„Autsch“Kurz nach EM-Halbfinale: TV-Kommentator vergreift sich bei England-Jubel im Ton

Ihre kleinen und großen Siege bei der EM 2024 hat die englische Nationalmannschaft wie üblich mit ihrer Party-Hymne „Sweet Caroline“ gefeiert. Über deren Ursprung weiß offenbar noch nicht jeder Bescheid.

von Béla Csányi  (bc)

Mit ihrem Party-Hit „Sweet Caroline“ kosteten Englands EM-Helden und deren Fans am Mittwoch (10. Juli 2024) ihren süßen Nachspielzeit-Sieg (2:1) im Halbfinale gegen Holland aus.

Wie seit Jahren bei Siegen der „Three Lions“ bei großen Turnieren üblich, begleitete der Evergreen die Spieler auf ihrer Ehrenrunde durch das Stadion. Für den 1969 von Neil Diamond (83) aus der Traufe gehobenen Hit gilt wegen diverser Abwandlungen: Der Ton macht die Musik.

TV-Kommentator rühmt Alpen-Nachbar – und liegt falsch

Puristen erkennen dabei nur eine einzige Variante an: Das Original des US-amerikanischen Weltstars, der auf der Insel mit seiner damaligen Hit-Single Dreifach-Platin abstaubte.

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Jahrzehnte später folgten aber auch abgewandelte Adaptionen mit noch einmal deutlich mehr Wumms. Neben der unvermeidlichen Version der Hermes House Band ist vor allem Schlagersänger DJ Ötzi für sein 2009 erstmals eingesungenes „Sweet Caroline“ bekannt. Der Österreicher bleibt dennoch nur einer von vielen.

Im Schweizer Fernsehen spitzen viele Zuschauerinnen und Zuschauer am Mittwoch gleich nach Abpfiff des England-Spiels gegen die Niederlande daher gespannt die Ohren. Aus den Stadion-Lautsprechern schallte „Sweet Caroline“, inbrünstig intoniert von rund 25.000 euphorisierten England-Fans.

Und Kommentator Sascha Ruefer (52)? Vergriff sich kurzerhand im Ton! Er schrieb Alpen-Nachbar Ötzi den musikalischen Dauerbrenner zu. „Die Engländer feiern zu ,Sweet Caroline‘ von DJ Ötzi“, irrte der Reporter beim öffentlich-rechtlichen Sender SRF 1 über die Neuauflage. Dabei hob er noch hervor, dass in Florian Ast gar ein Schweizer die englische Sieges-Hymne „mitproduziert hat“.

Ein Shitstorm blieb zwar aus, mehrere Versuche der Richtigstellung waren in den sozialen Netzwerken aber dennoch zu lesen. „,Sweet Caroline‘ wurde von Neil Diamond im Jahr 1969 geschrieben, aufgenommen und veröffentlicht“, informierte ein User, lieferte sogar noch eine Zusatz-Info: „Caroline Kennedy, die Tochter von Präsident John F. Kennedy, hat ihn zu dem Song inspiriert.“

„Der arme Neil Diamond“, bedauerte ein anderer Nutzer den Interpreten des Originals. Und eine Nutzerin kommentierte den musikalischen Fehltritt kurz und bündig mit einem „Autsch“.

Ob Sweet Caroline nun übrigens erstmals nach einem Final-Sieg der englischen Männer-Nationalmannschaft durchs Stadion schallt, liegt einzig und allein an deren Spielern. Welche Version am 14. Juli 2024 dann in Berlin gespielt wird, dürfte ganz England in diesem Fall für einen Abend herzlich egal sein.