis (49) verlor in der Rückrunde bisher nur ein einziges Spiel und steht in der Tabelle auf dem 17. Platz. Die Stuttgarter bilden derzeit das Schlusslicht, doch Kuranyi hofft auf eine Kehrtwende mit dem neuen Coach Sebastian Hoeneß (40).
„Der neue Trainer wird der Mannschaft guttun. Die Spieler werden neue Inhalte aufnehmen müssen. Es wird für Hoeneß aber sicherlich schwer. Ich habe mit ihm selbst in der Jugend zusammengespielt und kenne ihn persönlich gut. Es ist eine ganz harte Aufgabe, diese Mannschaft wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Dem Team fehlen Top-Spieler und Spieler mit Persönlichkeit. Das Sechs-Punkte-Spiel am Wochenende gegen Bochum wird sehr wichtig“, so der gebürtige Brasilianer.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Bei seinen beiden Ex-Klubs seien in der Vergangenheit schlichtweg zu viele Fehler gemacht worden: „Natürlich tut es weh, die Ex-Vereine da unten in der Tabelle zu sehen. Das Problem sind die Strukturen der Vereine. In den letzten Jahren ist da sehr schlecht gearbeitet worden.“
Er begründet seine Aussage mit schlechten Personalentscheidungen und zu wenigen Ex-Spielern, die bei den Vereinen involviert wurden. „Bei Schalke hingegen ist nur noch Gerald Asamoah da. Und der darf seine Meinung nicht sagen. Der VfB Stuttgart versucht gerade, das zu ändern, aber die brauchen noch Zeit“, erklärt Kuranyi.
Vom neuen VfB-Trainer Hoeneß hält der 41-Jährige viel. Er sei ein Spieler gewesen, „der sehr mannschaftsdienlich gespielt hat. Er ist durch seine angenehme Art mit jedem gut zurechtgekommen. Außerdem hatte er, obwohl sein Onkel Uli und sein Vater Dieter Hoeneß sehr bekannte Fußballspieler waren, keine Star-Allüren. Er ist ein sehr guter Mensch.“ (fr)