Die US-amerikanische Skifahrerin Lindsey Vonn gab kurz vor Weihnachten ihr Ski-Comeback. Das gefiel nicht jedem. Nach erfolgreichen Rennen äußert sich Vonn jetzt selbst zu der Kritik.
„Sie verstecken sich einfach“Vor Comeback in der Luft zerrissen – was Vonn jetzt zu der Kritik sagt
von Marie Gottwald
Lindsey Vonn (40) hat vor wenigen Wochen ihr Comeback gegeben. Allen Unkenrufen zum Trotz ist die US-Amerikanerin bislang voll konkurrenzfähig. Sind die kritischen Stimmen nun verstimmt?
Vonn hatte eigentlich 2019 aufgrund von schweren Knieproblemen ihre Karriere beendet. Auch deshalb wurde sie für ihre Comeback-Pläne teilweise förmlich zerrissen.
Vonn: „Ein Spiegelbild von ihnen und ihren Unsicherheiten“
Denn Vonn fährt mittlerweile mit einem künstlichen Kniegelenk. Zu gefährlich, fanden viele. Außerdem glaubten einige, dass es ihr vor allem um Aufmerksamkeit ging.
Die österreichische Ski-Ikone Franz Klammer bezeichnete den Plan als „Vollschuss“ und auch der deutsche Olympiasieger Markus Wasmeier (61) äußerte sich kritisch. Er hielt ihre Pläne für „Verarschung“. Die frühere österreichische Skifahrerin Michaela Dorfmeister (51) gab sich besorgt: „Ganz offensichtlich wollte sie 2019 gar nicht aufhören. Jetzt mit 40 wieder einzusteigen, nach all diesen schweren Verletzungen. Ich halte das für brandgefährlich. Das ist Spitzensport und keine Spaßveranstaltung. Will sie sich umbringen? Ich hoffe für sie, dass das gut geht.“
Durch einige Top-Platzierungen (Platz vier im Super-G, Platz sechs in der Abfahrt) hat Vonn aber bewiesen, dass sie auch nach einer knapp sechsjährigen Pause und einer Teilprothese im Knie noch konkurrenzfähig ist.
Nach ihrem bisher erfolgreichem Wiedereinstieg hat sich Vonn nun selbst zu der Kritik an ihrer Person geäußert: „Es motiviert mich immer, wenn mir jemand sagt, dass ich etwas nicht tun kann, so war das schon meine ganze Karriere lang. Aber es war unglaublich enttäuschend für mich, dass Leute, die in dem Sport so erfolgreich waren, grundlos derart negativ über mich reden.“ Vonn ergänzte: „Außerdem tue ich ja niemandem weh. Es war enttäuschend, aber ehrlich gesagt eher ein Spiegelbild von ihnen und ihren Unsicherheiten als von mir.“
Bislang habe sich noch kein Kritiker bei ihr persönlich gemeldet, um sich zu entschuldigen. Damit rechnet Vonn auch nicht mehr. „Sie verstecken sich einfach“, meint der Ski-Star.
Der Einzige, der sich bislang entschuldigt habe, sei der Schweizer Bernhard Russi (76) gewesen, so Vonn. „Aber das tat er in einem Podcast – mein Telefon hat bislang noch nicht geklingelt“, so die US-Amerikanerin.
Die zweifache Weltmeisterin will beim nächsten Weltcup in Garmisch-Patenkirchen erneut überzeugen. Vonns großes Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Cortina d'Ampezzo im nächsten Winter. Danach möchte sie ihre Karriere dann endgültig beenden.