Werder raus!Elfer-Drama in Paderborn: Ex-FC-Profi Bittencourt wird zur tragischen Figur

Uwe Hünemeier im Kopfballduell mit Werder Bremens Niclas Füllkrug

Uwe Hünemeier (oben) und Zweitligist SC Paderborn schalteten in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Mittwochabend (19. Oktober 2022) Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen um Niclas Füllkrug aus.

Der Traum vom DFB-Pokal ist geplatzt! Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen musste in der zweiten Runde beim Zweitligisten SC Paderborn die Segel streichen. Leonardo Bittencourt wurde zum tragischen Helden.

Aus der Traum für Werder Bremen! Der so stark in die Bundesliga-Saison gestartete Aufsteiger erlebte am Mittwochabend (19. Oktober 2022) ein denkbar bitteres Pokal-Debakel beim Zweitligisten SC Paderborn. Nach einem echten Elfer-Krimi (4:5) mussten die Norddeutschen die Koffer packen – und das ging am Ende auch völlig in Ordnung!

Denn Paderborn um Coach Lukas Kwasniok (41) zeigte über 120 Minuten leidenschaftlichen Power-Fußball, brachte die favorisierten Bremer ein ums andere Mal in Verlegenheit – und hatte am Ende vom Punkt schlichtweg die besseren Nerven. Vor den Augen von Ex-SCP-Coach Steffen Baumgart (50), mittlerweile beim 1. FC Köln an der Seitenlinie, bejubelten die Gastgeber am Ende den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

DFB-Pokal: SC Paderborn feiert Coup gegen Werder Bremen

Dabei dürfte Werder-Coach Ole Werner (34) sein Team im Vorfeld eindringlich vor der Angriffs-Power des vermeintlichen Außenseiters gewarnt haben. Kein Wunder: Mit 32 Treffern nach zwölf Liga-Spielen stellt der SCP aktuell den mit Abstand besten Angriff der 2. Bundesliga.

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Allein, es half nichts: Felix Platte (26) nach feiner Einzel-Aktion gegen drei Bremer (22. Minute) und der wieselflinke Sirlord Conteh (26) nach beherztem Sprint (43.) schossen schon in der ersten Halbzeit die 2:0-Führung für den Tabellen-Zweiten der 2. Bundesliga heraus. Alles entschieden, also? Denkste!

Denn plötzlich stand es doch irgendwie 2:2! Erst traf Leonardo Bittencourt (28) nur 70 Sekunden nach seiner Einwechslung von der Strafraumgrenze zum Anschluss (65.), dann war Mitchell Weiser (28) nach einer Bittencourt-Ecke per Kopf zur Stelle und egalisierte (84.). Alles wieder offen!

DFB-Pokal: Elfer-Krimi bei SC Paderborn gegen Werder Bremen

Nach einer hitzigen und intensiven Verlängerung, in der beide Mannschaften die Chance auf den Siegtreffer hatten, ging es schließlich in den Elfer-Shootout. Und dort wurde der zuvor so starke Bittencourt zum tragischen Helden!

Leonardo Bittencourt bejubelt sein Tor im DFB-Pokalspiel beim SC Paderborn.

Da hoffte Werder Bremen noch: Leo Bittencourt (M.) brachte Werder Bremen im Zweitrunden-Spiel des DFB-Pokals beim SC Paderborn mit seinem Tor zum 1.2 wieder zurück ins Spiel. Später verballerte er aber den entscheidenden Elfmeter.

Denn: Nachdem auf beiden Seiten jeweils alle vier Schützen verwandelt hatten, scheiterte der Ex-Profi des 1. FC Köln an Leopold Zingerle (28) im Paderborner Kasten. Richmond Tachie (23) hatte daraufhin mit dem letzten regulären Elfer den Matchball – und versenkte cool unten links. Anschließend kannte der Jubel bei den Paderbornern keine Grenzen mehr. Was eine Pokal-Party!

Riesen-Frust dagegen beim sechsfachen Cup-Sieger Werder, bei dem am Vortag Angreifer Marvin Ducksch (28) aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichenen worden war. Sein kongenialer Partner im Bremer Sturm, WM-Geheimkandidat Niclas Füllkrug (29), hatte offensiv alleine derweil nichts ausrichten können. Somit muss Bremen weiter auf den ersten Pokal-Triumph seit 2009 warten.

Fakt ist aber auch: SVW-Coach Werner muss seine Defensiv-Akteure wohl endlich mal wachrütteln: Wettbewerbsübergreifend blieb Bremen in der laufenden Saison erst in einem einzigen von bislang zwölf Pflichtspielen ohne Gegentor. Bekommen die Norddeutschen die Abwehr-Probleme nicht langsam in den Griff, dürfte auch Rang neun in der Bundesliga wohl nur eine schöne Momentaufnahme sein. (kos)