„Es ist traurig“Nach heftiger Kritik: Kundgebung am Aachener Weiher floppt

Gerhart Baum auf der Bühne am 3. Dezember 2023 am Aachener Weiher vor hunderten Menschen

Gerhart Baum, von 1978 bis 1982 Bundes-Innenminister, auf der Bühne am 3. Dezember 2023 am Aachener Weiher bei „Arsch huh, Zäng ussenander“.

Der Krieg zwischen dem Staat Israel und der Terror-Organisation Hamas bewegt die Menschen – auch in Köln. Am Sonntag gab es eine Kundgebung am Aachener Weiher. Doch es kamen viel weniger, als gedacht ...

„Give Peace a Chance!“ – unter diesem Motto hat die „Arsch huh, Zäng ussenander“-Kundgebung am Sonntagnachmittag (3. Dezember 2023) am Aachener Weiher in Köln stattgefunden.

Doch statt der erwarteten 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmen kamen lediglich ein paar Hundert zur Bühne im Inneren Grüngürtel. „Es ist traurig, dass nur so wenige Menschen hier sind“, verkündeten Werner und Rita Weber von „Arsch huh“.

Demo in Köln: „Arsch huh“ fordert Frieden und Zusammenhalt

Grund für die geringe Teilnehmerzahl lässt sich wohl auch auf eine unglückliche Ankündigung im Vorfeld zurückführen. „Es wäre fatal, wenn ‚Arsch huh‘ wegen einer unglücklichen Einladung vor die Hunde ginge“, sagten Werner und Rita Weber.

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Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, hatte seine Teilnahme an der Kundgebung abgesagt. Sein wesentlicher Kritikpunkt: Die Terrororganisation Hamas und die israelische Armee wären in dem Ankündigungstext der Veranstaltung auf eine Ebene gestellt worden.

Lehrer warf den Organisatorinnen und Organisatoren vor, das Selbstverteidigungsrecht Israels zu leugnen. Nach dem Massaker vom 7. Oktober sei jetzt die Zeit für eindeutige Solidarität mit Israel.

Die Initiative „Arsch huh“ verwies unter anderem auf den Satz: „Für uns sind das Existenzrecht und die Sicherheit Israels eine dauerhafte Verpflichtung.“

„Arsch huh, Zäng ussenander“ (frei übersetzt: „Aufstehen und den Mund aufmachen“) sieht sich als eine der einflussreichsten Künstler- und Musikerinitiativen gegen Rassismus und Neonazis. Bekannte Mitglieder sind etwa Wolfgang Niedecken (BAP) und die Bläck Fööss. 1992 hatte die Initiative in Köln rund 100.000 Menschen zu einer Demonstration gegen Rechts mobilisiert. (dpa)