In Berlin wird Bochums Torwart Patrick Drewes von einem Gegenstand am Kopf getroffen. Das Spiel ist lange unterbrochen. Die Bochumer werden nun sportrechtliche Schritte unternehmen.
Nach Feuerzeug-AttackeVfL Bochum kündigt Einspruch an – darum ließ der Schiedsrichter weiter laufen
Der VfL Bochum wird nach dem Wurf eines Gegenstands auf Torwart Patrick Drewes Einspruch gegen die Wertung des Bundesliga-Spiels beim 1. FC Union Berlin (1:1) einlegen.
Dies werde am kommenden Montag (14. Dezember 2024) geschehen, kündigte Geschäftsführer Ilja Kaenzig an. „Aus unserer Sicht hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen, das ist nicht geschehen.“
Hofmann: „Als wir hingelaufen sind, kamen noch mehr Feuerzeuge“
Schiedsrichter Martin Petersen begründete seine Entscheidung nach Abpfiff bei Sky wie folgt: „Die Frage war erstmal zu schauen, was passiert ist. Ich habe Personal aufs Feld geholt, um die ärztliche Versorgung zu gewährleisten. Kurz danach habe ich entschieden, die Mannschaften in die Kabine zu schicken, um uns zu besprechen.“
Weiter erklärte er: „Alle waren bei uns an einem Tisch: die Manager und Polizei. Die Frage war, ob eine ordnungsgemäße Durchführung möglich sei. Die Sicherheit war gewährleistet, deshalb haben wir fortgesetzt. Beide haben sich bereiterklärt, die Partie fortzusetzen. Daraufhin konnte ich auch fortsetzen.“
Der 31-Jährige wurde gestützt vom Feld gebracht. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Martin Petersen unterbrochen, beide Mannschaften verließen den Platz und gingen in die Katakomben.
Als die Partie nach mehr als 25 Minuten Pause fortgesetzt wurde, kehrte Drewes nicht wieder aufs Feld zurück. Da Bochum nicht mehr wechseln durfte, ging Stürmer Philipp Hofmann ins Tor.
Beide Teams zeigten nach Wiederbeginn keine Angriffsaktionen mehr und passten den Ball bis zum Abpfiff nur noch hin und her. Drewes sei ins Krankenhaus gefahren worden, sagte Kaenzig.
Der Täter ist nach Angaben von Unions Geschäftsführer Profifußball Horst Heldt und Pressesprecher Christian Arbeit ermittelt und der Polizei übergeben worden.
Philipp Hofmann erklärte nach Spielende am Sky-Mikrofon: „Wir waren uns einig, dass wir den Ball hin und her spielen. So eine Aktion geht nicht. Ich habe es gar nicht gesehen. Auf den Bildern sieht man es. Als wir hingelaufen sind, kamen noch mehr Feuerzeuge.“
Und weiter: „Es geht um die Sache, nicht wie hart er getroffen wird. Es gehört sich einfach nicht. Es wird konsequent gehandelt. So hier auch. Schade für den Klub. Eigentlich ein sympathischer Verein. Wir wollten da Spiel zu Ende bringen. Dass wir noch was machen werden, ist natürlich auch klar. Wir haben uns mit Union geeinigt.“ (dpa/fr)