Nach der erfolgreichen Premierenwoche mit drei Siegen in drei Spielen kann Hansi Flick zufrieden auf seine Entscheidungen blicken. Ein Kommentar zu den Folgen des Neustarts beim DFB.
Kommentar zum Neustart beim DFBDas neue Feuer unter Flick wird für einige Stars zum Problem
Reykjavik. Auch wenn die Rückreise nach Deutschland durch die Flugzeug-Probleme zur Geduldsprobe wurde, kann Hansi Flick (56) mit seiner ersten Episode als Bundestrainer sehr zufrieden sein. Drei Siege, gute Stimmung, sehenswerter Fußball. Natürlich waren die Gegner im Hinblick auf die WM 2022 kein richtiger Maßstab. Dennoch müssen auch solche Pflicht-Siege erst einmal geholt werden.
Im Rückblick schmerzt es umso mehr, dass die deutschen Fans im Sommer erneut solch ein dürftiges Turnier erleben mussten. Der Blick zurück bringt nun aber nichts mehr. Bei der EM wäre der Bayern-Erfolgstrainer noch nicht verfügbar gewesen. Nun kann er jedoch den nach den zuletzt quälenden Löw-Monaten so dringend benötigten Neuanfang vorantreiben. Und da zeichnet sich ein echtes Luxusproblem ab: Das Gedränge um die Plätze wird enorm.
Flick hat bei seiner Auftaktwoche schon einigen Talenten wie Florian Wirtz, Karim Adeyemi und David Raum Zeit gegeben, um sich erstmals zu präsentieren. Zudem haben sich Spieler wie Leroy Sané, Serge Gnabry, Niklas Süle oder Timo Werner aus ihrer EM-Krise befreit, Akteure wie Thilo Kehrer und Jonas Hofmann ihre Vielseitigkeit bewiesen. Schon jetzt blieb mit Florian Neuhaus ein zuletzt zu Recht hochgelobter Nationalmannschafts-Neuling ohne Einsatzminute.
Thomas Müller wird nach seiner Verletzung wieder seinen Platz im Team finden, Mats Hummels bei entsprechender Fitness auch. Matthias Ginter ist auch ein Dauerbrenner im DFB-Team, der noch zurückkehrt. Mario Götzes Entwicklung beobachtet der Bundestrainer ebenfalls sehr aufmerksam. Flick betonte zudem, wie wichtig ihm eine klare Achse sei: Spieler wie Joshua Kimmich oder Leon Goretzka haben ihren Stammplatz sicher.
Da wird es für die EM-Teilnehmer Emre Can, Marcel Halstenberg, Robin Koch, Christian Günter oder Kevin Volland schon sehr eng, um noch einmal eine Einladung zur Nationalmannschaft zu erhalten. Auch weitere Löw-Schützlinge wie Julian Draxler, Jonathan Tah oder Julian Brandt dürften Schwierigkeiten haben, nochmals das DFB-Trikot tragen zu dürfen.
Für die Entwicklung dieser Mannschaft und hinsichtlich künftiger Erfolge kann dieser Konkurrenzkampf nur helfen. Flick hat das Feuer in der Mannschaft wieder entzündet. Denn: Die Spieler wissen, dass sie bei Durchhängern problemlos ersetzt werden können.