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WM-Titel 2007Handball-Held Lichtlein verrät irre Anekdote: „Haben gar nicht in Köln gefeiert“

Carsten Lichtlein (Mitte) bejubelt mit seinen Torhüter-Kollegen Henning Fritz (r.) und Johannes Bitter am 4. Februar 2007 den WM-Titel in der Lanxess-Arena.

Carsten Lichtlein (Mitte) bejubelt mit seinen Torhüter-Kollegen Henning Fritz (r.) und Johannes Bitter am 4. Februar 2007 den WM-Titel in der Lanxess-Arena.

Im EXPRESS.de-Interview vor dem DHB-Pokal-Final4 sprach WM-Held Carsten Lichtlein unter anderem über seine Aufgabe in Melsungen, den Handball-Tempel Lanxess-Arena und seine Liebe zu Köln. Teil zwei liest du hier.

von Tobias Schrader  (tsc)

Bundesliga-Rekordspieler, EHF-Pokalsieger, Europameister und Weltmeister, das sogar im eigenen Land. Carsten Lichtlein (43) hat in seiner aktiven Handball-Zeit viel erreicht, beendete 2022 nach 22 Jahren seine Spieler-Karriere.

Dem Handball den Rücken gekehrt hat er aber nicht, ganz im Gegenteil: Direkt nach seinem Karriereende wurde er Torwart-Trainer bei der MT Melsungen in der Handball-Bundesliga. Am Wochenende steht für Lichtlein und seinen Klub das Rewe Final4 im DHB-Pokal an, am Samstag (13. April 2024) geht es im Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Carsten Lichtlein: „Köln ist traumhaft“

Vor dem Großereignis sprach Lichtlein im Interview mit EXPRESS.de unter anderem über das Final4, die WM-Party nach dem Titelgewinn 2007, wie er als Unterfranke Sportbotschafter der Stadt Köln wurde, den Handball-Tempel Lanxess-Arena und seine Liebe zur Stadt Köln. Den zweiten Teil des Interviews liest du hier:

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Seit einigen Monaten sind Sie Sportbotschafter der Stadt Köln, waren das auch schon während der Handball-EM Anfang des Jahres. Wie kam es dazu? Gebürtig kommen Sie ja aus Unterfranken.

Lichtlein: Ich habe sechs Jahre in Gummersbach gespielt und war sehr oft in Köln: egal ob beim 1. FC Köln, den Kölner Haien oder auch beim Karneval. Zweimal durfte ich sogar auf dem Rosenmontagszug mitfahren, 2007 als Weltmeister und 2016 als Europameister. Nicht nur die Stadt Köln ist traumhaft, sondern auch die Leute. Sie sind lebensfroh, man trifft eigentlich keinen grummeligen Kölner. Sie sind wirklich offen und das entspricht auch ungefähr meinem Charakter. Es ist eine Riesen-Ehre für mich, dass ich zum Sportbotschafter der Stadt ernannt wurde. Ich erzähle immer eine Geschichte: Wenn ich aus Gummersbach zum FC gefahren bin, hat es in Gummersbach geregnet und kurz vor Köln schien immer die Sonne. Es war wirklich jedes Mal so. Das hat sich bei mir eingeprägt. (lacht)

Wie war es denn, als gebürtiger Würzburger im Kölner Rosenmontagszug mitzufahren?

Lichtlein: Bei uns in Würzburg ist es auch sehr groß, da hat auch fast jeder Stadtteil einen Zug. Fremd war es mir nicht, aber in Köln sind es fast schon Ausmaße wie in Rio de Janeiro. Das ist Ausnahmezustand von Donnerstag bis Dienstag. Da mal mitgemacht zu haben, das war unvergesslich.

Hier mehr lesen: Pokal-Final4 in Köln – Lichtlein über Handball-Mythos Lanxess-Arena

Ganz nach dem Motto, „aller guten Dinge sind drei“: Kann sich eine Karnevalsgesellschaft bei Ihnen melden, wenn noch ein Platz beim nächsten Rosenmontagszug frei ist?

Lichtlein: Auf jeden Fall. (lacht)

Carsten Lichtlein über WM-Party: „Ich bin immer noch baff“

Haben Sie denn ein Lieblings-Karnevals-Lied?

Lichtlein: Nein, alle kölschen Lieder, also nicht nur Karnevalslieder, haben etwas Besonderes. Es ist Lebensfreude pur. Egal welches Lied, ob von den Höhnern, Brings oder Paveier, ich bin einigermaßen textsicher und kann immer wieder mitträllern.

Apropos Höhner, die haben ja auch den Song („Wenn nicht jetzt, wann dann“) zur WM 2007 geschrieben, mit Deutschland wurden Sie Weltmeister in Köln.

Lichtlein: Das ist unvergesslich. Es war so intensiv, Heim-WM, in Köln, ausverkauftes Haus. Das war Eskalation pur. Danach waren wir am Rathaus, und bei der Ernennung zum Sportbotschafter war ich zusammen mit Heiner Brand dort auch wieder. Wir haben dann ein bisschen in Erinnerungen geschwelgt, weil wir auch wieder an dem Balkon waren, auf dem wir damals nach der WM waren. Da standen über 10.000 Menschen und haben gejubelt. Auch das war unvergesslich. Da haben die Höhner als kölsche Band auch den Song zu geschrieben.

Gibt es denn ein kleines Geheimnis, etwa von der WM-Party in Köln damals, das Sie verraten können?

Lichtlein: Ich weiß nicht warum, aber es wurde leider nicht so viel organisiert. Wir haben im Hotel in Wiehl (vor den Toren Kölns im Oberbergischen Kreis, Anm. d. Red.) gefeiert und nicht in Köln. Wir sind vom Rathaus-Empfang wieder nach Wiehl und da haben wir im Hotel zur Post, wo es auch einen Saal gab, gefeiert. Leider waren wir nicht in Köln unterwegs. Wenn man schon in Köln Weltmeister wird, dann will man eigentlich auch da feiern. Aber ich weiß nicht, warum nichts organisiert wurde. Ich bin immer noch baff, wie das ging. Köln ist ja prädestiniert zum Feiern, auch wenn es ein Sonntag war. Aber da hätte der eine oder andere bestimmt nochmal einen Club aufgemacht, wenn wir angefragt hätten.

Sollten Sie mit Melsungen den Pokal gewinnen, gibt es an Ihre Jungs dann den Verbesserungsvorschlag, in Köln zu feiern?

Lichtlein: Ich habe theoretisch eine Nummer, bei der ich anrufen könnte. (lacht)