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Immer wieder Video-WirbelWann darf er eingreifen? Alle Fragen und Antworten zum VAR

Schiedsrichter Tobias Stieler sieht sich beim Achtelfinal-Spiel des DFB-Pokals in Bochum eine strittige Szene auf dem Video-Monitor an.

Schiedsrichter Tobias Stieler sieht sich am Mittwochabend (8. Februar 2032) beim Achtelfinal-Spiel des DFB-Pokals in Bochum eine strittige Szene auf dem Video-Monitor an.

Immer wieder sorgt der Video-Beweis bei Fußball-Spielen für Wirbel. Viele Fans fragen sich: Wann darf der VAR überhaupt eingreifen? Hier gibt es alle Fragen und Antworten zum Video Assistant Referee.

Seit der Saison 2017/18 gibt es den Video-Beweis in der Bundesliga. Doch nicht nur im deutschen Oberhaus, sondern auch in vielen anderen Ländern sorgt der VAR seitdem für hitzige Diskussionen.

Immer wieder schütteln Fußball-Fans über strittige Video-Entscheidungen den Kopf. Im Folgenden beantworten wir alle Fragen rund um den VAR.

VAR: Alle Fragen und Antworten zum Video-Beweis

Seit wann gibt es den Video-Beweis?Der Video-Beweis wurde in der Bundesliga zur Saison 2017/18 eingeführt, in der 2. Bundesliga zwei Jahre später. Der erste europäische Verband, welcher das Hilfsmittel eingesetzt hatte, war aber der niederländische KNVB. In Holland kam der VAR bereits in der Saison 2016/17 im Pokal-Wettbewerb zum Einsatz. Das International Football Association Board (Ifab) nahm den VAR im Jahr 2018 in seine offiziellen Fußball-Regeln auf.

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Nicht zu verwechseln ist der Video Assistant Referee derweil mit der sogenannten Torlinientechnik. Das „Hawk-Eye“, welches klärt, ob ein Ball die Torlinie vollständig überschritten hat, wird bereits seit der Saison 2015/16 in der Bundesliga eingesetzt. Premiere feierte das System am 30. Mai 2015 im Berliner Olympiastadion beim Finale des DFB-Pokals, welches der VfL Wolfsburg seinerzeit mit 3:1 gegen Borussia Dortmund gewann.

Wann darf der Video Assistant Referee eingreifen?Es ist die Frage, welche unter Fußball-Fans wohl am hitzigsten diskutiert wird: Wann darf und wann muss der Video Assistant Referee eingreifen? Die Bedingungen sind von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und im VAR-Protokoll des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) klar definiert.

In diesen vier Szenarien kann der VAR eingreifen:- Nach einer Torerzielung (Foul, Handspiel, Abseits und andere Regelwidrigkeiten bei oder im Vorfeld der Torerzielung)- Nach einem Elfmeter-Pfiff (nicht oder falsch geahndete Vergehen)- Bei einer Roten Karte (nicht oder falsch geahndete Vergehen)- Bei einer Verwechslung eines Spielers (bei Roter, Gelb-Roter oder Gelber Karte)Voraussetzung ist dabei, dass nach Einschätzung des Video-Assistenten eine klare Fehlentscheidung des Referees auf dem Rasen erfolgt ist. Ist die Entscheidung keine klare Fehlentscheidung, darf sich der VAR auch nicht einschalten.

Video Assistant Referee: Das geschieht im Kölner Keller

Welche Schiedsrichter werden als Video-Assistenten eingesetzt?Als Video-Assistenten kommen Schiedsrichter der Bundesliga und 2. Bundesliga zum Einsatz. Auch Assistenten, die in der Bundesliga eingesetzt wurden, können Video-Schiedsrichter sein – ebenso wie Referees aus der 3. Liga. Aber auch Schiedsrichter, die ihre Karriere auf dem Rasen bereits beendet haben oder aufgrund eines Überschreitens der Altersgrenze nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen, können als VAR eingesetzt werden. Alle Video-Assistenten werden vorab entsprechend geschult und müssen durch das Ifab und die Fifa anerkannt werden.

