Der Traum vom DFB-Pokal ist geplatzt! Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen musste in der zweiten Runde beim Zweitligisten SC Paderborn die Segel streichen. Leonardo Bittencourt wurde zum tragischen Helden.
Werder raus!Elfer-Drama in Paderborn: Ex-FC-Profi Bittencourt wird zur tragischen Figur
Aus der Traum für Werder Bremen! Der so stark in die Bundesliga-Saison gestartete Aufsteiger erlebte am Mittwochabend (19. Oktober 2022) ein denkbar bitteres Pokal-Debakel beim Zweitligisten SC Paderborn. Nach einem echten Elfer-Krimi (4:5) mussten die Norddeutschen die Koffer packen – und das ging am Ende auch völlig in Ordnung!
Denn Paderborn um Coach Lukas Kwasniok (41) zeigte über 120 Minuten leidenschaftlichen Power-Fußball, brachte die favorisierten Bremer ein ums andere Mal in Verlegenheit – und hatte am Ende vom Punkt schlichtweg die besseren Nerven. Vor den Augen von Ex-SCP-Coach Steffen Baumgart (50), mittlerweile beim 1. FC Köln an der Seitenlinie, bejubelten die Gastgeber am Ende den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
DFB-Pokal: SC Paderborn feiert Coup gegen Werder Bremen
Dabei dürfte Werder-Coach Ole Werner (34) sein Team im Vorfeld eindringlich vor der Angriffs-Power des vermeintlichen Außenseiters gewarnt haben. Kein Wunder: Mit 32 Treffern nach zwölf Liga-Spielen stellt der SCP aktuell den mit Abstand besten Angriff der 2. Bundesliga.
Allein, es half nichts: Felix Platte (26) nach feiner Einzel-Aktion gegen drei Bremer (22. Minute) und der wieselflinke Sirlord Conteh (26) nach beherztem Sprint (43.) schossen schon in der ersten Halbzeit die 2:0-Führung für den Tabellen-Zweiten der 2. Bundesliga heraus. Alles entschieden, also? Denkste!
Denn plötzlich stand es doch irgendwie 2:2! Erst traf Leonardo Bittencourt (28) nur 70 Sekunden nach seiner Einwechslung von der Strafraumgrenze zum Anschluss (65.), dann war Mitchell Weiser (28) nach einer Bittencourt-Ecke per Kopf zur Stelle und egalisierte (84.). Alles wieder offen!
DFB-Pokal: Elfer-Krimi bei SC Paderborn gegen Werder Bremen
Nach einer hitzigen und intensiven Verlängerung, in der beide Mannschaften die Chance auf den Siegtreffer hatten, ging es schließlich in den Elfer-Shootout. Und dort wurde der zuvor so starke Bittencourt zum tragischen Helden!
Denn: Nachdem auf beiden Seiten jeweils alle vier Schützen verwandelt hatten, scheiterte der Ex-Profi des 1. FC Köln an Leopold Zingerle (28) im Paderborner Kasten. Richmond Tachie (23) hatte daraufhin mit dem letzten regulären Elfer den Matchball – und versenkte cool unten links. Anschließend kannte der Jubel bei den Paderbornern keine Grenzen mehr. Was eine Pokal-Party!
Riesen-Frust dagegen beim sechsfachen Cup-Sieger Werder, bei dem am Vortag Angreifer Marvin Ducksch (28) aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichenen worden war. Sein kongenialer Partner im Bremer Sturm, WM-Geheimkandidat Niclas Füllkrug (29), hatte offensiv alleine derweil nichts ausrichten können. Somit muss Bremen weiter auf den ersten Pokal-Triumph seit 2009 warten.
Fakt ist aber auch: SVW-Coach Werner muss seine Defensiv-Akteure wohl endlich mal wachrütteln: Wettbewerbsübergreifend blieb Bremen in der laufenden Saison erst in einem einzigen von bislang zwölf Pflichtspielen ohne Gegentor. Bekommen die Norddeutschen die Abwehr-Probleme nicht langsam in den Griff, dürfte auch Rang neun in der Bundesliga wohl nur eine schöne Momentaufnahme sein. (kos)