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Streit um „One Love“-BindeDänemark erwägt FIFA-Austritt – Solidarität vom DFB?

Die dänische Nationalmannschaft posiert für die Fotografen.

Die Spieler von Dänemark stehen für ein Teamfoto am 22. November 2022 vor dem Spiel gegen Tunesien auf dem Spielfeld.

Dänemark erwägt als Konsequenz nach dem Streit um die „One Love“-Binde einen Austritt aus dem Fußball-Weltverband FIFA. Das sagte Jesper Möller, der Präsident des dänischen Fußballverbandes, am Mittwoch. Demnach laufen auch Gespräche mit anderen FIFA-Mitgliedern.

Dänemark hat sich noch nicht mit dem FIFA-Verbot der „One Love“-Binde abgefunden. Der dänische Fußballverband erwägt deshalb einen drastischen Schritt.

„Wir befinden uns derzeit in einer außergewöhnlichen Situation. Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern wütend“, sagte Möller: „Wir werden darauf reagieren.“

FIFA übte Druck auf Dänemark aus

„Am 21. November bat die FIFA um ein dringendes Treffen, um die Angelegenheit zu besprechen“, erklärte der DBU-Direktor Jakob Jensen. „Die FIFA kam ins englische Team-Hotel und machte hier deutlich, dass es sportliche Sanktionen geben würde, wenn jemand die Binde trägt. Und sie sagten, dass es mindestens eine Gelbe Karte gäbe.“

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Möller kündigte eine gemeinsame Reaktion mit den weiteren sechs europäischen Verbänden an, die von ihrem Vorhaben aufgrund angedrohter Sanktionen der FIFA kurzfristig abgesehen hatten. Dazu zählt auch der DFB, den nächsten Austausch solle es am Donnerstag geben.

Ein Austritt aus der FIFA ist für Dänemark laut Möller längst kein Tabu-Thema mehr. In Gesprächen mit anderen FIFA-Mitgliedern soll erörtert werden, ob diese Interesse an einem kollektiven Vorgehen hätten.

„Die FIFA zu verlassen, ist kein ganz neuer Gedanke, wir denken schon länger daran. Wenn Dänemark alleine diesen Schritt geht, könnte ich mir vorstellen, dass wir vor einigen großen Herausforderungen stehen würden“, sagte Möller.

Als Konsequenz aus dem Umgang mit dem Thema „One Love“-Binde und seinen weiteren Aussagen in Katar will der dänische Verband den FIFA-Präsidenten Gianni Infantino ab sofort nicht mehr unterstützen. Die DBU hofft darauf, bis zur Wiederwahl im März 2023 doch noch einen Gegenkandidaten für den Schweizer zu finden, obwohl die Bewerbungsfrist nach Angaben der FIFA bereits am vergangenen Mittwoch ablief.

„Es gibt nur einen Kandidaten und wir müssen sehen, ob es doch noch einen neuen Kandidaten gibt. Denn es ist noch etwas Zeit“, sagte der DBU-Vorsitzende Jesper Möller. Klar sei: „Dänemark wird den derzeitigen Präsidenten nicht unterstützen. Wir müssen jetzt reagieren. Und wir haben das Gefühl, dass wir das wirklich müssen. Es ist zutiefst verwerflich, was da zuletzt passiert ist.“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat derweil kurz vor dem ersten WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Japan noch einmal den Weltverband FIFA für das Verbot der „One Love“-Binde heftig kritisiert.

„Die FIFA arbeitet mit Einschüchterung und Druck“, sagte Neuendorf in der ARD: „Wir sind in der Opposition zur FIFA. Wir wollen gucken, wie wir weitere Maßnahmen auf den Weg bringen. Morgen haben wir eine Schaltkonferenz mit den sieben Nationen.“ (can/dpa/sid)