Wo arbeiten die Video Assistant Referees?Die Video-Assistenten verfolgen die Partien zentral aus dem sogenannten Video-Assist-Center (VAC) in Köln, auch „Kölner Keller“ genannt. Bis zu zehn Spiele können hier von einem Video-Schiedsrichter-Team betreut werden.

Jedes Video-Schiedsrichterteam besteht aus dem VAR sowie einem Assistenten (AVA) und einem Operator (in der Bundesliga zwei Operatoren). Die Operatoren sind dafür zuständig, möglichst schnell die Szenen und Perspektiven aufzurufen, die für eine bestmögliche Bewertung einer Szene nötig sind.

Wie viele Kameras haben die Video-Assistenten zur Verfügung?Die Video-Schiedsrichter können auf alle Kamera-Einstellungen zurückgreifen, die von der Sportcast GmbH angeboten werden. Die Tochtergesellschaft der DFL ist für die Produktion der TV-Bilder für erste und zweite Liga verantwortlich. In der Regel stehen den Video-Referees bei Bundesliga-Spielen 19 bis 21 Kameras zur Verfügung. In der 2. Bundesliga sind es sieben bis elf.

Der Schiedsrichter im Stadion hat zudem die Möglichkeit, eine Szene noch einmal auf einem Monitor in der sogenannten „Review Area“ am Spielfeldrand anzusehen. Dort werden dann die Kamera-Einstellungen geliefert, die auch der Video-Schiedsrichter in Köln für seine Urteilsfindung genutzt hat. Weiterhin hat das Video-Team in Köln die Möglichkeit, eine kalibrierte Abseitslinie für strittige Szenen einzusetzen.

VAR: Wer darf wen anfunken?

Wie läuft die Kommunikation zwischen dem Video-Keller und dem Schiedsrichter auf dem Platz?Die Kommunikation läuft über Funk, also den bekannten „Knopf im Ohr“. Damit kann der Schiedsrichter auf dem Platz auch mit seinen beiden Linienrichtern und dem vierten Offiziellen in Kontakt treten. Die Kontaktaufnahme mit dem Kölner Keller kann sowohl vom Referee auf dem Spielfeld als auch aus dem Video-Center ins Stadion erfolgen.

Wie lange darf eine Szene durch den VAR überprüft werden?Bislang gibt es keine Vorschrift, wie lange eine Überprüfung dauern darf. Laut DFB dauerten Video-Überprüfungen in der Saison 2021/22 im Schnitt 74 Sekunden. Die Video-Assistenten sind aber natürlich angehalten, strittige Szenen möglichst schnell aufzuklären.

Eine Video-Leinwand im Leipziger Stadion zeigt den Grund für die Überprüfung des Video-Schiedsrichters.

Die Fans in den Stadien werden bei einem Video-Eingriff über die Leinwände über den Grund der Überprüfung informiert – wie hier am 3. November 2021 beim Champions-League-Spiel RB Leipzig gegen Paris Saint-Germain.

Werden die Fans über die Entscheidung informiert?Die Fans im Stadion werden über die Video-Leinwände über den Grund der Überprüfung informiert, beispielsweise mit dem Hinweis „Möglicher Strafstoß. Überprüfung durch den Schiedsrichter“. Fans vor den TV-Bildschirmen können zudem die Kamera-Bilder sehen, welche auch das Video-Team in Köln und der Referee auf dem Platz in der Review Area für eine Beurteilung nutzen.

Wer trifft am Ende die Entscheidung?Die Entscheidungshoheit liegt stets beim Schiedsrichter auf dem Rasen. Damit kann der Referee im Stadion auch nicht vom VAR „überstimmt“ werden. Es zählt somit die Entscheidung, die nach einem Eingriff oder einer Kontaktaufnahme auf dem Platz erfolgt. (kos)