Formel-1-Stars wählen besten FahrerMick Schumacher schafft es in Top Ten – sechs Piloten kneifen

Mick Schumacher im weißen Rennanzug, ohne Helm und Feuerschutzhaube.

Mick Schumacher am 15. Juli 2021 beim Grand Prix von Großbritannien.

Die Formel-1-Piloten haben die Fahrer des Jahres 2021 gewählt. Während Sebastian Vettel es nicht in die Top Ten des Rankings geschafft hat, durfte sich Mick Schumacher über seine Platzierung freuen.

von Oliver Reuter  (reu)

Was für ein emotionaler Tag für Mick Schumacher (22). Am achten Jahrestag des tragischen Skiunfalls seines Vaters Michael (52) erhielt der junge Rennfahrer von der Formel 1 die Nachricht, dass er von seinen Kollegen bei ihrer Wahl zum „Fahrer des Jahres“ in die Top Ten gewählt wurde. Im Gegensatz zu Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (34)! Eine tolle Würdigung seiner Leistungen in seiner Debüt-Saison.

Gewonnen hat die Wahl, an der sich 14 der 20 Piloten beteiligten, der neue Weltmeister Max Verstappen (24) vor Vize Lewis Hamilton (36). Trotz des glücklichen Titelgewinns in der letzten Runde des WM-Finales in Abu Dhabi eine verdiente Ehre, führte der „fliegende Holländer“ doch in den 22 Rennen 652 Runden lang das Feld an. Das sind 50,2 Prozent aller Runden der Saison und mehr als Hamilton (297) und die anderen Fahrer (348) zusammen. Allerdings: Weder Verstappen noch Hamilton nahmen an der Wahl teil, auch ihre jeweiligen Edelhelfer Sergio Perez (31) und Valtteri Bottas (32) gaben keine Stimme ab. Auch das Alfa-Duo Kimi Räikkönen (42) und Antonio Giovinazzi (28) kniff.

Formel 1: Überraschung bei Fahrer-Wahl auf Platz drei

Auf Rang drei gab es derweil die erste Überraschung: Nicht Perez oder Bottas, sondern McLaren-Jungstar Lando Norris (22) lieferte nach Meinung seiner Kollegen podiumsreife Leistungen. Dahinter folgt das Ferrari-Duo Carlos Sainz (27) und Charles Leclerc (24) sowie Altmeister Fernando Alonso (40), der mit seinem dritten Platz in Katar bewies, dass er noch mit den jungen Wilden mithalten kann. Vier von ihnen landeten auf den Plätzen sieben bis zehn.

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Pierre Gasly (25), der im unterlegenen Alpha Tauri 15-mal in die Top Ten fuhr, distanzierte den zu Mercedes beförderten Williams-Jungstar George Russell (23), Budapest-Sieger Esteban Ocon (25) und eben Mick.

Abgestimmt hatten: Alonso, Gasly, Leclerc, Norris, Ocon, Vettel, Russell, Sainz, Schumacher, dessen Haas-Kollege Nikita Mazepin (22), Daniel Ricciardo (32), Lance Stroll (23), Yuki Tsunoda (21) und Nicholas Latifi (26).

Der Schumi-Sohn schaut in seinen Saison-Highlights ebenfalls gerne auf Budapest zurück: „In Ungarn erhielt ich durch den merkwürdigen Rennverlauf die Chance, mit Max zu kämpfen. Wir hatten einige Runden lang ein schönes Duell, und ich konnte meine beste Platzierung des Jahres einfahren.“

Mick Schumacher: „Ich habe es wirklich genossen“

Dem zwölften Rang ließ er einige starke Qualifying-Leistungen folgen. Mick hebt Istanbul heraus: „In der Türkei habe ich es aus eigener Kraft ins zweite Quali-Segment geschafft. Wir waren dort von der ersten Runde an bei der Musik, konnten den Wagen schrittweise noch schneller machen und gingen auch zu den perfekten Momenten auf die Bahn.“

In Portugal lieferte er sich ein schönes Rad-an-Rad-Duell mit Williams-Pilot Latifi. Mick Schumacher: „Das war mein erstes richtiges Duell in der Formel 1, und ich habe das wirklich genossen. Das war ein schöner Vorgeschmack darauf, was ich hoffentlich in der kommenden Saison ganz oft machen kann.“

Der emotionalste Moment war für ihn aber jener in Silverstone, als er den Jordan 191 fahren durfte, in dem Papa Michael 1991 sein Formel-1-Debüt gegeben hatte. Mick: „Es war verrückt, dieses 30 Jahre alte Auto fahren zu dürfen. Es war das erste Mal, dass ich ein Formel-1-Fahrzeug mit H-Schaltschema fuhr. Mir fehlen noch heute fast die Worte. Das hat so viel Spaß gemacht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie fabelhaft es gewesen sein muss, mit diesem Wagen auf großartigen Strecken Rennen zu fahren, gegen Legenden des Sports. Bringt die Saugmotoren zurück!“